IHK-Industrieausschuss: Innovationspotenziale mobilisieren und Rahmenbedingungen verbessern

IHK-Industrieausschuss: Innovationspotenziale mobilisieren und Rahmenbedingungen verbessern  

IHK-Industrieausschuss: Innovationspotenziale mobilisieren und Rahmenbedingungen verbessern

„In der jetzigen Krise gilt es, Innovationspotenziale zu mobilisieren und den neuen Herausforderungen kreativ zu begegnen“, erklärte Hendrik Kampmann, Vorsitzender des IHK-Fachausschusses Industrie und Umwelt. Denn nur solche Unternehmen, die in Forschung und Entwicklung (F&E) und damit in innovative Produkte und Prozesse investierten, würden sich langfristig erfolgreich am Markt behaupten. Im Rahmen der Sitzung des Ausschusses wurde eine Untersuchung der IHK Niedersachsen (IHKN) diskutiert, die sich mit der Innovationsfähigkeit der niedersächsischen Wirtschaft befasst hatte.

Ergebnis: Die Finanzierung ist für den Erfolg von F&E von entscheidender Bedeutung. „Die bestehenden Innovationsförderprogramme des Landes, des Bundes und der EU müssen jetzt überprüft und womöglich neu ausgerichtet werden. Vor allem müssen die Antrags- und Bewilligungsverfahren schlanker und transparenter werden“, so Kampmann.

„Viele Industrieunternehmen und industrienahe Dienstleister haben ihre Aktivitäten in Forschung und Entwicklung zuletzt erhöht, ein noch größerer Teil beabsichtigt diese künftig weiter auszubauen. Allerdings beurteilen 26 Prozent der Unternehmen in Niedersachsen die dafür notwendigen staatlichen Rahmenbedingungen für ihre Innovationsaktivitäten als ‚schlecht‘, nur 12 Prozent der Befragten vergeben ein ‚gut‘“, so IHK-Geschäftsbereichsleiterin Anke Schweda. Jedes sechste Unternehmen erwarte darüber hinaus, dass sich die staatlichen Rahmenbedingungen für F&E in den kommenden Monaten weiter verschlechterten. Für die Innovationspolitik ergäben sich auf dieser Grundlage eine Reihe von Handlungsansätzen. „Ein besonderes Anliegen der Unternehmen ist, dass Wissens- und Technologietransferangebote besser sichtbar gemacht werden“, hob Schweda hervor. In der Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft blieben Potenziale noch zu oft ungenutzt.

Die Möglichkeiten des Wissenstransfers in die Wirtschaft zu heben, ist auch ein wichtiges Anliegen von Dr. Marius Brinkmann. Der Geschäftsführer des Zentrums für digitale Innovation Niedersachsen (ZDIN) in Oldenburg stellte den Unternehmerinnen und Unternehmern die Arbeit der sogenannten „Zukunftslabore“ vor. „66 Professorinnen und Professoren mit 60 Mitarbeitern aus 23 niedersächsischen Einrichtungen, darunter auch Universität und Hochschule Osnabrück, erhalten über unsere sechs Zukunftslabore Mittel, um mit Unternehmen praxisnahe Entwicklungsprojekte umzusetzen“, so Brinkmann. Insgesamt 25 Millionen Euro stünden dazu für fünf Jahre zur Verfügung.

Jedes Zukunftslabor arbeite dabei als landesweites Netzwerk und stehe niedersächsischen Unternehmen offen. Als „Beutegemeinschaft“ sollen Wissenschaftler und Unternehmer durch gemeinsame Förderanträge, beispielsweise im Zentralen Innovationsförderprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundes, die Finanzierung der Digital-Projekte gewährleisten. Der Erfolg werde am Ende also nicht nur an der Zahl der beteiligten Partner oder Projekte gemessen, sondern insbesondere auch an der Höhe der Mittel, die zusätzlich nach Niedersachsen geholt würden. IHK und ZDIN vereinbarten, diese neue Kooperationsmöglichkeit in der Region gemeinsam bekannt zu machen.

Der aus ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern bestehende IHK-Fachausschuss Industrie und Umwelt trifft sich dreimal jährlich. Seine Mitglieder tauschen sich regelmäßig mit Experten aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft aus und erarbeiten Positionen für die IHK-Vollversammlung.

Quelle Pressemeldung von  Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim