Aktuelle Entwicklungen 2020 im Vergleich zum Vorjahr 2019 – deutliche Corona-bedingte Auswirkungen

Aktuelle Entwicklungen 2020 im Vergleich zum Vorjahr 2019 - deutliche Corona-bedingte Auswirkungen

Aktuelle Entwicklungen 2020 im Vergleich zum Vorjahr 2019 – deutliche Corona-bedingte Auswirkungen

HANNOVER. Aktuelle Konjunktur-, Arbeitsmarkt- und Finanzdaten zeigen die Veränderungen im Corona-Pandemie-Jahr 2020 in Niedersachsen. Sie ergänzen die Jahresergebnisse für das Referenzjahr 2019, die kürzlich im Niedersachsen-Monitor 2020 veröffentlicht wurden, teilte das Landesamt für Statistik Niedersachsen mit.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) fiel in Niedersachsen im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum preisbereinigt um 7,3% (Deutschland: -6,6%).

Informationen zu aktuellen Entwicklungen liefern monatliche Konjunkturindikatoren wie Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe, Übernachtungen im Tourismus und Inflationsraten, die letztendlich in das Jahresergebnis des Bruttoinlandsprodukts 2020 einfließen.

  • Bei den Auftragseingängen verzeichnete das Verarbeitende Gewerbe in Niedersachsen im Oktober 2020 ein Plus von 4,1% (vorläufiges Ergebnis) im Vergleich zum Vorjahresmonat (Deutschland: +2,4%, vorläufig). In Niedersachsen zeigten sich im April 2020 die bislang stärksten Auswirkungen der Corona-Pandemie gegenüber April 2019 mit einem Auftragsrückgang von fast 46%. In den Folgemonaten gab es eine Erholung: Aber noch im September 2020 lagen die Auftragseingänge in Niedersachsen 4,9% unter dem Niveau des Vorjahresmonats (Deutschland: +1,9%).
  • Im Tourismus ging die Zahl der gebuchten Übernachtungen in Niedersachsen für die ersten drei Quartale des Jahres 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Drittel (-32,7%) auf 24,8 Millionen zurück. Von Januar bis September 2020 kamen über 7,3 Millionen Gäste nach Niedersachsen; das waren 39,5% weniger als im Vorjahreszeitraum (Deutschland: -42,8%).
  • Die Inflationsrate – gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex zum Vorjahresmonat – war in Niedersachsen seit Juli 2020 negativ und wird im November 2020 voraussichtlich -0,5% betragen (Deutschland: -0,3%). Die Inflationsrate ist unter anderem durch die seit 1. Juli 2020 geltende Mehrwertsteuersenkung beeinflusst.

Die Arbeitslosenquote lag in Niedersachsen im November 2020 mit 5,7% um 0,9 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert (Deutschland: 5,9%; +1,1 Prozentpunkte). Die Arbeitslosenquote stieg in Niedersachsen ab April 2020 bis auf 6,3% im August 2020 (Deutschland: 6,4%) und ging dann wieder leicht zurück.

Die Erwerbstätigenzahl (am Arbeitsort) verringerte sich im 2. Vierteljahr 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in allen Ländern, in Niedersachsen um 1,2% (Deutschland: -1,3%). Anfang 2020 gab es noch einen leicht positiven Trend: Die Erwerbstätigenzahl (am Arbeitsort) erhöhte sich im 1. Vierteljahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,4% (Deutschland: +0,3%).

Die Gewerbesteuereinnahmen in Niedersachsen sind in den ersten drei Quartalen 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 24% eingebrochen, auf 317,36 € pro Kopf (1.-3. Quartal 2019: 417,36 Euro pro Kopf). Von Januar bis September 2019 machten die Gewerbesteuereinnahmen rund die Hälfte (49,5%) der kassenmäßigen Steuereinnahmen der Kommunen aus (843,67 Euro pro Kopf).

Quelle Pressemeldung von  Landesamt für Statistik Niedersachsen