Handwerk geht auf der Berufsmesse Job4u neue Wege zur Nachwuchsfindung
Qualifizierter Nachwuchs im Handwerk wird benötigt – das ist kein Geheimnis. Die Oldenburger Handwerksinnungen schlagen auf der Berufsnachwuchsmesse Job4u neue Wege ein, um für ihre Berufe zu begeistern. Jugendliche können kostenlos unter Anleitung eine Schreibtischlampe bauen, lernen dabei sechs verschiedene Handwerksberufe kennen und finden so für sich selbst heraus, welcher Beruf am besten zu ihnen passt.
Lernen durch Anfassen
“Eigentlich ist es ganz einfach: Da wo andere Berufszweige extrem kreativ werden müssen, um junge Menschen für sich zu begeistern, können wir auf einer Messe das anbieten, was uns ausmacht: die Arbeit mit den Händen,“ fasst Ricus Dirks, bei der Kreishandwerkerschaft Oldenburg zuständig für die Messe, das Standkonzept der Oldenburger Innungen zusammen. Damit begegnen die sechs teilnehmenden Innungen einem ganz konkreten Problem: „Das praktische Lernen durch Anfassen, Ausprobieren und körperliche Erfahrung ist im Schulalltag leider oft unterrepräsentiert“, weiß Jan Oltmanns, der als Obermeister der Metall-Innung an den Planungen mitgewirkt hat.
Michél Müller von der Fliesen- und Natursteinleger-Innung ergänzt: „Natürlich weckt man auf einer Messe das Interesse junger Menschen, wenn sie etwas bauen und sogar mit nach Hause nehmen dürfen. Aber der Punkt ist ein anderer: Wir haben uns mit dem Design der Schreibtischlampe bewusst eine Konstruktion überlegt, die sechs Arbeitsschritte aus unterschiedlichen Gewerken erfordert, um die Bandbreite des Handwerks zu zeigen.“ Die Botschaft, die vermittelt werden soll ist klar: Handwerk macht nicht nur Spaß, sondern ist auch so vielseitig, dass jeder einen passenden Beruf findet.
So wird die Lampe gebaut
„Wir holen die Schülerinnen und Schüler dort ab wo sie stehen. Oft startet ein Projekt auch bei uns mit einer simplen Planungsskizze. Die haben wir schon vorbereitet“, erklärt Cehan San von der Innung für Sanitär- und Heizungstechnik Oldenburg. Gestartet wird bei der Maler- und Lackierer-Innung, wo eine Metallplatte mit einer Rosttechnik bearbeitet wird. Für den nächsten Schritt geht es zur Metall-Innung. Dort wird die Bodenplatte gekantet und die Füße werden vorbereitet. Bei der Innung für Sanitär- und Heizungstechnik wird anschließend der Lampenarm aus Kupferrohr gebogen und verpresst. Der Lampenkopf aus Holz wird bei der Tischler-Innung vorbereitet und mit Hilfe der Elektro-Innung findet die Verkabelung der elektrischen Komponenten statt. Zum Schluss wird es kreativ: Die Bodenplatte wird bei der Fliesen- und Natursteinleger-Innung nach eigenen Vorstellungen mit Mosaik ausgelegt.
„Alle beim Lampenbau auszuführenden Arbeiten sind nicht unüblich für das jeweilige Gewerk“, weiß Dirk Räker als stellvertretender Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Oldenburg. „Uns war es wichtig, dass wir realistische Tätigkeiten zeigen, die im Berufsleben vorkommen können, ohne dabei die Gegebenheiten auf einer Messe zu ignorieren.
Perspektiven im Handwerk sind ausgezeichnet
„Wir haben viel zu bieten und am Ende gehören wir im Handwerk trotz unterschiedlicher Berufe irgendwie alle zusammen. Genau das zeigen wir auch“, fasst Andre Przytulski, der den Standabschnitt der Elektro-Innung mitbetreut zusammen. Die Ausbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten im Handwerk waren noch nie so gut wie heute. Neben der angebotenen Möglichkeit selbst handwerklich aktiv zu werden stehen die Innungen daher selbstverständlich auch für Beratungsgespräche und Fragen rund um eine Karriere im Handwerk zur Verfügung.
Die Berufsmesse Job4u findet am 8. und 9. September in den Weser-Ems-Hallen Oldenburg statt. Am Freitag öffnet die Messehalle von 09:00 bis 16:00 Uhr und am Samstag von 10:00 bis 16:00 Uhr die Tore. Der Gemeinschaftsstand des Handwerks befindet sich auf dem Platz H18.1.
Pressemeldung von Kreishandwerkerschaft Oldenburg
