Neue Studie: zur Bedeutung des Tourismus für das Oldenburger Land

Neue Studie: zur Bedeutung des Tourismus für das Oldenburger Land

Neue Studie: zur Bedeutung des Tourismus für das Oldenburger Land 

Oldenburg. Welche Bedeutung hat die Tourismusbranche im Oldenburger Land? Welche Rolle spielen Übernachtungs- und Tagestouristen? Wie viele Menschen beziehen ihr Einkommen direkt oder indirekt durch den Tourismus?

Die Oldenburgische Industrie- und Handelskammer (IHK) zeigt mit einer neuen Studie der dwif-Consulting GmbH, München, wirtschaftliche Effekte des Tourismus auf. Die Zahlen stammen aus dem Vor-Corona-Jahr 2019, so dass die Aussagen nicht pandemiebedingt beeinflusst sind.

Moritz Sporer, Leiter ökonomische Analysen der dwif-Consulting GmbH, hat die Studie erarbeitet. Die von ihm festgestellten Kernergebnisse für das Jahr 2019:

  • Es gab 12,1 Millionen Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben, auf Campingplätzen    sowie bei Verwandten und Bekannten,
  • 41 Millionen Tagesgäste kamen in die Region,
  • dabei wurden rund 2 Milliarden Euro Bruttoumsatz generiert,
  • dies entspricht einer Wertschöpfung von 950 Millionen Euro,
  • das daraus ableitbare so genannte Einkommensäquivalent entspricht 38.750 Arbeitsplätzen.

Sporer fasst zusammen: „Die Branche trägt mit 3,6 Prozent zum Primäreinkommen im IHK-Bereich bei.“

„Wenn man alle Tages- und Übernachtungsgäste zusammenzählt, kommen wir auf über 53 Millionen Aufenthaltstage insgesamt im Oldenburger Land. Jeder 25. Euro in der Region wird im Tourismus ausgegeben. Das unterstreicht die Bedeutung des Tourismus als Wirtschaftsfaktor in der Region. Darauf können wir weiter aufbauen“, so Carola Havekost, IHK-Geschäftsführerin für den Bereich Tourismus. „Ein wichtiger Schritt ist es, die Kräfte der Akteure im Bereich Tourismus optimal zu bündeln und die Region deutschlandweit noch besser zu vermarkten. Ein Beispiel ist die im Januar gegründete Tourismus-Agentur Nordsee GmbH (TANO). Hier sind wir auf dem richtigen Weg.“

Um die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus für den Bereich der IHK zu verstehen, seien aktuelle und verlässliche Zahlen zum ökonomischen Stellenwert notwendig, so Havekost. „Die Studie verdeutlicht, dass es kaum einen Wirtschaftsbereich gibt, der nicht direkt oder indirekt von den Ausgaben der Touristen profitiert.“ Neben den klassischen Anbietern wie Beherbergungs , Gastronomie- und Freizeitbetrieben sei es eine Vielzahl von Branchen. Dazu zählten Einzelhandel, Handwerk, Landwirtschaft, Transportunternehmen, Energieerzeuger und sonstige Dienstleister. Auch den Städten und Gemeinden komme eine starke Tourismuswirtschaft zu Gute. Insgesamt beläuft sich das durch den Tourismus bedingte Steueraufkommen aus Einkommens- und Mehrwertsteuer abzüglich Vorsteuer auf rund 186,3 Millionen Euro.

Mit 716 Millionen Euro Umsatzausfall im Jahr 2020 wurde der Tourismus im Oldenburger Land während der Pandemie schwer getroffen, wie eine Berechnung des dwif zeigt.

Thomas Bruns, Vorsitzender des IHK-Tourismusausschusses gibt zu bedenken: „Eine Renaissance im Tourismus werden wir nur erleben, wenn wir die aktuellen Krisen gestemmt bekommen. Die Energie-Krise führt zu drastischen Kostensteigerungen in fast allen Beschaffungsbereichen. Diese können wir nicht in gleichem Maße an die Gäste weitergeben. Existenzielle Nöte vieler Betriebe nehmen zu. Zudem ist während der Corona-Pandemie viel Personal in andere Branchen abgewandert. Restaurants bleiben immer öfter geschlossen.“ Die IHK setzt sich dafür ein, nicht genutzte Potenziale zur Fachkräftesicherung zu erschließen, zum Beispiel durch Zuwanderung. Bund, Land und Kommunen sind aber auch gefordert, über die richtigen Rahmenbedingungen Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Ganz weit vorn steht hier eine bedarfsgerechte, transparente und gestaltende Förderpolitik.

„Reiselust ist jedoch definitiv vorhanden“, meint Tourismusberater Sporer. „Der Tourismus wird aber ein anderes Gesicht bekommen. Betriebe müssen neue Trends erkennen, ihr Profil schärfen und geeignete Produkte entwickeln.“

Pressemeldung von  IHK Oldenburg