Maritime Branche – Der Weg aus der Krise nach der Corona-Pandemie

Maritime Branche - Der Weg aus der Krise nach der Corona-Pandemie

Maritime Branche – Der Weg aus der Krise nach der Corona-Pandemie

Die Corona-Pandemie hat viele Unternehmen und ganze Branchen in eine tiefe Krise gestürzt. Auch die maritime Wirtschaft leidet unter diesem Einbruch. Durch die Pandemie brachen die Kreuzfahrtreisen ab und der Bau von neuen Ozeanriesen musste weltweit gestoppt werden. Das sind allerdings nur noch weitere Gründe, warum die maritime Branche derzeit in einer Krise steckt. Zu den Faktoren, die die Deutsche und europäische Schifffahrt belasten, kommen Subventionen in den asiatischen Ländern hinzu. Diese erschweren die Situation für viele Unternehmen bereits seit längerer Zeit.

 

Abgabe von Marktanteilen an asiatische Länder

Peter Altmaier, der Bundeswirtschaftsminister kündigte während der 12. Nationalen Maritimen Konferenz an, dass die EU auf die Wirtschaftssituation in den Ländern außerhalb der EU und vor allem in Asien reagieren müsse. Die teils aggressiven Versuche in anderen Ländern, Monopole im zivilen Schiffbau aufzubauen, müssen unterbunden werden. Insbesondere Schiffbauer aus China gelten in der Branche als gefährliche Konkurrenz. Was Deutsche Schiffbauer vor allem an der Situation beklagen, ist die fehlende Unterstützung aus Brüssel und Berlin. Durch ausbleibende Mittel wird es ihnen erschwert gegen die Konkurrenten aus anderen Ländern anzukommen. So erlangten asiatische Länder seit den 80er Jahren immer mehr Marktanteile; nach Japan folgte Südkorea und mittlerweile gewinnt China immer mehr an Bedeutung.

 

Der Bau von Null-Emissionsschiffen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist davon überzeugt, dass Deutschland und die EU im Schiffbau über Kompetenzen verfügen, mit denen die Zukunft des Schiffbaus umweltfreundlich und klimaneutral gestaltet werden könne. Dieses Potenzial könne sie zum führenden Markt für ressourcensparende, klimafreundliche und kostengünstige Technologien werden lassen. Damit könnten sie sich auf dem Weltmarkt klar durchzusetzen. Tatsächlich plant die maritime Branche noch in diesem Jahrzehnt den Bau eines Null-Emissionsschiffes, um so dem Klimawandel entgegenzuwirken. Denn dieser ist neben dem Problem der Überfischung zusätzlich für einen Rückgang der Fischbestände und damit der Omega-3 Wirkstofflieferanten, verantwortlich.

Auf der Maritimen Konferenz in Rostock wurde außerdem die größte Landstromanlage Europas in Warnemünde, die 19 Millionen Euro kostete und am Passagierkai errichtet wurde, in Betrieb genommen. Diese Landstromanlage kann zwei Kreuzfahrtschiffe zugleich mit Strom versorgen, während sie im Hafen liegen. Die Folge der Stromversorgung der Schiffe ist eine Lärmverringerung und deutliche Luftverbesserung im Hafen. Auch die Treibhausgasemission wird so insgesamt verringert, was sich positiv auf den Klimaschutz auswirkt. Etwa 176 Millionen Euro will der Bund bis zum Jahr 2024 investieren, um noch mehr Binnen- und Seehäfen zu solchen Landstromanlagen zu verhelfen. Für den Betrieb der Anlage in Rostock, soll der benötigte Strom aus einem Wasserkraftwerk, also aus einer regenerativen Energiequelle, genutzt werden. Damit ist die Anlage klimaneutral.

 

Proteste der IG Metall

Zeitgleich zur 12. Nationalen Maritimen Konferenz fanden in diversen norddeutschen Werften und in Rostock Demonstrationen der IG Metall statt. Die Forderung der Demonstranten ist klar, sie wollen, dass konkrete Wege aus der Krise gefunden werden. Norbert Brackmann, der für die Koordination der maritimen Wirtschaftsbranche bei der Bundesregierung verantwortlich ist, möchte, dass die Branche wieder mehr Aufschwung erfährt, da sie erheblich zur Wertschöpfung der Bundesregierung beiträgt.