IHK Osnabrück: Anteil der Frauen in Führung in regionalen Betrieben gesunken

"Zwischen den verschiedenen Betriebstypen und Branchen gibt es beim Anteil der Frauen in Führung erhebliche Unterschiede", erklärt Goebel. So sei der Frauenanteil in den größeren, im Handelsregister (HR) eingetragenen Betrieben erneut angestiegen.
"Zwischen den verschiedenen Betriebstypen und Branchen gibt es beim Anteil der Frauen in Führung erhebliche Unterschiede", erklärt Goebel. So sei der Frauenanteil in den größeren, im Handelsregister (HR) eingetragenen Betrieben erneut angestiegen.

IHK veröffentlicht Analyse „Frauen in Führung“

Osnabrück 10.04.2019: Der Anteil von Frauen in Führungspositionen in den IHK-Mitgliedsbetrieben ist zuletzt etwas zurückgegangen und liegt aktuell bei 22,8 %. Dies zeigt die aktuelle ihk-analyse „Frauen in Führung 2019“. Der Anteil war zuvor von knapp 19 % im Jahr 2013 über 22,2 % im Jahr 2014 auf 23,6 % im Jahr 2016 gestiegen.

„Der Rückgang um 0,8 Prozentpunkte spiegelt einen bundesweit zu beobachtenden Trend wider“, so IHK-Präsident Uwe Goebel. Das belegten etwa auch Analysen der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Nach Goebels Einschätzung sollte der Rückgang allerdings nicht überbewertet werden. Anpassungsprozesse wie der untersuchte seien langfristig angelegt und können im Zeitverlauf mitunter schwanken.

„Zwischen den verschiedenen Betriebstypen und Branchen gibt es beim Anteil der Frauen in Führung erhebliche Unterschiede“, erklärt Goebel. So sei der Frauenanteil in den größeren, im Handelsregister (HR) eingetragenen Betrieben erneut angestiegen. Dagegen habe der Anteil bei den kleinen, nicht im Handelsregister eingetragenen Betrieben leicht abgenommen. Er ist mit 28 % aber immer noch knapp doppelt so hoch wie im HR-Bereich (rund 15 %). „Es ist weiterhin so, dass der Anteil von Frauen in Führungspositionen mit zunehmender Betriebsgröße sinkt. Die aktuelle Situation kann uns noch nicht zufriedenstellen“, so Goebel.

Bei der Branchenbetrachtung ist der Anteil von Frauen in Führung im Gastgewerbe mit knapp 32 % am höchsten. Ebenfalls leicht überdurchschnittlich sind die Frauenanteile im Handel und bei den sonstigen Dienstleistungen. Vergleichsweise geringe Frauenanteile weisen die Wirtschaftszweige Industrie und Verkehr auf. Hier liegen die Quoten bei 13,7 % bzw. 17,6 %.

„Unsere IHK setzt sich weiter dafür ein, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu steigern“, erklärt Goebel. Ein wichtiger Ansatzpunkt dafür sei die gezielte Unterstützung von weiblichen Gründerinnen. Der Anteil der Frauen an den Existenzgründern sei immerhin auf nunmehr rund 35 % angestiegen.

Daneben fördert die IHK die Vernetzung von weiblichen Führungskräften, unter anderem im Rahmen des 2012gegründeten IHK-Netzwerks „Frauen in Führung“. Nicht zuletzt werden Schulungsangebote für weibliche Fach- und Führungskräfte weiterentwickelt und am Markt etabliert. Darüber hinaus führt die IHK seit 2014 jährlich die Aktionswoche „Frauen-Business-Tage“ durch. Diese wurde im vergangenen Jahr 2018 von über 300 Frauen besucht und soll in diesem Jahr vom 6. bis 8. November fortgesetzt werden.

Quelle: Pressemeldung IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim