Mit Sicherheit sinnvoll: Warnwesten

Mit Sicherheit sinnvoll: Warnwesten

Mit Sicherheit sinnvoll: Warnwesten

Immer wieder kommt es zu dramatischen Folgeunfällen im Straßenverkehr. Wenn die Beteiligten rechtzeitig gesehen werden, können derartige Unfälle häufig vermieden werden. Seit dem 1. Juli 2014 ist es in Deutschland Pflicht, Warnwesten mitzuführen. Damit sind Autofahrer im Falle einer Panne besser geschützt.

  • 53a Abs. 2 StVZO:

In Kraftfahrzeugen mit Ausnahme von Krankenfahrstühlen, Krafträdern und einachsigen Zug- oder Arbeitsmaschinen müssen mindestens folgende Warneinrichtungen mitgeführt werden:

[…]

  1. in Personenkraftwagen, Lastkraftwagen, Zug- und Sattelzugmaschinen sowie Kraftomnibussen:

eine Warnweste.

Eine Tragepflicht besteht in Deutschland nicht

Es muss demnach in jedem Pkw, Bus und Lkw mindestens eine Warnweste vorhanden sein. In Deutschland besteht dabei eine sogenannte Mitführpflicht. Bei einer Panne oder einem Unfall ist man jedoch nicht verpflichtet, die Warnweste auch tatsächlich anzulegen. Dies bedeutet, dass der Gesetzgeber keine Tragepflicht vorschreibt. Allerdings ist das Tragen einer Warnweste bei jeder Tages- und Nachtzeit sinnvoll und somit eine Sache des gesunden Menschenverstandes.  Bei einem Unfall oder einer Panne auf Autobahnen und anderen Straßen ist es wichtig, dass man optimal gekleidet ist, um nicht übersehen zu werden und so einen Unfall zu vermeiden. Die Warnwestenpflicht soll solchen Szenarien vorbeugen.

Darüber hinaus ist es sinnvoll, für jeden weiteren Insassen im Auto eine eigene Warnweste griffbereit zu haben. Im Handschuhfach oder in den Fächern der Tür sind sie am besten untergebracht. So kann man die Weste noch vor dem Verlassen des Autos anlegen.

Die Warnweste muss bestimmten Anforderungen gerecht werden

Warnwesten sind im Auto mitzuführen und müssen bestimmte Kriterien erfüllen. Um dies zu gewährleisten, sollte man beim Kauf auf die Normen DIN EN 471:2003+A1:2007 und EN ISO 20 471:2013 achten. Durch diese Maßnahme wird sichergestellt, dass die Westen die vorgeschriebenen Reflektorstreifen haben. Warnwesten bedrucken ist zulässig, wenn alle erforderlichen Sicherheitsmerkmale vorhanden sind. Warnwesten sind in Neonfarben erhältlich. Sowohl rote, gelbe als auch orange Westen sind zulässig. Die Kosten für die Warnwesten liegen in der Regel zwischen 5 und 20 Euro.

Die Warnwesten dienen dazu, dass Personen bei Unfällen und Pannen besser und schneller gesehen werden. Dank der Weste wird die Sichtbarkeit insbesondere in der Dämmerung deutlich erhöht. Bereits ab einer Entfernung von 150 Metern können heranfahrende Verkehrsteilnehmer mit Warnweste erkennen und die Geschwindigkeit entsprechend verringern. Wer keine Warnweste trägt, wird zumeist erst ab einer Distanz von etwa 80 Metern erkannt.  Es besteht demnach ein deutlicher Unterschied.

Im Ausland müssen oftmals auch Motorradfahrer eine Warnweste tragen

In Deutschland ist es lediglich vorgeschrieben, dass Warnwesten in Autos, Bussen und Lkws mitgeführt. Motorradfahrer sind von der Pflicht, Warnkleidung mitzuführen, ausgenommen.

Doch wer mit dem Kraftrad ins Ausland reisen möchte, muss sich vorher über die geltenden Gesetze und Vorschriften informieren.  In diesen (und anderen) Ländern sind die Warnwesten für Motorradfahrer zwingend vorgeschrieben:

  • Belgien
  • Bulgarien
  • Luxemburg
  • Slowakei
  • Ungarn

Wer diese Regelungen nicht beherzigt, der muss bei einer Kontrolle oder der Beteiligung an einem Unfall mit einem saftigen Bußgeld rechnen. Und das ist oftmals höher als hierzulande. In anderen EU-Ländern werden deutlich höhere Bußgelder verhängt, die oftmals im dreistelligen Bereich liegen können. Wenn man etwa in Ungarn keine Warnweste trägt, wenn man sich als Motorradfahrer außerhalb geschlossener Ortschaften oder auf Autobahnen auf der Fahrbahn bzw. dem zugehörigen Randstreifen aufhält, wird ein Bußgeld von rund 120 Euro fällig.

Auch in anderen Hinsichten ist die Warnwestenpflicht im Ausland häufig strenger

Eine Warnweste, die den gesetzlichen Anforderungen in der EU entspricht, muss die Norm EN-471 erfüllen. Die Anzahl der mitzuführenden Westen im Auto unterscheidet sich je nach EU-Land. Folglich sollte man sich vor einer Fahrt ins Ausland gründlich über die geltenden Vorschriften informieren.

Die Warnwestenpflicht in Frankreich etwa schreibt vor, dass für jeden Insassen eine Weste vorhanden sein muss. In anderen Staaten, beispielsweise in Belgien, ist es üblich, nur eine Warnweste mitzuführen. In einigen Ländern besteht die Pflicht, dass die Westen im Insassenraum bei der Hand sein müssen.  Es ist also nicht ausreichend, wenn die Warnwesten im Kofferraum transportiert werden.

Es ist zudem in vielen Ländern vorgeschrieben, dass Personen, die nach einem Unfall oder einer Panne ihr Fahrzeug verlassen, eine Warnweste anlegen müssen. Diese Regelung trifft etwa in Österreich zu.  Bei den südlichen Nachbarn gilt demnach, anders als in Deutschland, bei Unfällen oder Pannen eine Tragepflicht.

Die Warnweste sorgt immer für mehr Sicherheit

Für Verkehrsteilnehmer, die sich außerhalb eines geschlossenen Fahrzeugs befinden, ist es immer sinnvoll, eine Warnweste zu tragen. Das gilt nicht nur bei Unfällen oder Pannen, sondern durchaus auch bei der abendlichen Runde mit dem Hund, auf dem Schulweg oder der Fahrradfahrt entlang einer stark befahrenen Straße. Ein wirklich triftiger Grund, auf eine Warnweste zu verzichten, besteht generell nicht.