Israel ist Hightech-Standort im Wüstensand

Israel ist Hightech-Standort im Wüstensand
(von links): Michael Reinelt, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V. Osnabrück, Dr. Ron Brinitzer, Geschäftsführer bei der IHK Mittlerer Niederrhein, Clemens Hollah, Leiter des Vorstandsbüros des Deutschen Instituts für Lebensmitteltechnik e.V. (DIL), und Marco Graf, Hauptgeschäftsführer der IHK - Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim.

Israel ist Hightech-Standort im Wüstensand

Vortrag in der IHK zeigte den Weg zur Start-up-Nation

Mit über 6.000 Start-ups ist Israel nach den USA die Nummer zwei im weltweiten Gründer-Ranking. „Rechnet man die Anzahl der Start-ups auf die Einwohner um, liegt das Land sogar ganz klar vorn“, sagt Dr. Ron Brinitzer von der IHK Mittlerer Niederrhein in Neuss.

Der Außenwirtschaftsexperte und Landeskenner informierte zuletzt in der IHK darüber, wie sich Israel mit seinen 9,1 Millionen Einwohnern vom Entwicklungsland zur Start-up-Nation entwickelt hat. Anhand der gesellschaftspolitischen Entwicklung verdeutlichte der Volkswirt vor allem, wie sich auch äußere Umstände auf Kreativität und Wirtschaft in Israel ausgewirkt haben.

Es seien unter anderem die jüdische Geschichte der Vertreibungen und der bis heute währende Nahostkonflikt, die die Israelis geprägt und dadurch auch ein hohes Bewusstsein für Bildung und Innovation geschaffen hätten, so Brinitzer.

Herausgestellt wurde zudem die hohe Bedeutung, die das israelische Militär für das Start-up-Geschehen im Land besitzt. „Frauen wie Männer absolvieren einen Militärdienst“, so der Referent. In dieser sogenannten „Schule der Nation“ kämen besonders begabte Jugendliche in Cyber-Einheiten und erlangten dort Schlüsselkompetenzen, die später erfolgreiche Gründungen begünstigten.

Speziell in der Sensorik und der Optotechnik entwickelten sich israelische Start-ups positiv. „Es gibt viele erfolgreiche Gründungen in solchen Bereichen, die mit dem militärischen Sektor verbunden sind“, so Brinitzer, der gebürtig aus Osnabrück kommt. Was ihn an israelischen Gründern beeindrucke, sei neben dem Mut des Einzelnen auch die Bereitschaft des Staates, ins Risiko zu gehen: „Es gibt Programme, bei denen jeder Schekel, der von privater Hand in Risikokapital investiert wird, vom Staat verdoppelt wird.“

Weil Israel als kleiner Staat regional kaum Handelspartner habe, bestehe seit jeher eine hohe Offenheit für internationale Wirtschaftskontakte. Genau hier setzte der anschließende Vortrag von Clemens Hollah vom Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik e.V. (DIL) in Quakenbrück an.

Hollah nahm vor zwei Jahren an einer Delegationsreise nach Israel teil, die von der IHK organisiert wurde. Den Gästen gab er einen Eindruck von den Kontakten, die daraus erwachsen sind. Unter anderem gibt es inzwischen einen Austausch von wissenschaftlichen Mitarbeitern.

Die Veranstaltung fand auf Initiative der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) Osnabrück in Kooperation mit der IHK statt. In seiner Begrüßung hob IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf die Vorzüge einer stärkeren Kooperation mit israelischen Unternehmen hervor: „Die Dynamik Israels und der Unternehmergeist des Landes sind beeindruckend. Es lohnt sich für unsere Region, diese Kooperationen mit israelischen Start-ups auszubauen.“

DIG-Vorsitzender Michael Reinelt sagte: „Wir wollten einmal bewusst die wirtschaftlichen Facetten Israels zeigen. Gerade die Wirtschaft ist ein Erfolgsbeispiel, das aktuell noch zu wenig bekannt ist.“

Quelle: Pressemeldung Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim