Die Inflationsrate in Niedersachsen lag im Juni 2022 bei 7,5%
Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) auf Basis vorläufiger Ergebnisse mitteilt, erhöhte sich das Niveau der Verbraucherpreise in Niedersachsen im Juni 2022 um 7,5% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Mai 2022 lag die Inflationsrate bei 7,6%.
In der Abteilung „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ stiegen die Preise im Juni 2022 um 11,8% gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit hat sich der Preisauftrieb erneut deutlich verstärkt, nach 10,7 % im Mai 2022. Spürbar teurer wurden für die Verbraucherinnen und Verbraucher in dieser Abteilung unter anderem Speisefette und Speiseöle (+41,5%; darunter Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches: +97,8%, Butter +43,3%), Fleisch und Fleischwaren (+18,1%) sowie Molkereiprodukte und Eier (+14,9%).
Deutliche Preisanstiege gab es im Juni 2022 im Vergleich zum Juni 2021, trotz der Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung, auch in der Abteilung „Verkehr“ (+9,1%). Die Verbraucherinnen und Verbraucher mussten im Juni 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat für Kraftstoffe mehr ausgeben (+33,7%; darunter Superbenzin: +27,3%; Dieselkraftstoff: +50,7%). Im Mai 2022 erhöhten sich die Preise für Kraftstoffe gegenüber dem Vorjahr noch um 42,8%. Die genauen Auswirkungen der gesenkten Energiesteuer auf die Entwicklung der Kraftstoffpreise sind aber nicht direkt ermittelbar. Aufgrund des Neun-Euro-Tickets gingen die Preise im Bereich „Personen- und Güterbeförderung“ im Juni 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 27,7% zurück.
Auch in der Abteilung „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“ lagen die Preise im Juni 2022 mit 9,9% deutlich über denen des Vorjahresmonats. So erhöhten sich die Preise im Bereich Haushaltsenergie um 42,2% (darunter leichtes Heizöl: +113,6%; Erdgas: +52,8%). Die Preise für Strom stiegen im Juni 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 20,7%.
Insgesamt erhöhten sich die Energiepreise im Juni 2022 im Vergleich zum Juni 2021 um 39,2%. Die Inflationsrate im Juni 2022 hätte ohne die Berücksichtigung der Preise von Kraftstoffen und Haushaltsenergie bei 3,9% gelegen.
Neben der Ukraine-Krise wirkte sich die CO2-Bepreisung, die sich ab 1. Januar 2022 von 25 Euro auf 30 Euro pro Tonne erhöhte, weiterhin auf die Entwicklung der Energiepreise aus. Die Strom- und Gaspreisentwicklung ist auf die verstärkt zunehmenden Tarif- und Anbieterwechsel zurückzuführen. Die zum 1. Januar 2022 von 6,5 Cent auf 3,7 Cent pro Kilowattstunde Strom gesunkene EEG-Umlage konnte den Preisanstieg im Bereich Strom nur leicht abmildern. Grundsätzlich wirkten sich die Preiserhöhungen auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen sowie Lieferengpässe auf die gesamte Entwicklung der Verbraucherpreise aus.
Insgesamt stieg das Niveau der Verbraucherpreise im Juni 2022 im Vergleich zum Vormonat Mai 2022 um 0,3%.
Quelle Pressemeldung von LSN