Nachhaltiges Wirtschaften im Fokus: Großes Interesse bei Premiere des Nachhaltigkeitsforums in Osnabrück
„Die Anforderungen an Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit nehmen zu. Viele Unternehmen sind aus wirtschaftlichen Gründen ohnehin sehr nachhaltig unterwegs. Andererseits drängen immer mehr Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter stärker darauf, dass sich Unternehmen nachhaltiger aufstellen. Aber auch die Politik trägt dazu bei, insbesondere mit neuen gesetzlichen Anforderungen wie der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)“, sagte IHK-Präsident Uwe Goebel jetzt zum Auftakt des Nachhaltigkeitsforums in der Deutschen Bundesstiftung Umwelt in Osnabrück vor den über 170 Teilnehmern aus den Unternehmen in der Region.
Gemeinsam zu der Veranstaltung unter dem Leitthema „Nachhaltigkeit in der unternehmerischen Praxis“ hatten die Creditreform Osnabrück/Nordhorn Unger KG, die PKF WMS GmbH & Co. KG aus Osnabrück und die IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim eingeladen. Zuvor trafen sich außerdem die Mitglieder des neu gegründeten IHK-Netzwerks Nachhaltigkeit/CSR, die sich regelmäßig über gute Anwendungsbeispiele für nachhaltiges Wirtschaften aus der unternehmerischen Praxis austauschen werden.
Das Nachhaltigkeitsforum 2023 bot den Teilnehmern die Gelegenheit, einen umfassenden Einblick in die rechtlichen Rahmenbedingungen zu erhalten und sich über bevorstehende Herausforderungen auszutauschen. In praxisnahen Vorträgen informierten die Referenten über die Ziele und Umsetzung der CSRD.
Es wird erwartet, dass bis zum Jahr 2025 etwa 17.000 mittelständische Unternehmen der Nachhaltigkeitsberichtspflicht unterliegen werden – darunter auch ca. 250 Unternehmen aus dem IHK-Bezirk Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim. „Dies betrifft 38% der Beschäftigten in der Region“, berichtete die IHK-Beraterin für Nachhaltigkeit, Susann Mädler.
Eine große Mehrheit von 87% der regionalen Unternehmen Firmen sieht die Notwendigkeit, mehr im Bereich Nachhaltigkeit zu tun. Dies zeigen die Ergebnisse aus der Creditreform-Marktbefragung zur Nachhaltigkeit bei 500 mittelständischen Unternehmen. „Die eingeschränkte Verfügbarkeit von Daten über Nachhaltigkeitsaktivitäten macht es Unternehmen schwer, die Nachhaltigkeitsaktivitäten ihrer Kunden einzuschätzen“, erklärte Roland Reiser, Prokurist der Creditreform Rating AG. Deshalb biete Creditreform Lösungen an, die mehr Transparenz schafften, um nachhaltiges Handeln von Firmen einfacher einschätzen zu können.
Beim Nachhaltigkeitsforum gaben Experten aus der Wirtschaft Einblicke in ihre Arbeit: Die GMH-Gruppe aus Georgsmarienhütte hat das ehrgeizige Ziel, bis 2039 klimaneutral zu werden. Luciana Finazzi Filizzola, Direktorin für Nachhaltigkeit und Kommunikation, unterstrich die Herausforderung für ein Unternehmen in der Stahlproduktion den CO2 -Fußabdruck zu verringern.
Sven Duisen, Wirtschaftsprüfer der PKF WMS GmbH & Co. KG in Osnabrück, hob in seinem Vortrag hervor, dass die frühzeitige Datenerfassung und Planung die Schlüssel seien, um die Nachhaltigkeitsberichterstattung entsprechend der gesetzlichen Anforderungen erfolgreich umsetzen: „Der Nachhaltigkeitsbericht wird Teil des Lageberichts und vom Wirtschaftsprüfer überprüft“, so Duisen.
Die Rabe Fashion Group aus Hilter setzt mit einem Probelauf der CSRD-Berichterstattung bereits für 2024 ein Best-Practice-Beispiel. „Die Einbindung der Mitarbeitenden im Nachhaltigkeitsprozess ist dabei entscheidend“, berichtete Thomas Chuchra-Welzel, Leiter des Nachhaltigkeitsmanagements.
„Die Veranstaltung hat gezeigt, dass die Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen einen klaren Plan und eine zielgerichtete Herangehensweise erfordert. Unternehmen sind für die CSRD-Berichterstattung gerüstet, wenn sie frühzeitig Ziele festlegen und Daten erfassen“, so CSR-Beraterin Mädler abschließend.
Pressemeldung von Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim