Nach Betriebserkundung bei Meurer Erfahrungen praktisch umgesetzt
Berge. Saskia Adam, Personalreferentin der Firma Meurer Verpackungstechnik in Fürstenau, sowie Meurer-Ausbildungsleiter Thomas Lücke staunten nicht schlecht: Neuntklässler der Oberschule am Sonnenberg in Berge präsentierten ihnen jetzt Maschinenmodelle, die sie nach einem Besuch beim Verpackungshersteller selbst konstruiert und gebaut hatten. Kerstin Hüls von der Servicestelle Schule-Wirtschaft der MaßArbeit zog eine positive Bilanz: „Das Erleben von Produktionszusammenhängen im Betrieb motiviert die Jugendlichen, selbst zu tüfteln und sich praktisch mit den neuen Erfahrungen auseinander zu setzen.“
Genau darum ging es bei dem Projekt der von der Servicestelle begleiteten Kooperation zwischen Oberschule und Meurer: Die Jugendlichen des Profilkurses Technik hatten eine Betriebserkundung im Unternehmen durchgeführt: Ziel war es, sich die Abläufe im Betrieb anhand von Unterrichtsvorbereitungen selbst zu erschließen. Die Schülerinnen und Schüler interessierten sich dabei besonders für die Maschinen.
Denn in einem zweiten Schritt entwickelten sie eigene Bauanleitungen sowie Programmieraufgaben für ähnliche Maschinenmodelle und setzten die Planungen im Unterricht um. Genutzt wurden dafür Bausätzen von Lego Mindstorms, erläuterte Urs Goebeler, Fachlehrer für Informatik. „Durch den starken Realitätsbezug waren die Jugendlichen sehr motiviert.“ Eingegriffen habe er fast ausschließlich bei der Zeiteinteilung zwischen Bau und Programmierung, aber er sei sehr zufrieden mit dem Projektverlauf.
Hermann Schnieders, Fachlehrer für Technik, ergänzte: „Die Jugendlichen hatten so viel Freude am Projekt, dass eine Gruppe sogar über Mittag freiwillig weitergearbeitet haben“, schmunzelte er. Für Ausbildungsleiter Lücke war vor allem beindruckend, wie die jungen Konstrukteure auch schwierige Problemstellungen analysiert und gelöst hatten.
Entstanden sind in vier Gruppen eine Förderbandanlage mit Stempelmaschine und Greifarm, eine Paketfaltmaschine, eine Sortiermaschine und eine Verpackungsmaschine. „Am schwierigsten war das Programmieren der Umdrehungseinstellungen und der Geschwindigkeit des Förderbandes“, erzählte der Neuntklässler Bennet Bornhorst. Ein bisschen waren die Jugendlichen dann auch vom eigenen Erfolg überrascht: „Die Konstruktion steht doch recht wackelig da, aber jetzt funktioniert alles“, staunte Schülerin Wiebke Hartke. Sie hat über die Zusammenarbeit mit Meurer bereits ein Praktikum absolviert und kann sich vorstellen, im Unternehmen eine Ausbildung zur Industriemechanikerin zu beginnen.
Die Kooperation zwischen der Oberschule und Meurer besteht seit 2018 und wurde in diesem Jahr mit Unterstützung der Servicestelle Schule-Wirtschaft durch einen Projektplan weiter gefestigt. „Wir wünschen uns natürlich, dass die Jugendlichen unseren Betrieb frühzeitig im Kopf haben, wenn es um das Thema Praktikum und Ausbildung geht“, so die Personalreferentin. „Wir wollen sichtbar machen, was wir produzieren und den Schülern vermitteln, dass sie bei uns eine Zukunft haben.“ Auch Schulleiter Gerd Beckmann zeigte sich begeistert von der Zusammenarbeit und wünscht sich eine Wiederholung auch des absolvierten Projektes: „Das Vorstellen der selbst entwickelten Ideen stärkt die Persönlichkeit und das Selbstwertgefühl unserer Schülerinnen und Schüler.“ Gerne stehe die Oberschule auch für weitere Kooperationspartner in der Region zur Verfügung.
Quelle: Pressemeldung Landkreis Osnabrück