Mehr Wirtschaftskontakte zu Indonesien angestrebt

Mehr Wirtschaftskontakte zu Indonesien angestrebt
Vizekonsul Denantyo Bagus Wiryawan, Vera Goebel, Geschäftsführerin Steu-Dat GmbH, Prof. Dr. Peter Mayer, Hochschule Osnabrück, Ardian Wicaksono, Generalkonsul Indonesiens in Hamburg, IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf und Axel Runge, Geschäftsführer Ruwac Industriesauger GmbH.

Mehr Wirtschaftskontakte zu Indonesien angestrebt  

„Indonesien bietet auch deutschen Unternehmen viele Geschäftschancen. Das Potenzial ist noch längst nicht ausgeschöpft.“ Dies erklärte der indonesische Generalkonsul Ardian Wicaksono jetzt bei einem Besuch in der IHK, der von Hochschulprofessor Peter Mayer vermittelt wurde.

„Mit unserem Besuch wollen wir dazu beitragen, die Geschäftsbeziehungen zwischen unseren Ländern auszubauen“, so Wicaksono. Chancen gebe es etwa im Bereich der Digitalisierung oder der Energiewende, aber auch im Zusammenhang mit der geplanten Verlegung der Hauptstadt Jakarta auf die Insel Borneo. So biete die Errichtung der neuen Hauptstadt Nusantara ausländischen mittelständischen Unternehmen viele Geschäftsmöglichkeiten. Bei dieser Gelegenheit betonte Wicaksono, dass Indonesien viele interessante Investitionsmöglichkeiten für Unternehmen aus Deutschland bereithält.

IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf erklärte, dass die Wirtschaftskontakte aus der Region mit dem südostasiatischen Land mit über 270 Millionen Einwohnern bisher noch überschaubar seien. „Aktuell sind erst knapp 80 regionale Unternehmen in Indonesien aktiv, davon 65 alleine auf der Exportseite. Damit liegt das riesige Land in unserem Länderranking der Geschäftskontakte nur auf Rang 50“, so Graf. Gemessen an der Größe und Wirtschaftskraft Indonesiens wären deutlich intensivere Geschäftsbeziehungen zu erwarten.

An dem Gespräch nahmen mit Axel Runge, Geschäftsführer der Ruwac Industriesauger GmbH in Melle, und Vera Goebel, Steuerberaterin und Geschäftsführerin der Steu-Dat GmbH in Osnabrück, auch Vertreter der regionalen Wirtschaft mit Bezügen zu Indonesien teil. Runge erklärte, dass die Geschäftsbeziehungen seines Unternehmens im Rahmen seiner Asien Aktivitäten entstanden seien. Mittlerweile habe sein Unternehmen, das mit rund 170 Mitarbeitern Absauganlagen und Industriesauger für die Automobil-, Lebensmittel-, Chemie- und Pharmaindustrie sowie die Metallverarbeitung herstellt, auch ein Vertriebsbüro in Indonesien. „Entscheidend für ein mittelständisches Unternehmen wie Ruwac ist, dass man im Partnerland gute Kooperationspartner findet. Insofern ist Unterstützung bei der Geschäftspartnersuche hilfreich für den Ausbau der Zusammenarbeit beider Länder“, so Runge.

Vera Goebel, die im Rahmen einer Delegationsreise des Landes Niedersachsen im Jahr 2016 Indonesien besuchte, machte weitere Anknüpfungspunkte für Zusammenarbeit aus. „Vor allem die Reform des indonesischen Investitionsrechts im vergangenen Jahr hat Geschäftshürden beseitigt“, so Goebel. Aus bisher 350 Sektoren mit beschränktem Zugang für ausländische Unternehmen wurden rund 50. Zudem gebe es steuerliche Anreize für ausländische Investitionen in den zahlreichen Sonderwirtschaftszonen und in bestimmten Branchen, wie etwa für den Bau von Mikrokraftwerken, die Fertigung von Komponenten für die Stromversorgung und die E-Mobilität oder den Tourismussektor.

IHK-Hauptgeschäftsführer Graf ergänzte, dass Indonesien auch helfen könne, den Fachkräftemangel in der Region zu lindern. So absolvierten schon jetzt 54 Personen mit indonesischer Staatsangehörigkeit im IHK-Bezirk eine Berufsausbildung in einem IHK-Beruf, insbesondere im Gaststätten- und Hotelgewerbe. Dieses Engagement sollte ausgebaut werden.

IHK und Generalkonsulat vereinbarten eine engere Zusammenarbeit und wollen im nächsten Schritt ein digitales Matching regionaler und indonesischer Unternehmen organisieren. Unternehmen, die Interesse an dem Austausch oder einer individuellen Beratung haben, können sich bei der IHK melden.

Quelle Pressemeldung von  Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim