Aquakultur in Niedersachsen: Algen aus Niedersachsen
HANNOVER. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) berichtet, gab es im Jahr 2022 in Niedersachsen insgesamt 111 aktive Aquakulturbetriebe, die 3.866 Tonnen Aquakulturerzeugnisse wie Fische, Krebs- und Weichtiere sowie Algen produzierten. Im Vergleich zu 2021 sank die Produktion damit bei gleicher Anzahl an Betrieben um etwa 3,9%.
Wichtigste Aquakultur und bedeutendste Fischart in Niedersachsen blieb, wie schon in den Vorjahren, der Europäische Aal. Mit einer Produktionsmenge von 1.158 Tonnen lag diese auf dem Niveau des Vorjahres. An zweiter und dritter Stelle der Fischerzeugung lag im Jahr 2022 die Lachsforelle mit 858 Tonnen, gefolgt von der Regenbogenforellen mit 299 Tonnen. Insgesamt produzierten 104 Betriebe Fisch, wobei nur drei Betriebe Aal züchteten. 80 Betriebe erzeugten Regenbogenforellen und in 21 Betrieben wurden Lachsforellen produziert.
Trotz eines Rückgangs von 8,6% zum Vorjahr war wiederholt die Produktion von Weichtieren bzw. Muscheln in Niedersachsen sehr bedeutend. Hier lag die erzeugte Menge bei 1.027 Tonnen. Seit dem Jahr 2019 geht die Muschelproduktion kontinuierlich zurück. Als Gründe können verschiedene Aspekte eine Rolle spielen. Neben klimatischen Veränderungen und der Verdrängung der heimischen Muscheln durch invasive Arten wie der Pazifischen Auster können auch Bautätigkeiten im Meer die Population empfindlich stören.
Erstmalig können für das Jahr 2022 Produktionsmengen für Algen und sonstige aquatische Organismen in Niedersachsen angegeben werden. Insgesamt wurden rund drei Tonnen in zwei Betrieben erzeugt. Wichtigste produzierte Algenart waren die unter dem Handelsnamen Spirulina geführten Cyanobakterien-Arten. Im tropischen Afrika und Mittelamerika werden sie schon seit Jahrhunderten als Nahrungsmittel genutzt, in Europa dominiert die Nutzung als Nahrungsergänzungsmittel, Lebensmittelfarbstoff und Tierfutter.
Weitere Informationen zur Erzeugung in Aquakulturbetrieben, zu den methodischen Hinweisen sowie weitere Ergebnisse finden Sie auf der Homepage des LSN.
Pressemeldung von LSN