Tourismus im März 2020: deutliche Corona-Pandemie bedingte Rückgänge
Auf Grund des durch die Corona-Pandemie bedingten Lockdowns im März dieses Jahres mussten alle niedersächsischen Beherbergungsbetriebe ab dem 17. März 2020 schließen. Lediglich die Unterbringung von Gästen war weiterhin erlaubt, deren Reisegrund beruflich beziehungsweise geschäftlich begründet war.
Nach vorläufigen Ergebnissen des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) kamen im März 2020 noch über 454.000 Gäste nach Niedersachsen. Im Vergleich zum März des Vorjahres war damit ein Rückgang um 56,5% zu verzeichnen. Auch bei den Übernachtungen gab es einen durch die Pandemie bedingten Einbruch.
Die Zahl der gebuchten Übernachtungen ging um 48,2% auf rund 1,46 Millionen zurück. In allen Reisegebieten waren sowohl bei der Zahl der angekommenen Gäste als auch bei der Zahl der gebuchten Übernachtungen deutliche zweistellige Rückgangsraten festzustellen.
Die Einbrüche im März wirkten sich auch negativ auf die Ergebnisse des ersten Quartals 2020 aus. Von Januar bis März kamen insgesamt fast 2,1 Millionen Gäste nach Niedersachsen. Im Vergleich zum ersten Quartal des Jahres 2019 entspricht dies einem Rückgang um 20,2%. Die Zahl der Übernachtungen sank im gleichen Zeitraum um 16,6% auf annähernd 5,9 Millionen.
Bei den Gästen aus dem Ausland zeigten die Zahlen eine ähnliche Entwicklung: Im ersten Quartal 2020 kamen mit knapp 205.000 Gästen 21,9% weniger nach Niedersachsen als im entsprechenden Vorjahresquartal. Die Zahl der von ihnen gebuchten Übernachtungen ging um 18,3% auf fast 524.000 zurück.
Methodische Hinweise:
Die meisten Beherbergungsbetriebe sind aufgrund der aktuellen Corona-Krise wirtschaftlich und organisatorisch außerordentlich belastet. Daher haben zurzeit viele Statistische Landesämter, so auch das LSN, vorübergehend alle Ordnungswidrigkeiten- und Zwangsgeldverfahren bei fehlenden Meldungen zur Statistik ausgesetzt.
Dies hat zur Folge, dass in zahlreichen Fällen nicht bekannt ist, ob der Betrieb geschlossen ist oder doch noch geöffnet hat. Bei fehlender Rückmeldung ist damit auch ungewiss, in welchem Umfang Übernachtungsgäste trotz der aktuellen Einschränkungen beherbergt worden sind.
Bei den Erhebungen werden Schätzungen vorgenommen, um nicht rechtzeitig eingehende Meldungen in das Ergebnis einfließen lassen zu können. Die Schätzanteile sind in der Regel niedrig und wirken sich nur geringfügig auf die Qualität aus. Häufig können bis zum endgültigen Ergebnis die tatsächlichen Werte der meldenden Betriebe noch aufgenommen werden.
Aus den genannten Gründen enthalten die aktuellen Ergebnisse der Monatserhebung im Tourismus einen vergleichsweise hohen Schätzanteil, der sich ggf. auf die Qualität der Ergebnisse auswirkt.
Insgesamt 7,7% der Betriebe in Niedersachsen haben für den Berichtsmonat keine Meldung abgegeben und wurden geschätzt.
Quelle: Pressemeldung Landesamt für Statistik Niedersachsen