Jugendliche strömen zum Handwerk

Jugendliche strömen zum Handwerk
Beispiel Friseurhandwerk: Eine Auszubildende erklärt einer Schülerin die richtigen Handgriffe.Foto: Hauke-Christian Dittrich / Handwerkskammer Oldenburg

Jugendliche strömen zum Handwerk

Oldenburg. Der Ansturm war größer als „vor Corona“: Über 2.000 Schülerinnen und Schüler haben beim „Tag der Ausbildung“ an diesem Donnerstag geschaut, was sie später beruflich machen können. „Endlich hat die Berufsorientierungsmesse wieder stattgefunden“, fiel dem stellvertretenden Leiter des Berufsbildungszentrums der Handwerkskammer Oldenburg, Hajo Kreye, ein Stein vom Herzen. „Das Handwerk entdeckt man am besten über das Machen! Jetzt können wir wieder die Vielfalt der Berufe und der Tätigkeiten zeigen.“

Zu tun und zu erleben gab es reichlich auf dem Gelände in Oldenburg-Tweelbäke. In der Tischlerwerkstatt konnten Smartphone-Halter hergestellt werden. Die Elektro-Handwerke luden per VR-Brille ein, die unterschiedlichen Berufsprofile kennenzulernen. Von filigranen Arbeiten bis zum Führen von Maschinen war alles dabei. „Es ist gut zu sehen, was es alles so gibt“, sagte beispielsweise Noah. Der Achtklässler von der Oberschule Alexanderstraße möchte Zweiradmechatroniker werden. Sein Interesse an Motorrädern ist so groß wie der Andrang an vielen Ständen beim 20. Tag der Ausbildung war.

Bäcker, Konditor, Friseur, Kosmetiker, Dachdecker, und, und, und: Die 35 Berufe wurden von Innungen, Institutionen, Verbände und Unternehmen präsentiert. Die Stände wurden oft durch Auszubildende betreut, die mit den Jugendlichen auf Augenhöhe sprachen und ihnen von ihren eigenen Erfahrungen im Handwerk berichten konnten. Jörg Onasch von der Elektro-Innung Oldenburg ist ein Verfechter von Berufsorientierungsmessen: „Es ist schon vorgekommen, dass die Betriebe drei Tage später Bewerbungen hatten.“

Aus der Perspektive der Lehrkräfte schilderte Ulf Antoni einen interessanten Aspekt: „Die Eltern haben sich die Teilnahme ihrer Kinder diesmal sehr stark und ausdrücklich gewünscht.“ So war der Lehrer für Berufsorientierung mit einem zehnten Jahrgang von der IGS Flötenteich vor Ort. Antoni findet es sehr wertvoll, wenn die Schülerinnen und Schüler Gespräche über die duale Ausbildung führen und betont: „Ausbildung ist ein gutes Netz für alle, die später was erreichen wollen.“

Kai Vensler, Leiter des Geschäftsbereichs Berufsbildung bei der Handwerkskammer, sah vor allem, dass der Tag viel Neugier bei den Schülerinnen und Schülern geweckt hat. „Heute stand Handwerk auf dem Stundenplan. Das hat vielen gefallen. Wenn nun Praktika in den Betrieben folgen, wäre das ein super Ergebnis für alle.“

Pressemeldung von  HWK Oldenburg