Verleihung des KI-Innovationspreises BBS: Kultus- und Wirtschaftsministerium zeichnen Berufsbildende Schulen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz aus

Verleihung des KI-Innovationspreises BBS: Kultus- und Wirtschaftsministerium zeichnen Berufsbildende Schulen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz aus
Verleihung KI-Innovationspreis an die BBS Brinkstraße Osnabrück - Bild: Nds. Kultusministerium

Verleihung des KI-Innovationspreises BBS: Kultus- und Wirtschaftsministerium zeichnen Berufsbildende Schulen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz aus

Zum ersten Mal ist am Donnerstag (5.12.) in Hannover der KI-Innovationspreis BBS verliehen worden. Die Staatssekretäre des Niedersächsischen Kultusministeriums und des Niedersächsischen Wirtschaftsministeriums, Marco Hartrich und Frank Doods verliehen gleich fünf Berufsbildenden Schulen die Auszeichnung. Auch das Bündnis Duale Berufsausbildung (BDB) sowie die IHK Hannover beteiligten sich an der Ausrichtung des mit jeweils 5.000 Euro dotierten Wettbewerbs.

Folgende Gewinnerteams wurden ausgezeichnet:

BBS 2 Emden (Heinz Ehrlich, Martin Siemens, Sascha Ebelt, Hauke Fremy): Erstellung eines mehrsprachigen Schulungsvideos für die sichere Bedienung einer Ständerbohrmaschine mit Hilfe von KI-Tools. Eine Lernsituation der Fachschule Technik, welche ein KI-generiertes Video zur Arbeitsplatzsicherheit, auch unter der Berücksichtigung eventueller Sprachdefizite von Nicht-Muttersprachlerinnen und Nicht-Muttersprachlern, als Ziel hat.

BBS 1 Gifhorn (Sven Ernstson, Katrin Hillig): 360 Grad. Entdecke die Herausforderung! Wie gelingt die Förderung der Bewegung? Eine Lernsituation der Fachschule Sozialpädagogik, welche die Zielsetzung der Förderung der Bewegung von Kindern in einer Tagesgruppe verfolgt und bei der die Schülerinnen und Schüler lernen, eine Bewegungslandschaft mit Hilfe von KI zu entwickeln, die auf die individuellen Bedürfnisse und Voraussetzungen der Kinder abgestimmt ist.

Multimedia BBS Hannover (Jörg Tuttas): Zutrittskontrolle für einen Parkplatz. Eine Lernsituation für angehende Fachinformatikerinnen und Fachinformatiker für Daten- und Prozessanalyse (FIDP), bei der die Schülerinnen und Schüler vortrainierte neuronale künstliche Netzwerke verwenden und diese zum Zweck der automatisierten Zutrittskontrolle umprogrammieren.

BBS Neustadt (Michael Tärre, Florian Beier): Künstliche neuronale Netze. Eine Lernsituation für die Ausbildungsberufe Mechatroniker/Mechatronikerin und Elektroniker für Automatisierungstechnik/ Elektronikerin für Automatisierungstechnik, bei der die Auszubildenden lernen, wie das Trainieren eines neuronalen Netzwerkes mit Bildern dazu führt, dass das maschinelle Sehen bei automatisierten Fertigungssystemen verbessert und somit die Effizienz gesteigert wird.

BBS Brinkstraße Osnabrück (Georg Wilhelm, Kai Krafft und Hanno Rhauderwiek): CAD mit Fusion – Praxisorientiertes Lernen mit KI-Unterstützung. Die Lernsituation verfolgt das Ziel, durch die Entwicklung projektorientierter und mit Hilfe von KI erstellter Lehrvideos das selbstständige Lernen in einer CAD-Software zu fördern. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Unterstützung von Nicht-Muttersprachlerinnen und Nicht-Muttersprachlern, indem die Inhalte mehrsprachig angeboten werden. Die Videos vermitteln praxisnahe Anwendungen, die unter anderem den Einsatz von 3D-Druck und Laser-Cutting beinhalten.
Zudem überreichten Tobias Roeder vom Bündnis Duale Berufsausbildung und Silke Richter von der IHK Hannover den mit 2.000 Euro dotierten Sonderpreis BDB „Schule & Betrieb“ an die BBS 1 Emden (Kerstin Löffler, Dr. Björn Mokwinski): Kommunikationspolitik am Beispiel des Personalmarketings – eine effiziente Anwendung von KI-Tools. In dieser Lernsituation entwickeln die Schülerinnen und Schüler eine KI-gestützte Social-Media-Kampagne, um junge Talente für die Logistikbranche zu begeistern und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Durch die praxisnahe Zusammenarbeit mit einem Kooperationsunternehmen der Logistikbranche erlernen sie die Erstellung einer eigenen Social-Media-Kampagne und erhalten Einblicke in reale Unternehmensstrukturen und -prozesse.

KI wird das künftige gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben und damit unseren Alltag immer stärker bestimmen. Deshalb ist völlig klar, dass sich Schule hiervon nicht abkoppeln darf, sondern mit den Entwicklungen schritthalten muss“, sagt Kultusstaatssekretär Marco Hartrich. Der KI-Innovationspreis BBS zeige eindrucksvoll, dass künstliche Intelligenz Schule definitiv bereichern kann, denn er habe gute Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt, wie künstliche Intelligenz die praxisorientierte Ausbildung in Betrieben und Schulen unterstützen kann. Hartrich weiter: „Die Lehrkräfte an den Berufsbildenden Schulen haben in ihren Projekten dargestellt, wie kreativ und zukunftsweisend mit beruflichem Praxisbezug der Unterricht gestaltet wird. Allen Ausgezeichneten gratuliere ich recht herzlich zu Ihrem Erfolg und danke Ihnen, dass Sie sich neuen Entwicklungen in der digitalen Welt nicht verschließen.“

Wirtschaftsstaatssekretär Frank Doods: „Die ausgezeichneten Projekte zeigen eindrucks-voll, welches Potenzial in unseren Berufsbildenden Schulen steckt. Künstliche Intelligenz wird die Arbeitswelt von morgen prägen und dank innovativer Projekte wie den heute ausgezeichneten wird schon heute ein Grundstein für die Fachkräfte von morgen gelegt. Ich gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern herzlich und danke den engagierten Lehrkräften sowie den Schülerinnen und Schülern, die mit ihrem Einsatz und ihrer Kreativität neue Wege gehen. Sie sind ein Vorbild für die erfolgreiche Verbindung von Bildung und Innovation.“

Neben der Kompetenzsteigerung bei der Anwendung und dem Verständnis von KI durch die Schülerinnen und Schüler standen bei der Bewertung durch die Jury vor allem die Handlungsorientierung und die Übertragbarkeit der Unterrichtskonzepte auf andere Schulen im Vordergrund. Ebenso waren die Effizienzsteigerung durch KI, die Kooperation mit einem Betrieb oder einem Unternehmen sowie die Übertragbarkeit der Idee auf einen Betrieb oder ein Unternehmen wichtige Kriterien bei der Auswahl der Gewinnerteams.

Die Gewinnerteams können die Preisgelder für die Anschaffung von Software oder IT-Ausstattung an den Schulen verwenden, um ihren kreativen und innovativen Unterricht durchzuführen.

Pressemeldung von  Nds. Kultusministerium