Neue Forschungseinrichtung zur Cybersicherheit in Hannover
Das CISPA – Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit (CISPA) aus Saarbrücken forscht zukünftig gemeinsam mit der Leibniz Universität Hannover (LUH) zu den Themen Cybersicherheit und Datenschutz. Dafür wurde jetzt die strategische Zusammenarbeit in einem Kooperationsvertrag zwischen der LUH und CISPA sowie einer Absichtserklärungserklärung zwischen dem Land Niedersachsen und CISPA manifestiert. Ziel des gemeinsamen Projekts ist der Aufbau einer unselbstständigen Betriebsstätte des CISPA in Hannover mit Schwerpunkt auf „Usable Security and Privacy“ sowie „Industrial Security“.
Die digitale Vernetzung der Produktion und von sicherheitskritischen Infrastrukturen (z.B. Energie- und Wasserversorgung, Gesundheitswesen) sowie die ständig wachsenden Bestände an sensiblen privaten und unternehmerischen Daten, sind für unsere Gesellschaft von entscheidender Bedeutung, bergen neben vielen Vorteilen und Chancen aber auch neue Risiken der Spionage, Manipulation und Gefährdung der Privatsphäre.
Forschung zu „Usable Security and Privacy“, also zu Nutzerzentrierter Sicherheit und Schutz der Privatsphäre, ist von großer Bedeutung, da immer mehr erfolgreiche Cyberangriffe den Menschen als Schwachpunkt nutzen. Informationssicherheit muss daher stärker als bisher Nutzerinnen und Nutzer mit all ihren Schwächen sowie die oftmals komplexen und miteinander verbundenen technischen Systeme der Praxis betrachten. Genau hieran wird zukünftig in Hannover geforscht.
Das niedersächsische Wissenschaftsministerium und das niedersächsische Wirtschaftsministerium planen, die Kooperation und den Aufbau der neuen unselbstständigen Betriebsstätte mit insgesamt rund 10 Millionen Euro zu fördern. Die Kooperation zwischen CISPA und LUH soll konsequent weiterentwickelt und ausgebaut werden. Hierzu wird ein Kooperationsgremium eingerichtet, an dem beide Ministerien beteiligt sind.
„Die neue Zusammenarbeit zwischen dem international herausragenden CISPA und der Universität Hannover mit seinem renommierten Forschungszentrum L3S ist ein großer Gewinn für den Forschungsstandort Niedersachsen – und ein Ausweis seiner Stärke im Bereich Künstliche Intelligenz, Data Science und IT-Sicherheit„, so Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler.
„Cybersicherheit und Datenschutz sind drängende Herausforderungen, mit denen wir aufgrund der digitalen Transformation konfrontiert sind. Ich erwarte durch die Kooperation wesentliche Fortschritte, die zum einen ein großes Potential für den Transfer in die Wirtschaft und zum anderen einen ganz praktischen Nutzen für unsere Wirtschaft haben werden“, so Wirtschaftsminister Dr. Althusmann.
Der Präsident der Leibniz Universität Hannover, Prof. Dr. Volker Epping, ergänzt:
„Die Themen Cybersicherheit, IT-Sicherheit und Datenschutz sind gesellschaftlich relevant wie nie zuvor und das Bedrohungspotential von beispielsweise Cyberattacken wächst mit der zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft stetig. Ich freue mich sehr, dass wir an der Leibniz Universität Hannover dieses wichtige Lehr- und Forschungsfeld in Kooperation mit dem Helmholtz Center for Information Security durch eine gemeinsame Berufung stärken können und damit einen Beitrag zur Erforschung von Datensicherheit, Sicherheit von IT-Infrastrukturen und anderen sicherheitsrelevanten Themen leisten können. Hochmoderne Grundlagenforschung in Kombination mit innovativer anwendungsorientierter Forschung bilden die Voraussetzung für gesellschaftliches Wissen und Handlungsfähigkeit“.
Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Backes, Gründungsdirektor und CEO des CISPA, sagt:
„Am CISPA wollen wir Innovationen der Gesellschaft und den Wirtschaftsfirmen schnell, einfach und nachhaltig zugänglich machen. Dafür brauchen wir starke Partner – und Niedersachsen ist dafür ideal geeignet. Das Land will gestalten. Es ist das Zuhause von Weltmarktfirmen. An der LUH gibt es exzellente Wissenschaftler:innen, die auf den Gebieten forschen, die auch für das CISPA hochinteressant sind. Und in diesem Kontext wollen wir eng zusammenarbeiten und gemeinsam die digitale Innovation vorantreiben.“
Quelle Pressemeldung von Nds. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung