Karrierechancen mit Fremdsprachenkenntnissen steigern

Karrierechancen mit Fremdsprachenkenntnissen steigern
Bild: ©istock.com/Tijana87

Karrierechancen mit Fremdsprachenkenntnissen steigern

Ob Tourismusgewerbe an der Nordseeküste oder Marketing in Großstädten wie Hamburg und Bremen: Jugendliche in der Region können sich bei der Suche nach Ausbildungsplätzen mit guten Fremdsprachenkenntnissen einen Vorteil verschaffen.

Englisch und dann lange Zeit nichts

Seit längerem ist bekannt, dass es um die Fremdsprachenkenntnisse der Deutschen nicht gut bestellt ist. Bei den Jüngeren sieht es etwas besser aus. So lernen knapp 95 % der deutschen Schüler in der Schule Englisch und liegen damit genau im EU-weiten Durchschnitt. Wobei die Tatsache, dass Englisch als Unterrichtsfach gepaukt wird, natürlich noch nichts über die tatsächlichen Sprachfähigkeiten der Jugendlichen aussagt. Doch auch hier gibt es positive Nachrichten. So bestätigte der British Council, dass sich die Englischkenntnisse deutscher Gymnasiasten in den letzten 20 Jahren verbessert haben.

Düsterer sieht es bei weiteren Fremdsprachen aus. Nur jeder dritte deutsche Schüler lernt überhaupt eine zweite Fremdsprache. Hier liegt Französisch mit Abstand vor Spanisch auf dem Spitzenplatz. Ausbilder, auch in der Region Weser-Ems, weisen darauf hin, dass die Beherrschung mehrerer Fremdsprachen enorme Vorteile bei der Suche nach den besten Ausbildungsplätzen in der Region bringt. Im Tourismus sind neben Englisch, Französisch und Spanisch beispielsweise auch die Sprachen wichtiger Besuchergruppen gefragt, darunter Niederländisch und die skandinavischen Sprachen. In den Großstädten wiederum sind aufstrebende Weltsprachen wie Chinesisch, Russisch und Arabisch von Interesse, um mit internationalen Touristen und Messebesuchern zu kommunizieren.

Fremdsprachen lernen ändert sich

Die wenigen Unterrichtsstunden in der Schule pro Woche können für sich genommen nicht viel bewirken. Dass sich die Englischkenntnisse deutscher Jugendlicher in den letzten Jahren stark verbessert haben, führen Experten auf andere Gründe zurück: So tummeln sie sich ständig im Internet, wo sich Englisch als Lingua Franca für die ganze Welt durchgesetzt hat. Wenn Gamer aus Deutschland, Indien, Korea und den USA miteinander zocken, kommunizieren sie auf Englisch. Dazu hat das wachsende Streamingangebot dazu geführt, dass immer mehr Jugendliche Filme und Fernsehserien auf Englisch ansehen.

Doch auch die Schulen haben ihr Angebot verbessert. Statt bei Schüler:innen auf perfekte Grammatik zu achten und schwergängige literarische Texte zu büffeln, legen Lehrkräfte immer mehr Wert auf das, was wirklich wichtig ist: Die flüssige umgangssprachliche Kommunikation. Natürlich geht es nicht ohne Grundlagen. Hier helfen moderne Vokabeltrainer-Apps beim selbständigen Lernen. Niemand braucht mehr Eltern oder Geschwister, um die neuesten Vokabeln abzufragen und das Lernen erfolgt wann immer einige freie Minuten zur Verfügung stehen, zum Beispiel beim Warten auf dem Schulbus.

Fernsehserien und Popmusik als Trendsetter

Natürlich lässt sich nicht nur Englisch auf diese Weise lernen. In den letzten Jahren haben die Streaminganbieter ihr Angebot deutlich ausgeweitet. Jugendliche, die in der Schule Spanisch lernen, haben es besonders einfach, denn Netflix hat mit „Elite“ und „La Casa del Papel“ gleich zwei Hits aus spanischer Produktion gelandet, mit deren Hilfe Schüler:innen gesprochenes Spanisch hören und neue Vokabeln lernen können. Ausprobiert werden diese dann beim nächsten Urlaub in Spanien. Wobei es immer häufiger nicht Malle oder die Costa Brava sein müssen, sondern nicht zuletzt auch durch die Serienhits spanische Metropolen wie Madrid hoch im Kurs stehen.

Allerdings kann dies auch zu kuriosen Blüten führen. Der unglaubliche Erfolg der neuen Netflix-Serie „Squid Game“ aus Korea und die Popularität von K-Pop-Boybands wie BTS lässt seit einiger Zeit das Interesse an Koreanisch weltweit in die Höhe schnellen. Doch auch wenn damit keine Karriere zu machen ist, so haben zusätzliche Fremdsprachenkenntnisse noch niemandem geschadet.