Karriere als Glaser – Daten und Fakten zur Berufsbranche der Glaser

Ausbildung zum Glaser

Karriere als Glaser – Daten und Fakten zur Berufsbranche der Glaser

Wer über das nötige handwerkliche Geschick verfügt und eine Begeisterung dafür hat, verschiedene Projekte anzufertigen, sollte über eine Ausbildung zum Glaser nachdenken. Das Handwerk des Glasers ist in Deutschland und Österreich gleichermaßen vom Aussterben bedroht. So gibt es laut aktuellen Statistiken in Deutschland beispielsweise nur noch rund 4.000 Handwerksbetriebe, die sich auf die Glasverarbeitung spezialisiert haben.

Das sind rund 1.000 Betriebe weniger als noch vor 20 Jahren. In Österreich sieht die Situation ähnlich aus. Die Handwerksgruppe der Glaser ist demnach nur mehr sehr rar gesät und bietet genau deshalb für viele junge Menschen eine hervorragende Karriereperspektive. Denn der Beruf als Glaser eröffnet gelernten Fachkräften eine Reihe von Möglichkeiten in einem immer abwechslungsreichen und spannenden Berufs-Alltag.

Der Werkstoff Glas ist vielseitiger als es viele Menschen vermuten würden. So stehen Glasern eine Vielzahl an Verarbeitungsformen und Maschinen bei der Glasproduktion zur Verfügung. Demnach ist nicht nur das nötige Fingerspitzengefühl gefragt, sondern auch das entsprechende Know-how, um auch mit modernsten Maschinen zurecht zu kommen.

Die Ausbildung zum Glaser kann für viele Menschen eine große Chance bedeuten, doch nur wenige wissen, wie der Arbeits-Alltag eines Glasers tatsächlich aussieht. Aus diesem Grund haben wir den Beruf des Glasers und die Ausbildung hierfür genauer unter die Lupe genommen. Sie erhalten hier einen Überblick über die Berufsbranche.

 

Voraussetzungen für die Ausbildung als Glaser

Bei einer Ausbildung als Glaser erhalten Auszubildende sehr tiefe Einblicke in die theoretischen und praktischen Fertigungsprozesse. Nach Abschluss der Ausbildung bzw. Lehre lassen sich eigenständig Kundenaufträge bearbeiten und Gläser nach deren Wünschen herstellen. Ob eine Glastür, eine Fensterscheibe, ein Glas für die Duschkabine oder ein Schutzglas für eine Balkonbrüstung – die Möglichkeiten bei der Glasproduktion sind sehr vielseitig, sodass der Beruf einen überaus attraktiven Arbeits-Alltag in Aussicht stellt.

Notwendige Bedingung für die Ausbildung als Glaser ist in Deutschland ein Schulabschluss auf der Realschule bzw. in Österreich das Erfüllen der neunjährigen Schulpflicht. Ein positiver Abschluss des neunten Schuljahres, egal ob in einer Polytechnischen Schule, Neuen Mittelschule oder einer Berufsbildenden oder Allgemein Bildenden Höheren Schule ist in Österreich zwar nicht zwingend, erhöht jedoch die Chancen auf eine Lehrstelle deutlich.

 

Fachglasverarbeitung im Glass Forum in Österreich erlernen

In Österreich gilt das Kompetenzzentrum für Forschung, Produktion und Schulung für die Fachglasverarbeitung in Hausmening seit seiner Entstehung 2015 als Österreichs modernster Standort in Sachen Glasverarbeitung. Wer eine Ausbildung im Glass Forum anstrebt, lernt alle Arbeitsschritte der modernen Glasverarbeitung.

Vom Glaszuschnitt über die Bearbeitung von Kanten bis hin zur Fertigung von Isolierglas können Auszubildende von einem breiten Repertoire an Fachwissen profitieren. Aber auch Handwerksbetriebe aus dem Bereich der Glasverarbeitung können an Schulungen und Tests teilnehmen, sodass sich ein Besuch der Website durchaus lohnt – denn das Scheiben-Logistiksystem des Unternehmens gibt es so in Österreich nur einmal.

 

Ein Baustoff, viele Lehrberufe – Ausbildungen im Bereich Glas in Österreich

Wer sich dafür entscheidet, künftig mit dem Baustoff Glas beruflich zu arbeiten, hat in Österreich mehrere Möglichkeiten.

  • Der Lehrberuf Glasbautechnik dauert zwischen drei und vier Jahren. Zum Aufgabengebiet der Glasbautechniker gehören Neuverglasungen genauso wie Reparatur- und Wartungsarbeiten im Innen- und Außenbereich.
  • Glasbläser und Glasinstrumentenerzeuger gelangen in drei Jahren zum Abschluss. Sie entwerfen und fertigen Apparate, Meßgeräte und Instrumente für Labors und stellen auch Thermometer, Gebrauchsgegenstände und Kunstobjekte her.
  • Drei Jahre dauert auch die Lehre zum Hohlglasveredler – entweder im Bereich Glasmalerei, Gravur oder Kugeln. Mittels verschiedener Techniken gestalten Hohlglasveredler die Oberflächen von Objekten aus Kristall-, Blei- oder Bleikristallglas. Auch das Restaurieren von Glasfenstern, das Bemalen von Glas oder das Gravieren von Glasoberflächen gehören zu ihren Aufgaben.

 

Zwei Schwerpunkte und Fachrichtungen – Ausbildungen im Bereich Glas in Deutschland

In Deutschland haben künftige Glaser zwei mögliche Spezialisierungsrichtungen – sie können eine Ausbildung im Fachbereich Verglasung und Glasbau anstreben oder sich im Fenster- und Glasfassadenbau spezialisieren. Beides dauert drei Jahre.

  • In der Fachrichtung Verglasung und Glasbau geht es um den konstruktiven Glasbau, Sepzialverglasungssysteme, das Fertigen und Instandsetzen von Kunstverglasungen, das Einrahmen von Bildern und veredelten Gläsern oder das Vorbereiten und Einbauen von Glasfassadenelementen.
  • In der Fachrichtung Fenster- und Glasfassadenbau werden Fenster-, Türen- und Fassadenkonstruktionen hergestellt, Oberflächen behandelt und Fenster-, Türen- und Fassadenkonstruktionen eingebaut.

 

Weiterbildung und Ausbildung zum Meister kann sich lohnen

Die Handwerksbranche der Glaser bietet ein sehr breites Spektrum, sodass es eine Reihe von Weiterbildungsmöglichkeiten gibt. Wer sich nach der Grundausbildung in verschiedenen Teilbereichen der Fachglasverarbeitung spezialisiert, stellt sich bestens auf dem Arbeitsmarkt auf. Auch die Weiterbildung zum Meister kann sich finanziell lohnen. So gibt es ab dem 1. Juli 2020 eine Prämie von 1.000 Euro für alle Meisterabschlüsse in Deutschland. Auch in Österreich ist dies in einigen Bundesländern seit Jahresbeginn bereits Realität – zum Beispiel in der Steiermark oder in Oberösterreich.

Auf diese Weise gelingt es, die Karriere als Glaser auch in einen eigenen Betrieb münden zu lassen. Die Weiterbildung zum Meister dauert dabei in Deutschland entweder ein Jahr in Vollzeit oder fast drei Jahre in Teilzeit. In Österreich sind die Vorbereitungskurse zur Meisterprüfung freiwillig – einige Landesinnungen oder externe Anbieter haben sie in ihrem Programm.