Astrophysiker Dr. Oleg Tsupko forscht zu Schwarzen Löchern

Astrophysiker Dr. Oleg Tsupko forscht zu Schwarzen Löchern
Für eineinhalb Jahre als Humboldt-Stipendiat zu Gast an der Universität Bremen: Dr. Oleg Tsupko vom Institut für Weltraumforschung der Russischen Akademie der Wissenschaften. Foto: Matej Meza / Universität Bremen

Astrophysiker Dr. Oleg Tsupko forscht zu Schwarzen Löchern

Seit Dezember 2022 forscht der Astrophysiker Dr. Oleg Tsupko vom Institut für Weltraumforschung der Russischen Akademie der Wissenschaften im Team von Professor Claus Lämmerzahl am Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) der Universität Bremen. Für seine Arbeiten zum Verhalten von Materie rund um Schwarzen Löcher erhielt Tsupko ein Stipendium der Humboldt-Stiftung für erfahrene Forschende.

Gastgeber des russischen Wissenschaftlers ist Professor Claus Lämmerzahl. Für seine Arbeiten zu Materie rund um die Schwarzen Löcher erhielt Tsupko ein Stipendium der Humboldt-Stiftung für erfahrene Forschende. An einer Universität seiner Wahl kann er damit eineinhalb Jahre lang zu eigenen Themen arbeiten. „Ich habe mich für die Universität Bremen entschieden, weil das ZARM sehr interdisziplinär forscht und es dort insbesondere auch eine international sehr erfolgreiche und gut vernetzte Astrophysik-Gruppe gibt“, erklärt Tsupko. „Solche ausgezeichneten Forschungsbedingungen finde ich sonst nirgendwo“.

Astrophysik fasziniert alle Menschen. Es geht weit über unsere erdgebundenen Vorstellungen hinaus, wie groß das Universum ist und welche Phänomene in diesem stattfinden. Eines der seltsamsten dieser Phänomene im Universum sind Schwarze Löcher. Diese sind eine der Vorhersagen der Einsteinschen Allgemeinen Relativitätstheorie. Auch wenn Einstein selbst nicht an die Existenz solcher Objekte glaubte, so sind die theoretischen Überlegungen zu Schwarzen Löchern wie auch deren Nachweis vor zwei Jahren mit dem Nobelpreis geehrt worden. Die ebenfalls mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Gravitationswellen zeigen direkt, dass es Schwarze Löcher gibt.

Mit den Nobelpreisen ist die Forschung um die Schwarzen Löcher nicht beendet. Im Gegenteil, gerade die Fortschritte in den Beobachtungtechniken machen es möglich, die Schwarzen Löcher noch genauer zu erforschen. Zwei der theoretischen Fragestellungen sind: Wie verhält sich Plasma oder sonstige Materie in der Nähe Schwarzer Löcher, und wie kann dies die Beobachtungen des Schattens Schwarzer Löcher beeinflussen? Wie entstehen Jets, also Plasma, das mit höchsten Geschwindigkeiten entlang der Polrichtungen aus Schwarzen Löchern herausgeschleudert wird?

Mit Fragen dieser Art beschäftigt sich Dr. Oleg Tsupko. Er forscht nun bis Mitte 2024 in Bremen zusammen mit seinen Kolleginnen und Kollegen am ZARM. Zu dem russischen Forscher besteht schon lange ein Kontakt; er war auch schon Fellow im Hanse-Wissenschaftskolleg in Delmenhorst, einer gemeinsamen Einrichtung der Universitäten Bremen und Oldenburg. „Wir hier am ZARM sind sehr froh, dass wir trotz der politischen Probleme den persönlichen Kontakt mit unserem russischen Kollegen fortsetzen und mit ihm gemeinsam auf diesem höchst spannenden Gebiet forschen können“, freut sich sein Gastgeber Professor Claus Lämmerzahl.

Pressemeldung von  Universität Bremen