Außenhandel ist Wachstumsmotor für den IHK-Bezirk

Außenhandel ist Wachstumsmotor für den IHK-Bezirk

Außenhandel ist Wachstumsmotor für den IHK-Bezirk

„Regionale Unternehmen sind in den vergangenen zehn Jahren vor allem durch den Außenhandel kräftig gewachsen. Der Export war damit gerade im letzten Jahrzehnt ein echter Jobmotor.“ Dies erklärte Marco Graf, Hauptgeschäftsführer der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim, jetzt bei der Vorstellung der aktuellen ihk-analyse „Chancen im Export“. So sei die Exportquote von knapp 30 % im Jahr 2010 auf über 35 % im Jahr 2021 gestiegen. Gleichzeitig nahm die Zahl der Industriebeschäftigten um über 16.000 Personen auf knapp 90.000 Beschäftigte zu. Rund die Hälfte dieses Zuwachses – also rund 8.000 Beschäftigte – gehen nach IHK-Berechnungen auf den Export zurück.

Die ihk-analyse basiert auf einer Umfrage bei rund 6.000 Unternehmen, an der sich gut 1.200 Unternehmen beteiligten. „Dabei zeigt sich, dass die Auslandsorientierung mit der Unternehmensgröße steigt. Je höher die Exportquote eines Unternehmens ist, desto höher ist in der Regel auch der Gesamtumsatz des Unternehmens“, berichtete der IHK-Geschäftsbereichsleiter International, Frank Hesse. Für kleinere Unternehmen spiele der Außenhandel zwar eine geringere Rolle, aber selbst bei Kleinunternehmen weise immerhin jedes zehnte Unternehmen eine Exportquote von mehr als 10 % auf.

Mit der Umfrage zu den Auslandskontakten aus dem IHK-Bezirk sowie der amtlichen Statistik zu den Auslandsumsätze in Niedersachsen hat die IHK die Top-Export- und Importländer identifiziert. „Stärkstes Land in beiden Kategorien sind die Niederlande“, so Hesse. Zu den Ländern mit vergleichsweise hoher Anzahl von Auslandskontakten zählen die beiden deutschsprachigen Länder Schweiz und Österreich sowie Frankreich. Zu den Ländern mit überdurchschnittlich hohen Auslandshandelsumsätzen gehören die großen Länder USA und China, zudem aber auch Polen und Norwegen.

IHK in Weser Ems

„Polen steht wie schon bei der letzten Befragung im Jahr 2018 mit 54 Niederlassungen und Produktionsstätten bei den Auslandsinvestitionen ganz vorn“, so Hesse. Das Land profitiere von seiner geografischen Nähe zum deutschen Markt und weiterhin attraktiven Investitionsbedingungen. Daher werde das Land auch von einem zukünftigen Trend zum Near-Shoring profitieren. Den zweiten Rang teilen sich die Niederlande und China mit jeweils 50 Niederlassungen und Produktionsstätten.

„Das Außenhandelswachstum ist aktuell durch globale Krisen bedroht. Der Ukraine-Krieg, Probleme in den Lieferketten, Handelshemmnisse und steigende Energie- und Rohstoffpreise stellen auch für regionale Unternehmen eine beispiellose Herausforderung im internationalen Wettbewerb dar“, erläuterte IHK-Hauptgeschäftsführer Graf. Die Umfrageergebnisse zeigten zwar bisher noch keine gravierenden Änderungen der Auslandskontakte. Jedoch planten die Unternehmen zukünftig deutliche Veränderungen. So ist fast die Hälfte der Unternehmen auf der Suche nach neuen Lieferanten und jedes fünfte Unternehmen möchte seine Lieferketten diversifizieren.

Die ihk-analyse gibt Handlungsempfehlungen, um die bestehenden Handelsbeziehungen zu stabilisieren und neue Handelspotenziale aufzuschließen. „Dafür brauchen wir weniger Protektionismus und mehr Freihandelsabkommen, nicht zuletzt endlich auch mit den USA“ so Graf. Die Politik sollte die Unternehmen zudem bei der Diversifizierung ihrer Lieferketten unterstützen, um einseitige Abhängigkeiten zu reduzieren. Die IHK setze sich dafür ein, dass diese Bestrebungen nicht durch zusätzliche bürokratische Lasten, wie etwa durch das neue deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, konterkariert werden.

Neben der ihk-analyse wurde ein neuer interaktiver Atlas mit Auslandsniederlassungen regionaler Unternehmen vorgestellt. Dieser stellt die internationalen Verflechtungen der regionalen Unternehmen dar. Der Atlas steht unter der Dokumentennummer 5746000 unterhttps://www.ihk.de/osnabrueck/ bereit.

Ansprechpartner: IHK, Yunus Güngördü, Tel.: 0541 353-125, E-Mail:gungordu@osnabrueck.ihk.de oder unter www.ihk.de/osnabrueck (Nr. 5757116)

Pressemeldung von  Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim