Bruttoinlandsprodukt in Niedersachsen im 1. Halbjahr 2023 nur um 0,9 % gestiegen
Niedersachsens Wirtschaftsleistung entwickelte sich im ersten Halbjahr 2023 nur schwach. Den Angaben des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) zufolge wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Niedersachsen gegenüber dem Vorjahr preisbereinigt um 0,9%. Im ersten Halbjahr 2022 hatte es noch eine Steigerung der Wirtschaftsleistung von 1,1% gegeben. Nominal, also ohne Preisbereinigung, stieg das niedersächsische BIP um 7,8%.
Vor dem Hintergrund der Inflation, der Entwicklung der Energiepreise und den weiterhin spürbaren Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine stieg zwar der Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe, im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres, um über 11,6% und im Bauhauptgewerbe um 7,1%, jedoch resultierte daraus aufgrund der zeitgleichen Preisentwicklung kein reales Wachstum. Für den Einzelhandel (-4,0%) und den Großhandel (-6,2%) konnten nur reale Umsatzrückgänge verzeichnet werden. Einzig der Bereich Tourismus konnte hohe Steigerungen der Übernachtungen (+11,0%) und der Umsätze (+5,0%) melden.
Das BIP aller Länder sank im ersten Halbjahr 2023 um durchschnittlich 0,3%. Damit lag die Entwicklung in Niedersachsen über der Entwicklung auf Bundesebene. Ebenso lag der nominale Bundesdurchschnitt mit 6,6% etwas niedriger.
Bemerkenswert ist weiterhin die als BIP-Deflator bezeichnete Differenz zwischen der realen und nominalen BIP-Entwicklung. Diese lag mit 6,9 Prozentpunkten so hoch wie seit der Deutschen Wiedervereinigung nicht mehr. Sie ist ein deutliches Indiz für die steigenden Preise.
Pressemeldung von LSN