B.O.P. Melle: Viel Andrang im Kfz-Bereich, aber auch bei der Pflege

Mit Augenmaß: Landrat Dr. Michael Lübbersmann absolvierte mit Unterstützung der Auszubildenden Svenja Wortmann die Arbeitsprobe der Konrad Hüpel GmbH Baumschulen und Gartengestaltung: Mit dem Minibagger musste ein Holzstück aufgenommen und in einem Kübel platziert werden.Fotos: MaßArbeit / André Havergo
Mit Augenmaß: Landrat Dr. Michael Lübbersmann absolvierte mit Unterstützung der Auszubildenden Svenja Wortmann die Arbeitsprobe der Konrad Hüpel GmbH Baumschulen und Gartengestaltung: Mit dem Minibagger musste ein Holzstück aufgenommen und in einem Kübel platziert werden.Fotos: MaßArbeit / André Havergo

B.O.P. mit rund 560 Jugendlichen / Auch 80 Eltern informierten sich

Melle. Der Andrang in den Kfz-Werkstätten der Berufsbildenden Schulen (BBS) Melle war riesig: Viele Achtklässler aus Bissendorf und Melle interessierten sich für eine Ausbildung als Kfz-Mechatroniker und wollten ausprobieren, ob sie das nötige Geschick mitbringen und der Beruf tatsächlich ihren Vorstellungen entspricht.

Gelegenheit dazu gab ihnen der sechste Berufsorientierungsparcours B.O.P. Melle-Bissendorf, bei dem jetzt 39 regionale Unternehmen den rund 560 Jugendlichen ihre Berufe mit praktischen Arbeitsproben vorstellten.

In der Kfz-Werkstatt engagierten sich neben den BBS-Ausbildern die Azubis des Autohauses Pietsch in Melle: „Viele der Schüler finden Autos toll, die meisten haben aber noch nie an einem Motor oder einer Karosse gearbeitet“, sagte Niclas Westhoff.

Er lernt im zweiten Jahr KFZ-Mechatroniker und begleitete die Achtklässler fachlich versiert durch die Arbeitsprobe. „Es macht Spaß, den Jugendlichen etwas beizubringen – viele unterschätzen, wie technisch der Beruf ist“, so sein Fazit. Landrat Dr. Michael Lübbersmann war bei seinem Rundgang besonders beeindruckt von der Lehrmethodik: Denn direkt neben der Kfz-Werkstatt wurden Lerninhalte im Computerraum digital vertieft. „Der KFZ-Bereich ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich Ausbildung weiterentwickelt: Praktisches und virtuelles Lernen werden immer stärker vernetzt“, erklärte Lübbersmann. Umso wichtiger sei es deshalb, gerade die Berufsschulen mit neuster Technik auszustatten.

Die Digitalisierung habe auch den Pflegebereich längst erreicht. Eine gute Entwicklung, befand BBS-Schulleiter Dr. Hermann Krüssel: „Junge Menschen sind fasziniert von Technik und Berufe werden durch den Einsatz von Technik attraktiver.“ Das gelte auch für digitale Assistenzsystem in der Pflege.

Sehr handfest war jedoch die Arbeitsprobe, die der Nils-Stensen-Klinikverbund für die Jugendlichen mitgebracht hatte. Unter Anleitung der angehenden Gesundheits- und Krankenpflegerin Janine Senftleben durfte sich auch der Landrat daran versuchen, einen Stützstrumpf über ein Patientenbein zu streifen – in diesem Fall allerdings eines aus Kunststoff.

 

Organisiert wurde der BOP von der Servicestelle Schule-Wirtschaft der MaßArbeit gemeinsam mit der Stadt Melle. „Zum dritten Mal haben wir auch einen Eltern-B.O.P. am Vorabend der Veranstaltung angeboten“, berichtete Ina Wien von der Stadt Melle. Die Mütter und Väter konnten sich bei 29 Unternehmen über die Ausbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen ihrer Kinder informieren. Eingeladen waren sie jedoch auch dazu, selbst Hand anzulegen und sich praktisch in verschiedenen Berufen zu erproben. „Rund 80 Eltern haben diese Gelegenheit genutzt“, bilanzierte MaßArbeit-Bereichsleiterin Susanne Steininger zufrieden. Die Rückmeldungen seien sehr gut gewesen: „Es gab viele konkrete Nachfragen zu Ausbildungsinhalten und Bewerbungsverfahren – Eltern und Unternehmen befürworten auf jeden Fall auch die Fortführung des Eltern-B.O.P..“

 

Quelle: Pressemeldung Landkreis Osnabrück