IHK-Fachausschuss Industrie und Umwelt: „Digitalisierung braucht qualifizierte Mitarbeiter“

Nahmen die Rolle der Mitarbeiter bei der Digitalisierung in den Blick: Die Mitglieder des IHK-Fachausschusses Industrie und Umwelt.

IHK-Fachausschuss Industrie und Umwelt:
„Digitalisierung braucht qualifizierte Mitarbeiter“

„Qualifizierte Mitarbeiter sind entscheidend für die Digitalisierung in den Unternehmen. Digitale Kompetenzen müssen daher in der beruflichen Bildung, in der Weiterbildung und an den Hochschulen verstärkt vermittelt werden“, erklärte Hendrik Kampmann, Vorsitzender des IHKFachausschusses Industrie und Umwelt, anlässlich der jüngsten Sitzung bei der Amazone Technologie GmbH & Co. KG in Bramsche.

Dabei sei es wichtig, die Angebote an die jeweiligen Bedarfe in den Unternehmen anzupassen. „Der Mittelstand ist auf aktuelles Digitalisierungs-Know-how angewiesen“, so Kampmann. Er freue sich deshalb über die Entscheidung des Landes Niedersachsen, die beiden Osnabrücker Hochschulen mit insgesamt elf weiteren Digitalprofessuren auszustatten.

„Mit den neuen KI-Professuren an der Universität und den zusätzlichen Digitalprofessuren an beiden Hochschulen macht sich unsere Region auf den Weg zu einer Technologieregion“, sagte Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin für Innovation. Sie berichtete den Ausschussmitgliedern von der Einrichtung einer neuen Stiftungsprofessur „Maschinelles Lernen“ an der Universität Osnabrück.

Diese werde durch das finanzielle Engagement aus der regionalen Wirtschaft ermöglicht und sei für die Ansiedlung des DFKI-Labors Niedersachsen (Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz) in Osnabrück mit ausschlaggebend gewesen.

Auch Amazone-Geschäftsführer und Gastgeber Christian Dreyer setzt bei der Digitalisierung voll auf die Qualifizierung seiner Mitarbeiter. „Mit unseren digitalen Lösungen für den intelligenten Pflanzenbau hat sich unser Bedarf an IT-Expertise nochmals deutlich erhöht“, so Dreyer.

Von den insgesamt rund 1.900 Amazone-Mitarbeitern arbeiteten inzwischen gut 200 im Bereich Forschung und Entwicklung beziehungsweise Erprobung, mehr als 35 allein im IT-Bereich. Der enge Austausch vor allem mit der Hochschule Osnabrück sowie mit den anderen Landtechnikunternehmen aus der Region sei ein wichtiger Erfolgsfaktor. Ein Beispiel für eine digitale Lösung sei „Easy Check“.

Hier kann ein Landwirt mittels auf dem Feld ausgelegter Matten und einer App auf seinem Smartphone das reale Streubild seines Düngerstreuers auswerten, um anschließend Hilfestellung bei der optimalen Geräteeinstellung zu erhalten.

„Die Auswertung der Daten dient zugleich dazu, andere Landwirte, die den gleichen Dünger verwenden, möglichst frühzeitig über veränderte Flugeigenschaften zu informieren“, erläuterte Amazone-Mitarbeiterin Dorina Hüggenberg. Auf diese Weise würden Kosten gespart und die Umwelt geschont.

Prof. Dr. Frank Bensberg von der Hochschule Osnabrück präsentierte den im Wintersemester eingeführten, berufsbegleitenden Masterstudiengang Wirtschaftsinformatik.

Das Besondere: Bei den Lehrinhalten orientiert man sich an den Ergebnissen einer Analyse von mehr als 293.000 Stellenanzeigen für Informatiker, die zuvor mittels sogenannter Software-Bots ausgelesen und ausgewertet worden waren.

Quelle: Pressemeldung Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim