Russland-Export wird aufwändiger

Russland-Export wird aufwändiger 

Russland-Export wird aufwändiger

Exporteure müssen sich auf neue Anforderungen beim Russlandgeschäft vorbereiten. „Für immer mehr Hersteller von Produkten für den russischen Markt wird es notwendig werden, eine zusätzliche digitale Markierung auf der Produktverpackung anzubringen“, berichtete Anna Urumyan, Repräsentantin des Landes Niedersachen in Moskau, auf dem aktuellen Treffen des Ländernetzwerks Russland der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim.

Ziele der digitalen Plattform Chestny ZNAK sind ein Authentizitätsnachweis und erhöhte Markttransparenz gegenüber dem Verbraucher. Die anfangs nur für Tabak und Pelzprodukte notwendige Produktkennzeichnung wird seit Juli 2019 auf immer mehr Produktkategorien ausgeweitet. So gehören bald ebenfalls Reifen und Fotokameras dazu.

Für deutsche Hersteller bzw. deren Geschäftspartner bedeutet dies, dass es notwendig ist, sich in einem Markierungssystem zu registrieren. Dies hat für alle Beteiligten einen bürokratischen Mehraufwand zur Folge. Bis 2024 sollen Waren aller Industrien in das einheitliche „track & trace system“ aufgenommen werden. Betroffene Unternehmen können sich bei Fragen an die IHK wenden.

Mit Interesse wurde die Ankündigung der russischen Regierung aufgenommen, bis 2024 erhebliche Modernisierungsmaßnahmen im Bereich der Infrastruktur durchzuführen. Hierzu gehören konkret der Ausbau der Seehäfen, Hochgeschwindigkeitsstrecken für den Schienenverkehr und die Entwicklung von Transport- und Logistikzentren.

Anvisiert ist eine Vervierfachung des Containertransits zwischen Europa und Asien. Für regionale Unternehmen bieten diese Maßnahmen neue Möglichkeiten beim Russlandgeschäft.

Das Thema Sanktionen wurde ebenfalls erneut im Kreis der Netzwerkteilnehmer intensiv besprochen. Unternehmen berichten weiterhin von Schwierigkeiten im Russland-Geschäft, die auf die Sanktionen zurückgehen. Dennoch halten die regionalen Betriebe überwiegend am Russlandgeschäft fest und sehen dort viel Potenzial. Begrüßt wurde eine Entschließung der IHK-Vollversammlung, die sich bereits 2016 für eine Lockerung bis hin zur Aufhebung der EU-Sanktionen ausgesprochen hatte.

 

Quelle: Pressemeldung Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim