IHK-Blitzumfrage: Weiterhin Ausnahmezustand in vielen Unternehmen

IHK-Blitzumfrage: Weiterhin Ausnahmezustand in vielen Unternehmen

IHK-Blitzumfrage: Weiterhin Ausnahmezustand in vielen Unternehmen

Aktuelles Stimmungsbild enthält aber auch positive Signale

Die im Zuge der COVID-19-Pandemie erlassenen Beschränkungen für die Wirtschaft wurden weitestgehend aufgehoben, doch von einer Rückkehr zur Normalität sind viele Unternehmen im Oldenburger Land noch weit entfernt. Darauf lässt eine nicht repräsentative Blitzumfrage der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK) schließen, an der sich knapp 50 Unternehmen beteiligt haben.

Das Stimmungsbild zeigt: Die Nachfrage ist in vielen Branchen noch längst nicht wieder auf Vorkrisenniveau, Stornierungen von Aufträgen sind noch an der Tagesordnung, Mitarbeiter fehlen beziehungsweise fallen aus und die teilweise unterbrochenen Lieferketten sorgen für Produktionsprobleme.

Nur 14 Prozent der befragten Betriebe können bereits wieder eine Auslastung wie zur Vorkrisenzeit verzeichnen. Das Gros der Befragten (43 Prozent) rechnet damit, dass die Geschäfte erst im kommenden Jahr wieder normal laufen.

Rund 90 Prozent der Unternehmen berichten über Umsatzrückgänge durch die COVID-19-Pandemie. Mit Blick auf den Gesamtumsatz im Jahr 2020 rechnet jedes dritte Unternehmen mit einem Minus von zehn bis 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 29 Prozent der Betriebe erwarten sogar einen Rückgang zwischen 25 Prozent und 50 Prozent, 16 Prozent fürchten noch höhere Umsatzeinbußen.

Die Umsatzrückgänge wirken sich auf die Finanzlage des Mittelstandes aus. Jeder zweite Befragte meldet einen Eigenkapitalrückgang, bei 39 Prozent kommt es zu Liquiditätsengpässen. Das hat zur Folge, dass die Betriebe ihre Investitionen kürzen und aktuell kaum neues Personal einstellen.

Es gibt aber auch ermutigende Signale. Immerhin jedes fünfte Unternehmen berichtet, dass sich die Corona-Krise bislang nicht negativ auf die Finanzierungssituation ausgewirkt hat. Deutlich über die Hälfte der Betriebe geht davon aus, die Beschäftigtenzahl halten zu können. Dabei hilft das Kurzarbeitergeld, das zwei Drittel der befragten Unternehmen beantragt haben.

Die Einschätzungen der Unternehmen zur weiteren Geschäftsentwicklung lassen zudem darauf hoffen, dass die konjunkturelle Talsohle erreicht sein könnte. Während bei der letzten IHK-Konjunkturumfrage die Zahl der negativen Einschätzungen bei weitem überwog, halten sich die optimistischen und die pessimistischen Stimmen in der aktuellen Blitzumfrage in etwa die Waage: 33 Prozent der Unternehmen gehen von einer besseren Geschäftslage aus, 31 Prozent von einer schlechteren.

Ein genaueres Bild wird die repräsentative IHK-Konjunkturumfrage für das zweite Quartal 2020 zeichnen, die in der 29. Kalenderwoche erscheint.

Quelle: Pressemeldung Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer