IHKN-Studie: Vertrieb über Online-Kanäle nimmt zu, Maßnahmen zur IT-Sicherheit ausbaufähig

IHKN-Studie: Vertrieb über Online-Kanäle nimmt zu, Maßnahmen zur IT-Sicherheit ausbaufähig

IHKN-Studie: Vertrieb über Online-Kanäle nimmt zu, Maßnahmen zur IT-Sicherheit ausbaufähig

Die Digitalisierung verändert den Einzelhandel seit Jahren und erfordert ein kontinuierliches Umdenken in der Kundenansprache sowie den internen Geschäftsprozessen. Als Antwort auf die dynamischen Entwicklungen lassen sich Niedersachsens Händler verstärkt auf Strategien über unterschiedlichste Online-Kanäle ein. Das ist das Ergebnis einer bundesweiten Studie des ibi Forschungsinstituts gemeinsam mit 46 Industrie- und Handelskammern in den vergangenen sechs Monaten unter 1.450 Einzelhändlern.

„Die Sonderauswertung der ibi-Studie für das Land Niedersachsen verdeutlicht, dass der niedersächsische Einzelhandel sein klassisches Geschäftsmodell in den letzten Jahren überdacht hat“, resümiert Hendrik Schmitt, Hauptgeschäftsführer der IHK Niedersachsen (IHKN), die Ergebnisse der diesjährigen Studie im Vergleich zu den erstmalig erhobenen Daten im Jahr 2017. Sie zeigen deutlich, dass vor allem die mittleren bis großen Händler verstärkt auf Digitalisierungsstrategien setzen. Die Corona-Pandemie sowie die damit verbundenen Einschränkungen und Maßnahmen hätten diesen Trend noch weiter verstärkt, ist sich Schmitt sicher: „Immer mehr Händler setzen auf Multikanal-Strategien und gerade während des Lockdowns haben viele unserer Mitgliedsunternehmen digitale Geschäftsmodelle teilweise über Nacht aus- und aufgebaut“.

Diese Erkenntnisse spiegeln sich nun auch in den Studienergebnissen wider: Immerhin nutzen inzwischen 41 Prozent der Händler einen eigenen Online-Shop (zum Vergleich: 2017 waren es noch 29 Prozent). Damit hat Niedersachsen im Ländervergleich die Nase vorn, denn bundesweit betreiben laut der Umfrage lediglich 39 % der Einzelhändler einen eigenen Online-Shop. Gleichzeitig werden auch andere so genannte digitale Schaufenster zunehmend wichtiger: „Während 2017 nicht mal 40 Prozent der Händler bei „GoogleMyBusiness“ platziert waren, ist es heute schon jeder Zweite. Die Nutzung von Facebook ist von 63 Prozent im Jahr 2017 auf 68 Prozent in diesem Jahr gestiegen und bei Instagram, das besonders wichtig für die Ansprache junger Kundengruppen geworden ist, sogar von 21 auf 36 Prozent“, zeigt sich IHKN Handelssprecher Martin Bockler erfreut.

Nach Ansicht der IHKN gelte es, diesen positiven Aktionismus und das Engagement in Sachen Digitalisierung – unabhängig von Corona – aufrecht zu erhalten und vor allem kleinere Händler zu einem Schritt Richtung Digitalisierung zu motivieren. Diese sind laut Studie nämlich noch nicht so sicher auf dem digitalen Parkett unterwegs, wie die mittleren und großen Handelsbetriebe. Hier rät die IHKN zunächst zu Verfahren für den schnellen und einfachen Aufbau eines grundlegenden „Online-Basisstandbeins“ wie zum Beispiel ein Eintrag bei Standort- und Social Media-Portalen sowie Informationen zu Öffnungszeiten und die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme. „Nur mit einem zusätzlichen digitalen Schaufenster ist unser stationärer Einzelhandel zukunftsfähig aufgestellt“, ist sich Bockler sicher.

Etwas sorgenvoll blickt die IHKN jedoch auf die Ergebnisse der Studie beim Thema „IT-Sicherheit“. Denn obwohl 64 Prozent der Händler schon ein- oder mehrmals Probleme in diesem Bereich gehabt hätten – vom Ausfall der IT-Systeme bis hin zu Cyber-Erpressungsversuchen – geben nur 36 Prozent an, bereits eine vollumfängliche, systematische IT-Sicherheitsanalyse im Betrieb durchgeführt zu haben. „Die Digitalisierung eröffnet unseren Unternehmen enorme Geschäftschancen. IT-Sicherheit ist dabei jedoch von Anfang an mitzudenken. Da Datensicherheit auch aus Sicht der Konsumenten inzwischen sehr wichtig für die Wahl eines (Online-)Händlers ist, sollte man eine gute IT-Strategie nicht nur als Kostenpunkt, sondern vor allem als Wettbewerbsvorteil sehen,“ so der Appell der IHKN.

Die gesamte „IHK-ibi-Studie“ sowie die bundesweiten Ergebnisse stehen auf der Homepage der IHKN unter diesem Link zum Download zur Verfügung.

Quelle Pressemeldung von  IHK Niedersachsen