IHK-Ausbildungsbilanz 2020: Corona-Knick auf dem Ausbildungsmark

IHK-Ausbildungsbilanz 2020: Corona-Knick auf dem Ausbildungsmark

IHK-Ausbildungsbilanz 2020: Corona-Knick auf dem Ausbildungsmark

Im Jahr 2020 hat die IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim 3.890 neue Ausbildungsverträge registriert. Die entspricht einem Rückgang von 12,1 Prozent bzw. 534 Verträgen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In Niedersachsen insgesamt gingen die Neueintragungen der sieben IHKs ebenfalls um 12,1 Prozent zurück.

„Der Rückgang bei den Neuverträgen im Ausbildungsjahr 2020 war deutlich, aber auch absehbar. Aufgrund des fehlenden Abiturjahrgangs in Niedersachsen und des Strukturwandels in einzelnen Industriebranchen waren wir bereits in unserer Planung von rund zehn Prozent weniger neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen ausgegangen. Corona hat die Situation aber noch einmal verschärft“, kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf die Bilanz zum Ausbildungsjahr 2020.

Die Ausbildungsplatznachfrage der jungen Leute konnte im Jahresverlauf nicht mit dem deutlich höheren Ausbildungsplatzangebot der Unternehmen Schritt halten. Insgesamt fehlte es in der Region an geeigneten Bewerbern. Weil auch Betriebspraktika und Ausbildungsmessen weitgehend ausgefallen sind, vermutet Graf, dass die Jugendlichen zu wenige Informationen über das vielfältige und attraktive Angebot an Ausbildungsplätzen in der Region hatten. Statt eine Ausbildung anzutreten sind womöglich viele in der Schule verblieben oder haben ein Studium aufgenommen.

Im vergangenen Jahr haben alle Teilregionen des IHK-Bezirks gegenüber dem Vorjahr ein Minus bei den Ausbildungsverträgen verzeichnet. Im Landkreis Osnabrück mussten die Betriebe prozentual den geringsten Rückgang (-9,9 Prozent) hinnehmen. Es folgten der Landkreis Emsland (- 11,5 Prozent) und die Stadt Osnabrück (- 11,6 Prozent). Den größten Rückgang bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen verzeichnete der Landkreis Grafschaft Bentheim (- 18,8 Prozent). Insgesamt war der Rückgang bei den kaufmännischen Berufen (- 13,9 Prozent) größer als bei den industriellen Berufen (- 8,9 Prozent).

Insbesondere die Rückgänge im Handel (- 10,1 Prozent), im Gastgewerbe (- 24,6 Prozent) und bei den sonstigen kaufmännischen Berufen (- 15,1 Prozent), zu denen vor allem Berufe aus dem Dienstleistungssektor gehören, lassen darauf schließen, dass hier die Auswirkungen der Corona-Pandemie besonders stark waren. Bei den industriellen Berufen war vor allem der Rückgang in der Metalltechnik (- 12,2 Prozent) erheblich.

„Der Blick muss jetzt nach vorne gehen. Der Fachkräftemangel wird uns auch nach der Überwindung der Corona-Pandemie erhalten bleiben. Die regionalen Unternehmen wissen, dass ihre Investitionen in die berufliche Ausbildung heute das beste Rezept gegen den Fachkräftemangel von morgen sind“, so Graf. Damit künftige Auszubildende und Betriebe zusammenfinden, bietet die IHK gemeinsam mit der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim, den Arbeitsagenturen in Nordhorn und Osnabrück, den regionalen Jobcentern sowie dem Landesamt für Schule und Bildung Osnabrück am 24. März 2021 ein digitales Speed-Dating an

Quelle Pressemeldung von  Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim