Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels: Managementpläne sollen Vorsorge und Bewältigung erleichtern

Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels: Managementpläne sollen Vorsorge und Bewältigung erleichtern

Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels: Managementpläne sollen Vorsorge und Bewältigung erleichtern

Verden/Lüneburg. Vom „Jahrhunderthochwasser“ 2013 zu neuen Rekordtiefstständen 2019: Die Elbe präsentierte sich zuletzt immer häufiger als Fluss der Extreme. In 13 der zurückliegenden 20 Jahre wurden hier Niedrig- und Hochwasserstände im hydrologischen Extremwertbereich verzeichnet – laut dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) ein weiteres Indiz dafür, dass sich das Weltklima derzeit gravierend verändert. Für die Zukunft gehen die Experten des Landesbetriebs nicht nur an der Elbe von einer Häufung von Hochwasserlagen aus. Um Ihnen besser begegnen zu können, wurden 2015 erstmals länderübergreifende Risikomanagementpläne (HWRM-Pläne) erarbeitet. Bis Ende 2021 sollen sie fortgeschrieben werden. Derzeit läuft für die vier niedersächsischen Flussgebietseinheiten Weser, Elbe, Ems und Rhein die entsprechende Öffentlichkeitsbeteiligung.

Der Hintergrund: Der NLWKN führt nicht nur selbst umfassende Studien zur Klimafolgenforschung durch (z.B. im Rahmen des Projekts KlibiW ), sondern ist in Niedersachsen auch für die EG-Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie zuständig. Ziel der 2007 unter dem Eindruck der gehäuften europaweiten Hochwasserlagen etwa an der Elbe auf den Weg gebrachten Richtlinie ist die Verdeutlichung der Hochwasserrisiken sowie eine Verbesserung der Vorsorge und des Risikomanagements.

„Neben einer Bewertung des vorhandenen Risikos an den verschiedenen Flussabschnitten und der Erstellung von Hochwasserkarten ist die Aufstellung entsprechender Risikomanagementpläne hierzu ein wesentlicher Baustein“, erklärt Felix Oldfield vom Hochwasserkompetenzzentrum des NLWKN in Verden. In den Plänen sind die Ziele zum Schutz der Bevölkerung und der Sachwerte in den einzelnen Flussgebieten formuliert. Außerdem wird beschrieben, wie die für das Hochwasserrisikomanagement zuständigen Akteure – Kommunen, Verbände und die Bundesländer – mit der Hochwassergefahr umgehen wollen.

„Dazu gehören etwa die Verbesserung der Vorhersage, die Optimierung des Katastrophenschutzes und der Bau oder die Sanierung von Hochwasserschutzanlagen. Durch die Freihaltung gefährdeter Bereiche im Rahmen einer hochwasserangepassten Städtebauplanung und die Ausweisung von Überschwemmungsgebieten sollen zudem auch künftige Schäden vermindert werden“, erklärt Christina Fiedler vom NLWKN.

Die Risikomanagementpläne für die Flussgebiete stehen jeweils zusammen mit einem begleitenden Bericht zu möglichen Auswirkungen auf die Umwelt an 14 Standorten in ganz Niedersachsen (vgl. Übersicht) und unter www.nlwkn.niedersachsen.de/SUPHWRM zur Einsicht zur Verfügung. Stellungnahmen sind noch bis zum 22. Juni möglich. Auch die detaillierten Karten, die einen Überblick über das individuelle Hochwasserrisiko an den verschiedenen Gewässern bieten, sind über die Internetseite des NLWKN abrufbar.

Unter dem Eindruck des Klimawandels rechnet der Landesbetrieb insgesamt mit einer Häufung extremer Wetterereignisse und entsprechender Hochwasserlagen.

Quelle Pressemeldung von  Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz