IHK-Geschäftsführung besuchte LVD Bernard Krone GmbH in Spelle
„Trotz des verbreiteten Arbeitskräftemangels gelingt es in unserer Region noch vergleichsweise gut, Nachwuchskräfte zu gewinnen. Hier konnten wir in diesem Jahr erneut alle Ausbildungsplätze besetzen.“ Dies erklärte Dorothee Renzelmann, Geschäftsführerin der LVD Bernard Krone GmbH in Spelle, die sich mit der Geschäftsführung der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim anlässlich eines Besuchs in ihrem Betrieb unter anderem über die Themen Arbeitskräfte und Frauen in Führung austauschte.
Das Landmaschinen-Handelsunternehmen mit rund 440 Mitarbeitern vertreibt an insgesamt 18 Standorten Traktoren, Feldhäcksler, Ballenpressen und andere Maschinen und bietet Dienstleistungen für die Landwirtschaft. Das traditionelle Vertriebsgebiet des Unternehmens, das Haupthändler für John Deere ist, aber auch Sortimente von Herstellern wie Krone, Grimme oder Lemken vertreibt, liegt im IHK-Bezirk. Darüber hinaus ist LVD Krone am Standort Zorbau in Sachsen-Anhalt sowie in Norddeutschland in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern aktiv. „Anders als in unserer Stammregion konnten wir an unseren Unternehmensstandorten in Nord- und Ostdeutschland nicht alle Lehrstellen besetzen“, so Renzelmann. Dies zeige, dass die Region spezifische Vorteile biete. So erleichtere etwa die hier ansässige Fachschule Fahrzeugtechnik die Fachkräftegewinnung. Diese ermögliche auch einen längeren Planungsvorlauf, denn bereits im letzten Herbst konnten mit den Schülern dort viele Verträge für 2023 abgeschlossen werden und aktuell werden Gespräche mit möglichen Lehrlingen für die Werkstatt Spelle für 2024 geführt. Auch die abwechslungsreiche Tätigkeit „auf dem Feld“ erleichtere sicher die Arbeitskräftegewinnung, meinte Renzelmann, die eine geborene Krone ist.
Allerdings seien auch eigene Aktivitäten zur Ausbildungsbewerbung notwendig. Dafür setzt LVD Krone vor allem auf Praktika. Damit könnten frühzeitig Interessenten identifiziert und an das Unternehmen gebunden werden. Aber auch ausländische Nachwuchskräfte seien willkommen. So hatte LVD Krone vor einigen Jahren spanische Auszubildende übernommen. „Die beiden mittlerweile ausgelernten Mitarbeiter sind immer noch bei uns und fest in der Region verwurzelt“, erzählte Renzelmann. Zudem hatte das Unternehmen in der Niederlassung Melle gute Erfahrungen mit einem Auszubildenden aus Paraguay gemacht. Insofern zeigte Renzelmann auch Interesse an ukrainischen Nachwuchskräften, die die IHK mit der neuen Projektkoordinatorin Ukraine vermittelt.
„Eine gute Versorgung mit Nachwuchskräften ist uns angesichts des stetigen Wachstums des Unternehmens wichtig“, so Renzelmann. In diesem Jahr werde der Umsatz an den bisherigen Standorten der Unternehmensgruppe die 200-Millionen-Euro-Marke durchbrechen. Aktuell expandiere das Unternehmen außerdem durch die Übernahme der LVB-Steinbrink, die für das Verbreitungsgebiet Östliches Niedersachsen, Hildesheimer Börde und Weserbergland zuständig ist. Damit wird eine Verbindung zwischen den beiden Vertriebsregionen West und Nord geschaffen und die Unternehmensgruppe wächst auf 25 Standorte mit 580 Mitarbeitern. „Dies ist für unser Unternehmen ein wichtiger Schritt, denn wir haben damit ein durchgehendes Verbreitungsgebiet von der emsländisch-niederländischen Grenze bis nach Rügen“, erklärt Renzelmann, die seit 2001 die Geschäftsführerin im Unternehmen ist.
Bei weiblichen Führungskräften sieht sie in der Region noch Potenzial. „Gerade Frauen sollten daher noch öfter Karrierechancen ergreifen“, meinte Renzelmann, die auch als Handelsrichterin aktiv ist. Sie wolle mit gutem Beispiel vorangehen und untermauern, dass Frauen aus Managementpositionen nicht mehr wegzudenken sind. Daher engagiere sie sich auch ehrenamtlich, etwa im IHK-Netzwerk „Frauen in Führung“.
„Dorothee Renzelmann ist ein Musterbeispiel für eine erfolgreiche Unternehmerin aus unserer Region. Sie zeigt, dass auch Frauen in vermeintlichen „Männer-Branchen“ vorausgehen können. Mit mutigen Schritten hat sie ihr Unternehmen vorangebracht“, erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf beim Betriebsbesuch der IHK-Geschäftsführung. Ihr Beispiel könne auch anderen Frauen Mut machen, sich unternehmerisch zu betätigen. Allerdings brauche es parallel mehr politische Unterstützung, damit auch in Deutschland mehr Frauen in Führungsfunktionen tätig sein können. Entscheidend sei auch der Ausbau der Kinderbetreuungsinfrastruktur. Hierfür müssten insbesondere die täglichen Öffnungszeiten von Kitas ausgeweitet werden und Öffnungen während der Ferienzeiten sichergestellt sein.
Die IHK setzt sich für eine Steigerung des Anteils von Frauen in Führungspositionen in der Region ein. Eine ihk-analyse hat gezeigt, dass bisher nur rund 23 % der Frauen in Führungspositionen weiblich sind. Um auf dieses Ziel aufmerksam zu machen und zugleich für ein Engagement von Frauen in der IHK zu werben, hat die IHK-Spitze jetzt erfolgreiche Unternehmerinnen in der Region besucht.
Pressemeldung von Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim