Stadt Wittmund ehrt Fotografin
Ostfriesland. Das Goldene Buch der Stadt Wittmund ist um eine Seite für das Handwerk reicher. Die frischgebackene Fotografin Lisa Harms durfte sich im Beisein ihrer Ausbilderin Susanne Schadewald mit ihrer Unterschrift verewigen und schreibt damit ein Stück Stadtgeschichte. Anlass war ihre herausragende Leistung in ihrer Gesellenabschlussprüfung. So wurde die Wittmunderin im letzten Jahr zur Bundessiegerin im Leistungswettbewerb des Deutschen Fotografenhandwerks geehrt. Besonders ihr frei gewähltes Gesellenstück überzeugte die Juroren: eine dreiteilige Bildserie mit den Titeln „Massentierhaltung“, „Klimawandel“ und „Verschmutzung der Weltmeere“.
Bürgermeister Rolf Claußen hatte die 24-Jährige zu einem Stadtempfang eingeladen. „Wenn junge Menschen große Eigenverantwortung zeigen und ihre Zukunft so hervorragend in die Hand nehmen, ist es wichtig, dies entsprechend zu würdigen“, begrüßte Claußen die Gäste: die Eltern Lydia Mennenga-Harms und Richard Harms (Großheide/Westermoordorf), der Freund Malte Escher, der Präsident der Handwerkskammer für Ostfriesland, Albert Lienemann, die städtischen Bürgermeister-Stellvertreter Heinz Buss und Olaf Wagner, die Fraktionsvorsitzenden Christina Lux-Hartig, Wilhelm Ihnen, Herbert Potzler und die Ortsvorsteherin von Wittmund, Birgit Becker.
„Die Ausbildung junger Talente in so guter Qualität erfordert ein hohes Maß an Engagement“, dankte der Bürgermeister Susanne Schadewald für ihr Wirken am Standort Wittmund. Wenn eine sehr kreative und ehrgeizige Lisa Harms auf eine Topfotografin treffe, könne dabei nur Gutes entstehen, sagte der Verwaltungschef und appellierte an die jungen Leute, eine duale Ausbildung anzugehen. „Es ist eine sehr gute Grundlage, um ins Berufsleben zu starten. Frau Harms ist das beste Beispiel dafür.“ Das Studio „Schadewald Fotografie“ ist in einem denkmalgeschützen Haus von 1904 am Anfang der Fußgängerzone in Wittmund ansässig. Die Fotografin ist dort seit 16 Jahren im Geschäft. Dort setzt sich die Inhaberin für die Ausbildung im Fotografenhandwerk ein. So konnte sie bereits sieben jungen Menschen den Weg ins Berufsleben ebnen.
Der Handwerkskammerpräsident Albert Liebemann sprach von einer großen Wertschätzung für die „Wirtschaftsmacht von nebenan“. Die etwa 5.400 Handwerksbetriebe im Kammerbezirk bilden jedes Jahr rund 1000 Auszubildende aus. Von den Absolventen gehen die Besten im Wettbewerb ins Rennen. Im letzten Jahr konnten drei Gesellen Plätze auf den Siegertreppchen in Bundesentscheiden erkämpfen. Lisa Harms schaffte es als einzige, sich eine Erstplatzierung zu sichern. „Auf dieses Ergebnis bin ich sehr stolz und es verdient unsere größte Anerkennung“, gratulierte Lienemann. Er sprach seine Hochachtung vor dem Fotografenhandwerk aus: „Knipsen, das kann heute jeder – richtig Fotografieren, das ist Kunst.“ Jedes professionell angefertigte Foto bilde einen besonderen Moment im Leben ab und stelle ein Stück Zeitgeschichte dar.
Sowohl Lisa Harms als auch Susanne Schadewald waren sichtlich gerührt von der Auszeichnung. So sprach die Bundessiegerin noch einmal ihren Dank an alle aus, die sie unterstützt hätten. Die Prüfungszeit unter Coronabedingungen wäre nicht leicht gewesen. Auch alle üblichen Ehrungen seien abgesagt worden oder wurden digital abgehalten. Als Gesellin bleibt sie dem Fotostudio weiter erhalten und geht ab Sommer ihren Meister an, für den sie das Photo und Medienforum in Kiel besuchen wird.
Quelle Pressemeldung von Handwerkskammer für Ostfriesland