Handwerk hat goldenen Boden: Gebäudereiniger unverzichtbar

Handwerk hat goldenen Boden: Gebäudereiniger unverzichtbar

Handwerk hat goldenen Boden: Gebäudereiniger unverzichtbar

Gebäudereiniger halten nicht nur Bürogebäude und Wohnanlagen sauber. Sie reinigen auch Fassaden, Grünflächen, Produktionshallen und Verkehrsmittel, sorgen in Krankenhäusern, Schwimmbädern und in der Lebensmittelproduktion für Hygiene.

Unterschiedlichste Tätigkeiten und Einsatzorte

Der staatlich an erkannte Handwerksberuf des Gebäudereinigers eröffnet ein weites Feld an Tätigkeiten und Einsatzorten. Nach der dreijährigen Ausbildung in Betrieb und Berufsschule finden Gebäudereiniger nicht nur bei Gebäudereinigungsunternehmen Beschäftigung. Sie sind auch in der Immobilienwirtschaft tätig, versehen dort zum Beispiel Hausmeisterdienste. Die Reinigung von Verkehrsmitteln wie Bussen, Bahnen, Flugzeugen und Kreuzfahrtschiffen bietet dem Gebäudereiniger ebenfalls ein abwechslungsreiches Betätigungsfeld. Auch Unternehmen für Desinfektion und Schädlingsbekämpfung beschäftigen Gebäudereiniger. Im industriellen Umfeld reinigen sie nicht nur Produktionshallen, Fertigungsanlagen und Sanitäreinrichtungen sowie Klima- und Heizungsanlagen, sondern kümmern sich auch um die Fassadenreinigung und die Pflege der Außenbereiche. Stellen sie Schädlingsbefall im Gebäude oder dessen Umfeld fest, veranlassen sie geeignete Abschreckungs- beziehungsweise Bekämpfungsmaßnahmen. Auch die verantwortungsvolle wie umweltgerechte Entsorgung von kontaminierten Materialien und belastetem Schmutzwasser gehört zum Aufgabenbereich des Gebäudereinigers.

Duale Ausbildung Schlüssel zum Erfolg

Wer den Beruf des Gebäudereinigers erlernen will, sollte mindestens einen Hauptschulabschluss vorweisen können. Gute Noten in Mathematik, Physik und Chemie sind von Vorteil, um im zukunftssicheren Beruf des Gebäudereinigers durchstarten zu können. Körperliche Belastbarkeit, Ausdauer und eine robuste Gesundheit sind unerlässlich. Besondere Sorgfalt und Umsicht sind insbesondere bei Reinigungsarbeiten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen unerlässlich. Körperbeherrschung und Schwindelfreiheit sind bei Arbeiten auf Leitern, Arbeitsbühnen und Gerüsten vonnöten. Allgemeines handwerkliches Geschick wird beim Gebäudereiniger vorausgesetzt.
Ein intakter Geschmacks- beziehungsweise Geruchssinn warnt den Gebäudereiniger vor eventuell auftretenden Gefahren, hervorgerufen zum Beispiel durch chemische Reaktionen. Die praktische Ausbildung im Betrieb und die theoretische Unterweisung in der Berufsschule, durchgeführt im dualen System, erstrecken sich im Normalfall über drei Jahre. Glänzt der Auszubildende mit besonders guten Leistungen oder verfügt er bereits über Vorkenntnisse, kann die Ausbildung in Absprache mit dem Ausbildungsbetrieb und der zuständigen Prüfstelle um maximal zwölf Monate verkürzt werden.

Aufstieg auf der Karriereleiter möglich

In der Ausbildung verdient ein Gebäudereiniger im ersten Jahr zirka 800 Euro, im zweiten Ausbildungsjahr sind es etwa 950, im dritten Jahr etwa 1.100 Euro. Das durchschnittliche Bruttogehalt eines gelernten Gebäudereinigers liegt in Deutschland bei 2.080 Euro. Je nach Bundesland gibt es bezüglich des Verdienstes regionale Unterschiede, geregelt durch die jeweils gültigen Tarifverträge.
Nach dem erfolgreichen Abschluss der Gesellenprüfung eröffnen sich gute Berufsaussichten. Zudem bestehen zahlreiche Möglichkeiten, auf der Karriereleiter weiter aufzusteigen. Wer die Meisterprüfung bestanden hat, ist qualifiziert für anspruchsvollere Fachaufgaben. So kümmern sich Gebäudereinigermeister um die Beschaffung von Verbrauchsmitteln und Gerätschaften, kümmern sich um die Wartung und Instandhaltung von Maschinen, vergeben Aufträge an die Mitarbeiter, koordinieren, kontrollieren und dokumentieren die ausgeführten Arbeiten, planen sie inhaltlich und terminlich. Weitere Aufgabenbereiche der Gebäudereinigermeister sind die fachgerechte Kundenberatung, die Kalkulation von Aufträgen und die Erstellung von Kostenvoranschlägen.

Die Weiterbildung zum Fachwirt Facility Management steht dem Gebäudereiniger ebenfalls offen. Zu dessen Aufgaben zählt die Überwachung der Funktionsfähigkeit der betreuten Anlage. Er ist für die Reinigung, Pflege und Wartung des gesamten Gebäudes verantwortlich. Dazu gehören auch die umliegenden Flächen wie Parkplätze und Grünanlagen. Zudem übernimmt der Fachwirt Facility Management Verwaltungsaufgaben, verhandelt mit Fachfirmen, informiert Mieter bei anstehenden Reparatur- oder Modernisierungsmaßnahmen. Gebäudereinigermeister und Fachwirte Facility Management erreichen in der höchsten Entgeltgruppe ein Gehalt von zirka 3.700 Euro brutto.
Wer noch höher hinaus will, fasst ein Studium ins Auge. Fachbezogene Studiengänge sind Abfall- und Entsorgungstechnik sowie Umwelttechnik.

Schicht- und Nachtarbeit durchaus üblich

Der überaus vielseitige Beruf des Gebäudereinigers eröffnet zahlreiche Tätigkeitsfelder, zu denen auch hochspezialisierte Bereiche zählen. Aufstiegsmöglichkeiten sind durchaus gegeben, die Verdienstmöglichkeiten ansprechend. Die körperliche Belastung kann jedoch in einigen Arbeitsbereichen hoch sein. Teilweise muss spezielle Schutzkleidung getragen werden, damit Haut und Atemwege des Gebäudereinigers nicht mit aggressiven Chemikalien in Berührung kommen. Schichtarbeit ist durchaus üblich. Oftmals macht es das Arbeitsumfeld zwingend erforderlich, dass die Gebäudereiniger früh morgens, spät abends oder sogar nachts arbeiten, nämlich dann, wenn die regulären Mitarbeiter ihre Plätze noch nicht eingenommen beziehungsweise bereits verlassen haben.

Bedarf am Gebäudereinigern auch künftig hoch

Fazit: Das Gebäudereinigerhandwerk bietet vielseitige Beschäftigungsmöglichkeiten und gute Aufstiegschancen, stellt aber auch recht hohe Anforderungen an die körperliche Belastbarkeit. Gelernten Gebäudereinigern eröffnen sich gute Zukunftsperspektiven, der Bedarf an Nachwuchskräften ist hoch.