Innovation(s)Campus bringt Wissenschaft und Praxis zusammen

Erkunden die neue Metallwerkstatt der IHJO (v.l.n.r.): Prof. Dr. Jorge Marx Gómez (Informatikinstitut OFFIS), der Bundestagsabgeordnete Stephan Albani, Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper, IHJO-Gesamtprojektleiterin Dr. Michaela Muylkens (Universität), der Vizepräsident der Jade Hochschule, Prof. Dipl.-Ing. Thomas Wegener, Wissenschaftsminister Björn Thümler, IHJO-Projektleiter Hans-Peter Ratzke (Jade Hochschule) und Dr. Jürgen Meister (OFFIS, Bereichsleiter Energie). Foto: IHJO / Mohssen Assanimoghaddam

Innovation(s)Campus bringt Wissenschaft und Praxis zusammen

Wissenschaftsminister Björn Thümler besucht neuen Anlaufpunkt für Wissens- und Technologietransfer

Oldenburg. Die Innovative Hochschule Jade-Oldenburg! (IHJO) hat nun neben dem Schlauen Haus einen zweiten Standort: Der sogenannte „Innovation(s)Campus“ – lokalisiert auf dem Campus Haarentor der Universität Oldenburg – bietet eine Metallwerkstatt, ein Digitallabor, Seminarräume und einen Co-Working Space.

Damit ist der Campus Anlaufpunkt bei Fragen rund um das Thema Ideen-, Wissens- und Technologietransfer und bietet die passende Infrastruktur, um an Ideen und Prototypen zu arbeiten. Neben Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler hatten heute rund 100 geladene Gäste aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft die Gelegenheit, die Räumlichkeiten kennenzulernen.

Thümler unterstrich die besondere Bedeutung des Innovation(s)Campus für die Region: „Im Austausch mit Wirtschaft und Gesellschaft steigert die Innovative Hochschule Jade-Oldenburg! die Innovationskraft der Region, indem sie neue Zielgruppen, Wege und Räume für den Transfer zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft erschließt.

Der neue Innovation(s)Campus ist ein Ort der Möglichkeiten, der Kreativität und des Transfers, dessen einzelne Elemente passgenau ineinander greifen. Er ist damit ein herausragendes Beispiel für zukunftsweisende Innovationsförderung.“

Das Angebot des Innovation(s)Campus wird von sieben Mitarbeiter_innen der IHJO verantwortet und baut auf drei Säulen: Infrastruktur, Veranstaltungen und Vernetzung. Erstere umfasst eine hochwertig ausgestattete Metallwerkstatt, ein Digitallabor, einen großen Seminarraum, der bei Bedarf in zwei kleinere geteilt werden kann, sowie einen flexibel nutzbaren Co-Working Space.

 

Werkstatt

Das Herzstück der Werkstatt ist ein Metall-3D-Drucker. Mit diesem können Bauteile in einer Größe von bis zu 10 cm x 10 cm x 10 cm gefertigt werden. Der Vorteil des 3D-Drucks gegenüber herkömmlicher Fertigung: Die Bauteile werden schichtweise zusammengesetzt – als sogenannte additive Fertigung – statt sie aus einem Stück des Ausgangsmaterials herauszuarbeiten.

Das spart Material und ermöglicht es, schnell hochwertige Prototypen sowie individualisierte Produkte und Bauteile in Kleinserien zu produzieren. In der Medizintechnik können mittels 3D-Druck etwa individuelle Implantate hergestellt werden, im Maschinenbau beispielsweise komplexe Teile mit innenliegenden Kühlkanälen, die herkömmlicherweise außen an einem Bauteil angebracht werden.

Der Drucker des Innovation(s)Campus arbeitet mit dem Laserschmelzverfahren: Hierfür bringt er nach und nach dünne Schichten Metallpulver auf eine Plattform auf. Auf Grundlage eines CAD-Modells schmilzt ein Laser in jede Schicht den Querschnitt des zu druckenden Bauteils.

Aktuell können Bauteile aus Edelstahl entstehen, später soll auch Titan zum Einsatz kommen. Auch die weitere Ausstattung der Werkstatt ist vorrangig auf Metallbearbeitung ausgelegt, erlaubt aber auch die Arbeit an Kunststoffen: Neben einer CNC-Fräse, einer Bandmetallsäge sowie Schleif- und Bohrmaschinen stehen 15, teilweise mobile, Werkbänke inklusive Handwerkzeugen bereit.

 

Digitallabor

Wer eher an digitalen Prototypen interessiert ist, findet im Digitallabor die passende Infrastruktur: Ausgestattet mit modernster Hardware – dazu gehören beispielsweise auch Virtual-Reality-Brillen und ein Kunststoff-3D-Drucker – können hier digitale Anwendungen ausprobiert und weiterentwickelt werden.

Das Digitallabor bietet Workshops zu ausgewählten Themen – beispielsweise zu den verschiedenen Dimensionen der Digitalisierung oder den Bedarfen regionaler Unternehmen und Institutionen –, in denen sich Vertreter_innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Kultur über ihre aktuellen Themen der Digitalisierung austauschen und gemeinsam an Lösungen arbeiten können.

Mittelfristig soll so ein regionales Digitalisierungsnetzwerk entstehen. Die Mitarbeiter des Digitallabors informieren außerdem über aktuelle Forschungsaktivitäten der IHJO-Verbundpartner und machen diese anhand praktischer Anwendungsbeispiele und Prototypen begreifbar. Bei Bedarf vermitteln sie außerdem an die passenden Ansprechpersonen in den Hochschulen und im OFFIS – etwa für Abschlussarbeiten oder für gemeinsame Projekte.

 

Innovationsmanagement

Auf der Agenda der Mitarbeiter_innen des Innovation(s)Campus steht auch ein zentrales Innovationsmanagement: Dazu vernetzen sie sich mit den Forscher_innen der Hochschulen ebenso wie mit den Unternehmen, Kammern, Verbänden und öffentlichen Einrichtungen der Region.

Auf diese Weise wollen sie einerseits identifizieren, in welchen Forschungsprojekten möglicherweise unentdecktes Potenzial für technische oder soziale Innovationen schlummert, andererseits aber auch Bedarfe für Innovationen in der Gesellschaft erkennen und in die Hochschulen tragen.

Nicht zuletzt bietet der Innovation(s)Campus für die Verbundpartner sowie interessierte Unternehmen, Institutionen, Schulklassen und Bürger_innen regelmäßig Workshops zu Kreativitätstechniken an, um den Prozess der Prototypenentwicklung zu begleiten – beispielsweise zu Design Thinking, LEGO® SERIOUS PLAY® oder CoCreAct.

Hierbei lernen die Teilnehmenden, neue Perspektiven zu entwickeln und Lösungsansätze spielerisch auszuprobieren. In den Räumen stehen dafür die passenden Materialien bereit – von Lego- und Prototyping-Boxen bis hin zu interaktiven Whiteboards und einem holographischen Display.

In die Ausstattung des Innovation(s)Campus flossen insgesamt rund 500.000 Euro aus den Mitteln des Projekts Innovative Hochschule Jade-Oldenburg!.

 

Nutzungsmöglichkeiten / Kontakt:

Die Werkstatt kann aktuell von Wissenschaftler_innen der Universität, der Jade Hochschule und des OFFIS, sowie Mitarbeiter_innen von Start-Ups und Unternehmen genutzt werden, die bereits Vorerfahrungen in der Metallbearbeitung haben. Interessierte können sich bezüglich der genauen Nutzungsbedingungen und -zeiten an den Werkstattleiter Florian Juds unter florian.juds@uol.de oder unter 0441/798-5239 wenden.

Ansprechpartner Digitallabor: Timo Kasselmann (timo.kasselmann@uol.de, 0441/798-4426) und Malte Schulz (malte.schulz@offis.de, 0441/9722-423-102)

Ansprechpartnerin Workshopangebot: Tina Zandstra (tina.zandstra@uol.de, 0441/798-5249)

Ansprechpartner Innovationsmanagement: Florian Grubitzsch (für die Universität, florian.grubitzsch@uol.de, 0441/798-5247) und Carsten Meyer (für die Jade Hochschule, carsten.meyer@jade-hs.de, 0441/7708-3458).

Quelle: Pressemeldung  Innovative Hochschule Jade-Oldenburg!