IHK-Exportbarometer Frühjahr 2023: Exportaussichten deutlich negativ

IHK-Exportbarometer Frühjahr 2023: Exportaussichten deutlich negativ  

IHK-Exportbarometer Frühjahr 2023: Exportaussichten deutlich negativ

Die regionale Exportwirtschaft hat das Krisenjahr 2022 erstaunlich gut gemeistert. Mit rund zwölf Milliarden Euro haben die Industrieunternehmen ein Allzeithoch bei den Exportumsätzen erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Steigerung von über 21 Prozent. Damit liegen die Umsatzzuwächse im IHK-Bezirk höher als in Niedersachsen (zwölf Prozent) und im Bund (19 Prozent). Diese Ergebnisse hat die IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim jetzt in ihrem aktuellen Exportbarometer zum Frühjahr 2023 veröffentlicht.

„Die Zuwächse ergeben sich zu einem großen Teil aus gestiegenen Preisen. Die regionalen Unternehmen konnten höhere Kosten für Rohstoffe, Vorleistungen und Energie vielfach an ausländische Kunden weitergeben. Die Absatzmengen sind dagegen oft nicht gestiegen“, erklärt Frank Hesse, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs International. Die von der IHK ausgestellten Ursprungszeugnisse zeigten jedenfalls einen rückläufigen Trend bei den Absatzmengen. Mit gut 22.000 Dokumenten wurden im Jahr 2022 rund zwölf Prozent weniger Ursprungszeugnisse beantragt als im Vorjahr. Dieser Trend hat sich in den ersten fünf Monaten dieses Jahres fortgesetzt. Ein Grund sei der Rückgang der Exporte nach Russland und in die Ukraine. Auch seien die Lieferungen in den arabischen Raum und in einige asiatische Länder zurückgegangen.

„Die Exporterwartungen der regionalen Wirtschaft haben sich im Vergleich zum Herbst 2022 zwar etwas aufgehellt. Allerdings bleiben sie im negativen Bereich“, so Hesse. Nach den Ergebnissen der aktuellen Konjunkturumfrage rechnen nur 17 Prozent der Unternehmen mit zunehmenden Auslandsumsätzen. 37 Prozent gehen von abnehmenden Exporten aus. „Das hohe Preisniveau belastet weiterhin die Geschäftsaussichten der exportierenden Unternehmen“, so Hesse. Hinzu beeinträchtigen geopolitische Risiken die Weltwirtschaft. Probleme bereiteten den Unternehmen etwa nach wie vor die Sanktions­maßnahmen der Europäischen Union gegenüber Russland. Die internationalen Lieferketten hingegen hätten sich weitestgehend wieder stabilisiert, seitdem China bei seiner Null-Covid-Politik eine Kehrtwende vollzogen habe.

Pressemeldung von  Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim