Nachhaltigkeit im Handwerk hat jetzt ein Siegel

Nachhaltigkeit im Handwerk hat jetzt ein Siegel
Wirtschaftsminister Olaf Lies überreichte Imke und Jörg Littwin (vorne von links) das erste Siegel „Handwerk als Partner der Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit" im Kammerbezirk Oldenburg. Von der Handwerkskammer Oldenburg gratulierten (hinten von links) Hauptgeschäftsführer Heiko Henke, Geschäftsführerin Stefanie Seyfarth und Präsident Eckhard Stein. Foto: Torsten Heidemann

Nachhaltigkeit im Handwerk hat jetzt ein Siegel

Die niedersächsischen Handwerkskammern begleiten Betriebe auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Das neue Verfahren hat ein Rasteder Elektrotechnikfachbetrieb durchlaufen. Zur Übergabe des Siegels kam Wirtschaftsminister Olaf Lies.

Rastede. Als erstes Unternehmen im Kammerbezirk Oldenburg hat Littwin Systemtechnik das Siegel „Handwerk als Partner der Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit“ erhalten. Die Handwerkskammer Oldenburg, Wirtschaftsminister Olaf Lies und die Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen gratulierten Geschäftsführer Jörg Littwin, Imke Littwin sowie dem gesamten Team des Rasteder Unternehmens zu dieser Auszeichnung.

„Nachhaltigkeit wird im Handwerk täglich gelebt. Das Handwerk leistet als Multiplikator, Pionier oder als Problemlöser und Umsetzer vor Ort im ökonomischen, ökologischen aber auch im sozialen Sinne wichtige Beiträge für eine nachhaltige Entwicklung. Zu nennen wären vor allem die Weitergabe von Wissen in Verbindung mit hoher Anpassungs- und Innovationsfähigkeit, die regionale Verwurzelung und die auf die Bedürfnisse der Kundschaft zugeschnittenen Produkte und Dienstleistungen“, sagte Eckhard Stein, Präsident der Handwerkskammer Oldenburg.

Minister Lies ging auf die drei Säulen der Nachhaltigkeit ein: Ökonomie, Ökologie und Soziales. „Niedersachsen hat eine Nachhaltigkeitsallianz. Diese Auszeichnung zeigt, was Handwerk zu leisten im Stande ist. „Littwin Systemtechnik stellt Produkte her, die die Nutzungsdauer von Material optimieren. Zudem ist dem Unternehmen die soziale Nachhaltigkeit wichtig. Das wird gesellschaftlich immer bedeutsamer.“ Der Wirtschaftsminister kommt selbst aus dem Elektroingenieurwesen und zeigte viel Begeisterung bei einem Rundgang durch die Firma.

„Nachhaltigkeitskriterien gewinnen massiv an Bedeutung, denn schon jetzt wird Nachhaltigkeit oftmals bei der Vergabe von Fördermitteln seitens der Kommunen, des Landes oder des Bundes berücksichtigt“, erklärte Stefanie Seyfarth, Geschäftsführerin der Handwerkskammer Oldenburg. Auch Banken würden künftig selbst mehr auf die Nachhaltigkeit bei den Geschäften ihrer Kunden achten. Seyfarth ergänzte: „So wird nachhaltiges Wirtschaften und der Nachweis der betrieblichen Nachhaltigkeit künftig eine wichtige Rolle spielen.“

Die sechs niedersächsischen Handwerkskammern begleiten die Betriebe auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Unter dem Motto „Gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit“ ist ein Verfahren entstanden, sich kennzeichnen zu lassen. Das Siegel dürfen Betriebe fünf Jahre lang führen. Mit welchen Maßnahmen dieses Siegel erlangt werden kann, erfahren interessierte Betriebe auf der Website www.hwk-oldenburg.de im Bereich „Betriebsführung/Nachhaltigkeit“ oder bei Susann Ruppert, Geschäftsbereichsleiterin Wirtschaftsförderung bei der Handwerkskammer Oldenburg.

Littwin Systemtechnik GmbH & Co.KG ist ein hochspezialisierter Elektrotechnikfachbetrieb. Das Unternehmen entwickelt und fertigt Hardware- und Softwaremodule für die Bereiche Leittechnik, Kabelüberwachung und Energie-Management. Das zurzeit neun- und ab August elfköpfige Team besteht aus Ingenieuren, Technikern und Meistern des Elektrotechnik-Handwerks. Littwin Systemtechnik plant, projektiert und realisiert im Wesentlichen Vorhaben für Kunden aus dem Bereich der kritischen Infrastruktur (Autobahn, Bahn und Gasversorgung).

„Beim Nachhaltigkeitscheck haben wir uns in mehreren Workshops mit neun Themenfeldern beschäftigt“, erklärte Geschäftsführer Jörg Littwin. „Dabei ging es unter anderem um Ausbildung (eigener Nachwuchs), Innovationsfähigkeit (regelmäßige Produktinnovationen) und unser neu bezogenes Niedrigenergiegebäude, welches als Holzrahmenbau mit energetischer Eigenversorgung durch PV-Anlage und Wärmepumpe ausgestattet ist.“ Imke Littwin, im Unternehmen für das Controlling zuständig, ergänzte: „Wir denken grundsätzlich nachhaltig. Über das Siegel haben wir aber nochmals neue Impulse bekommen, in welchen Themen zusätzliches Potenzial steckt.“

Hintergrundinformation:

Die neun Themenfelder des Nachhaltigkeitssiegels im niedersächsischen Handwerk sind: Ökonomische Stabilität, Soziales Zusammenleben, Klimaschutz, Umgang mit Wissen, Ausbildung, Ressourcenschutz, Innovationsfähigkeit, Weiterbildung und Regionalität.

Pressemeldung von  HWK Oldenburg