Bevölkerungswachstum hält mit Beschäftigungsdynamik in der Region nicht mehr Schritt

IHK stellt Analyse zur Bevölkerungs- und Beschäftigungsentwicklung vor

Im IHK-Bezirk ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten seit der deutschen Wiedervereinigung um mehr als 130.000 Personen bzw. um 52 Prozent gewachsen. Gleichzeitig nahm die Bevölkerung nur um 16 Prozent zu.

„Damit stellt sich die Frage, wie in unserer Region weiteres dynamisches Beschäftigungswachstum möglich sein wird“, erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf anlässlich der Vorstellung der ihk-analyse „Langfristige Bevölkerungs- und Beschäftigungsentwicklung im IHK-Bezirk“.

Bemerkenswert ist nach Angaben von Graf insbesondere die Veränderung im Zeitablauf. Im Zeitraum 1990 bis 2000 war die Entwicklung von Bevölkerung und Beschäftigung noch weitgehend ausgeglichen – mit leichtem Überhang bei der Beschäftigungsentwicklung. In den letzten zehn Jahren hat sich das Bild dagegen deutlich verändert. Mit lediglich einer Ausnahme war die Beschäftigungsentwicklung in allen Kommunen wesentlich dynamischer als die Bevölkerungsentwicklung.

In der Vergangenheit wurde diese Entwicklung mit steigenden Beschäftigungszahlen von Frauen und Älteren sowie mit einem Abbau der Arbeitslosigkeit ermöglicht. Das gilt gerade auch für die jüngere Vergangenheit. So stieg etwa zwischen 2010 und 2018 die Beschäftigungsquote der Älteren im Alter von 55 bis 64 Jahre von rund 36 % auf ca. 53 %. Die Beschäftigungsquote der Frauen erhöhte sich im selben Zeitraum von rund 42 % auf 55 %.

Diese Entwicklung wird sich nach Einschätzung der IHK nicht unbegrenzt fortsetzen. Bei der Erwerbsbeteiligung von Frauen und Älteren hat sich der IHK-Bezirk den Bundesdurchschnittswerten inzwischen angenähert. „Für die Zukunft benötigt unsere Region neue Strategien, um das bisherige Beschäftigungswachstum fortzusetzen“, betont Graf.

Der IHK-Hauptgeschäftsführer sieht dabei vor allem zwei Ansatzpunkte: Zum einen müssten die noch verbliebenen Potenziale etwa bei der Frauenerwerbsbeteiligung, den Älteren und den Langzeitarbeitslosen konsequent weiter ausgeschöpft werden, mindestens bis bundesdurchschnittliche Vergleichswerte erreicht werden. Zum anderen sollte Abwanderung aus der Region verhindert und Zuwanderung aus dem In- und Ausland gefördert werden. „Diese Strategie setzt unter anderem eine hohe Standortattraktivität und eine noch bessere Vermarktung der Standortvorteile der Region voraus“, so Graf.

Die ihk-analyse „Langfristige Bevölkerungs- und Beschäftigungsentwicklung im IHK-Bezirk“ ist im Internet unter www.osnabrueck.ihk24.de (Nr. 4490708) abrufbar.

 

Quelle: Pressemeldung Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim