Tagung: Wie die Digitalisierung unser Miteinander verändert

Wie die Digitalisierung das Miteinander verändert
Wie die Digitalisierung das Miteinander verändert

Tagung: Wie die Digitalisierung unser Miteinander verändert

Oldenburg. Was würde Hannah Arendt zu der fortschreitenden Digitalisierung sagen? Lassen sich ihre Konzepte von Privatheit und Öffentlichkeit, von Politik und Urteilen anwenden, um die mit der Digitalisierung einhergehenden gesellschaftlichen Veränderungen zu analysieren? Diese und weitere Fragen stehen im Fokus der öffentlichen Tagung „Transparenz, Öffentlichkeit, Urteilskraft“ der Forschungsstelle Hannah Arendt-Zentrum der Universität Oldenburg, die mit Hilfe der Stiftung Niedersachsen, der Universitätsgesellschaft Oldenburg und des DFG-Graduiertenkollegs „Selbstbildungen“ durchgeführt wird. Vom 8. bis 10. November reflektieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland und der Schweiz in insgesamt 14 Vorträgen, wie sich die Digitalisierung auf unser Zusammenleben auswirkt und inwieweit die Gedanken Hannah Arendts in diesem Zusammenhang zum Tragen kommen. Die kostenlose Tagung im Bibliothekssaal der Universität (Campus Haarentor, Uhlhornsweg 49-55) steht interessierten Besuchern offen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Begleitet wird die Tagung von der Ausstellung „Tea Pavilion Oldenburg – Dwelling on the Contemporary Globe – Starting with Hannah Arendt“ der Künstlerin Dorothee Albrecht, die bis vor kurzem Fellow am Hanse-Wissenschaftskolleg war.

 

Programm und Agenda

Den Eröffnungsvortrag am Donnerstag um 14.30 Uhr hält der Philosoph Prof. Dr. Emmanuel Alloa von der Universität St. Gallen. Sein Vortrag nimmt den vielfach strapazierten Begriff „Transparenz“ in den Blick. Das Wikileaks-Motto „Transparency for the powerful, privacy for the weak“ ist vor dem Hintergrund von Big Data und Nutzer-Profiling nicht nur utopisch, sondern auch konzeptionell wenig stichhaltig. Vor dem Hintergrund einer Neulektüre von Hannah Arendts Gedanken zu Öffentlichkeit und Urteilskraft geht es darum, zu zeigen, inwiefern es für offene Gesellschaften wichtig ist, Bereiche zu verteidigen, die der permanenten Evaluierung entzogen sind.

Am Freitag, 17.30 Uhr, spricht Prof. Dr. Birgit Recki von der Universität Hamburg über Arendts Begriff der Politik. In ihrem Vortrag legt sie dar, warum implizite Vorstellungen, wie etwas zu sein habe – die Normativität – zu einseitig sei und durch politischen Austausch im Sinne Hannah Arendts ergänzt werden sollte.

„Urteilen 2.0 – Mit Arendt zu den Bedingungen einer Kultur der Digitalität“ ist der Titel des Vortrags von Prof. Dr. Sophie Loidolt von der Technischen Universität Darmstadt, der am Samstag um 10.00 Uhr beginnt. Die Philosophin thematisiert unter anderem, welche neuen Formen der Interaktion und Partizipation Soziale Medien eröffnen. Die damit einhergehenden Phänomene der Manipulation und der Isolierung in sogenannten „filterbubbles“ habe Arendt bereits vor über sechzig Jahren beschrieben.

Weitere Informationen sowie das ausführliche Programm der Veranstaltung sind hier zu finden. 

Quelle: Pressemitteilung der Uni Oldenburg