Umweltminister Meyer startet Energiewende-Sommerreise in Norden

Umweltminister Meyer startet Energiewende-Sommerreise in Norden

Umweltminister Meyer startet Energiewende-Sommerreise in Norden

Am (gestrigen) Mittwoch hat Niedersachsens Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz, Christian Meyer seine Sommerreise gestartet. Die dreitägige Tour führt ihn in den kommenden Tagen in den Hotspot der Erneuerbaren Energien und des Küstenschutzes: den Nordwesten von Niedersachsen.

Der erste Termin hat Minister Meyer zur Reederei Norden-Frisia nach Norddeich geführt; er übergab der Reederei einen Förderbescheid in Höhe von 608.000 Euro für die Anschaffung eines klimaneutralen Elektro-Katamarans (E-Kat). Das Ziel der Reederei ist es, die Fähr-Verbindungen nach Norderney im Weltnaturerbe Nationalpark Wattenmeer langfristig über alle Verkehrsträger hinweg emissionsfrei und ohne Einsatz von Energie aus fossilen Quellen zu bedienen. Zum Projekt gehört auch die Erzeugung zusätzlicher Erneuerbarer Energien aus Photovoltaik und Windenergie. „Damit machen wir den Tourismus und die Schifffahrt klimaneutral und erfüllen damit unsere Klimaziele.“

Der klimaschonende E-Kat ist ein gutes Beispiel dafür, wie das aussehen kann. Gut ist auch, dass der Katamaran zu 100 Prozent mit von der Reederei Norden-Frisia selbst erzeugter regenerativer Energie betrieben werden soll“, sagte Minister Meyer. Dazu müssten noch Genehmigungen für die Stromeigenproduktion über Photovoltaik und Windkraft und die Verbindung der Ladeinfrastruktur für den E-Kat mit den Photovoltaikanlagen der Reederei erfolgen. „Auch hierbei wird das Land Niedersachsen helfen, um eine nachhaltige Verkehrstechnik im Weltnaturerbe Wattenmeer voranzubringen“, so der Minister.

Anschließend besichtigte Minister Meyer das Schadstoffbekämpfungsschiff MS Leysand. Das Schiff ist ein Gemeinschaftsprojekt des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und der Küstenländer-Partnergemeinschaft zur Bekämpfung von Meeresverschmutzung.

Die moderne MS Leysand zählt zu den küstennahen Ölbekämpfungsschiffen des NLWKN und leistet einen wichtigen Beitrag für den Umwelt- und Küstenschutz im Falle von Havarien. Minister Meyer zeigte sich beeindruckt: „Im Fall eines Schiffsunglücks, bei dem umweltschädliche Stoffe austreten, kann die MS Leysand dank ihres an Bord eingebauten Ölaufnahmesystems sofort zum Einsatz fahren, ohne vorher noch Spezialgerät aufnehmen zu müssen. Das spart im Fall einer Havarie wertvolle Zeit und rettet vor allem Vögel vor dem Tod.“

Durch die spezialisierte Bauweise nimmt das System circa 90 Prozent Öl und nur 10 Prozent Wasser auf. „So können das Wasser und unser einzigartiges Wattenmeer schnell und effizient von Öl und anderen Schadstoffen befreit werden. Das ist gelebter Natur- und Umweltschutz“, so der Minister. Im Alltag nimmt das Schiff Transportaufgaben in der Versorgung der Küstenschutzbaustellen des NLWKN-Regiebetriebs auf den Inseln wahr.

Am Nachmittag hat Umweltminister Meyer dann den Erweiterungsbau des NLWKN in Norden eingeweiht: „Der Anbau an das Verwaltungsgebäude der NLWKN-Direktion wurde notwendig, da mit den zunehmenden Aufgaben – auch aufgrund der Klimakrise und der damit verbundenen Herausforderungen im Küsten- und Naturschutz – Raum für die wachsende Belegschaft geschafft werden musste. Für den Küstenschutz, Wasserwirtschaft und den Naturschutz brauchen wir hochqualifiziertes Personal und gute Arbeitsbedingungen. Der modernen Arbeitswelt im NLWKN können damit neue und bessere Rahmenbedingungen geboten werden.“ Die neuen Räumlichkeiten sind barrierefrei und zeichnen sich durch eine energieeffiziente und nachhaltige Bauweise aus. Im neuen Anbau entstehen 13 weitere Büroräume und ein großer Besprechungsraum, der sich durch flexible Wände in drei Besprechungsräume aufteilen lässt.

Abschließend besuchte Umweltminister Christian Meyer den im Rahmen des Masterplans Ems geplanten Großschiffsliegeplatz im Emder Hafen und diskutierte im Ökowerk Emden mit Oberbürgermeister Tim Kruithoff und Vertretern der Energiewirtschaft, der IHK sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern über den „Ausbau der Erneuerbaren Energien – Chancen und Herausforderungen der Energiewende“