Auftakt für Umbau der Kulturstauanlage Hesselte (Emsland)

Thorsten Bachner, Mündung Große Aa, CC BY-SA 3.0

Projekt gewährleistet Durchgängigkeit der Großen Aa für Fische und Kleinstlebewesen // Baustart in der kommenden Woche

Die Große Aa für Fische und Kleinstlebewesen durchgängig machen – das ist das erklärte Ziel einer Landesmaßnahme an der Stauanlage Hesselte. Ab Beginn der kommenden Woche baut der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) die wasserwirtschaftliche Altanlage in Emsbüren dabei zu einer naturnahen Sohlgleite um.

Im Zuge der Baumaßnahme wird die in den 1950er Jahren errichtete Kulturstauanlage Hesselte komplett abgebrochen und durch eine ökologisch durchgängige Sohlgleite mit einer Länge von rund 100 Metern ersetzt. „Fische können dann die Große Aa wieder freier durchwandern, um beispielsweise ihre Laichgebiete ohne Hindernisse zu erreichen“, erklärt Josef Schwanken, Dezernent für Betrieb und Unterhaltung landeseigener Gewässer und Anlagen in der für die Baumaßnahme zuständigen NLWKN-Betriebsstelle Meppen.

Auch für Kleinstlebewesen wie Insektenlarven und Käfer soll die Große Aa so passierbar werden. Für sie entstehe mit der Sohlgleite zudem ein neuer Lebensraum, heißt es in Meppen. Das Projekt ist Teil der Bemühungen des Landes, die Durchgängigkeit der Fließgewässer in Niedersachsen im Sinne der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie weiter zu verbessern.

Die Ausführung der in Hesselte geplanten Sohlgleite erfolgt dazu in der sogenannten Riegelbauweise. Hierbei besteht die Sohlgleite aus mehreren Steinriegeln, Steinschwellen und dazwischenliegenden Ruhebecken, in denen eine reduzierte Strömung herrscht. Die Schwellen und Riegel werden aus nebeneinanderliegenden großen Steinen gebildet.

Die Bereiche zwischen den Steinriegeln sind als Becken ausgeformt. Sie werden mit einer Steinschüttung und im Sohlbereich mit einem Gemisch aus Fein-, Mittel- und Grobkies versehen. So entsteht eine lockere Folge von Riegeln und Becken. Zusätzlich ist für die Sohlgleite eine Niedrigwasserrinne geplant, welche die Durchwanderbarkeit auch bei geringen Abflüssen gewährleisten soll.

Die Kosten für den Umbau belaufen sich auf rund 200.000 Euro. Sie werden anteilig vom Land Niedersachsen und der Europäischen Union getragen.

 

Quelle: Pressemeldung Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz