Wettbewerbsvorteile durch energieeffiziente Technik
Energieeffizienz und die Integration erneuerbarer Energie wird auch für Unternehmen der Region zu einem immer wichtigeren Thema. Nicht zuletzt die Herausforderungen des Klimawandels verleihen Nachhaltigkeitsbemühungen mehr Gewicht, doch auch der Gesetzgeber drängt an vielen Stellen zur Einhaltung und Investition in entsprechende Maßnahmen. Betriebe sollten diesen Trend jedoch nicht als Belastung, sondern vielmehr als Chance begreifen. In zahlreichen Branchen werden Vorreiter nämlich mit klaren Wettbewerbsvorteilen belohnt.
Geringere Kosten und hohe Rentabilität
Inmitten des wirtschaftlichen Umbruchs rücken die wirtschaftlichen Vorteile energieeffizienter und nachhaltiger Maßnahmen zunehmend in den Fokus von Unternehmen der Region. Nicht zuletzt verspüren viele Hersteller und Dienstleister einen Druck, der auch von den veränderten Erwartungen und Anforderungen der Kundschaft ausgeht. Der gezielte Einsatz energieeffizienter Technologien öffnet jedoch die Tür zu einer Vielzahl von Vorteilen, die weit über die bloße Schrumpfung des ökologischen Fußabdrucks hinausgehen. Eine zentrale Rolle nimmt in diesem Zusammenhang die Reduzierung von Kosten ein. Die steigenden Energiekosten haben den Handlungsspielraum vieler etablierter Betriebe massiv eingeschränkt. Expansion und Investition sind dadurch, wenn überhaupt, nur noch in einem engen Rahmen möglich. An vielen Stellen in Niedersachsen werden die Folgen sichtbar. Auch die Unternehmenslandschaft in Oldenburg erlebt so einen regelrechten Nachhaltigkeitsboom. Dadurch boomt Photovoltaik in Oldenburg, wovon die lokale Wirtschaft in mehrfacher Hinsicht profitiert.
Da der Preistrend an den globalen Energiemärkten trotz zwischenzeitlicher Entspannung tendenziell weiter aufwärts zeigt, ist Energieeffizienz und der Umstieg auf erneuerbare Energiequellen vielerorts alternativlos. Wer jetzt investiert, schafft laut Experten die Grundlage für eine langfristige Perspektive und sichert sich damit mehr Freiraum für die zukünftige Geschäftsplanung. Das bestätigt auch eine aktuelle Studie der Landesbank Baden-Württemberg. So punkten nachhaltige Unternehmen aus der Lebensmittel- und Getränkebranche bereits jetzt mit einer bis zu sechs Prozent höheren operativen Gewinnmarge gegenüber herkömmlichen Unternehmen.
Nachhaltigkeit sichert den Wettbewerbsvorteil
Im Zuge einer nachhaltigen Geschäftsentwicklung bietet sich ein breiter Investitions- und Maßnahmenkatalog an, weshalb Unternehmen entsprechend dem eigenen Bedarf Prioritäten setzen sollten. Ein in diesen Tagen häufig gemachter Schritt ist die Umstellung auf energieeffiziente Kühl- und Heizsysteme. Neben Wärmepumpen kommen dabei auch geothermische Systeme zum Einsatz, die sich die Erdwärme zunutze machen. Ergänzt werden solche Einheiten durch smarte Klimaanlagen, die ihre Leistung in Echtzeit an die Außentemperatur anpassen und den Energieverbrauch dadurch drastisch senken. Eine Schlüsselstrategie ist auch die nachhaltige Optimierung von Produktionsprozessen. Diese geht häufig Hand in Hand mit einer konsequenten digitalen Transformation, bei der repetitive Aufgaben automatisiert werden. Gleichzeitig sorgt auch hier eine dynamische Steuerung der Maschinen für Ressourcen- und damit Kosteneinsparungen. Der gesamte Produktionsprozess wird dadurch agiler und flexibler, wodurch Serienproduktion und die Anpassung an individuelle Kundenwünsche zeitgleich möglich werden.
Am Ende ergeben sich so häufig neue Optionen für das Leistungsportfolio, mit denen Betriebe sich leichter von der Konkurrenz absetzen können. Kombiniert werden solche Vorstöße meistens mit der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien. Mit der Mitte 2022 eingeführten Solarpflicht für Gewerbedächer, mussten viele Unternehmen in Niedersachsen ohnehin bereits in eigene Photovoltaikanlagen investieren. Bisher betrifft die Pflicht jedoch nur neu gebaute oder im großen Stil sanierte Gebäude.
Der Bund fördert den Umstieg
Bund und Länder fordern jedoch nicht nur, sondern fördern auch. Unternehmen, die auf der Suche nach günstigen Finanzierungsoptionen sind, profitieren von einem breit gefächerten Katalog aus Zuschüssen und Förderkrediten. Interessant sind diese Programme auch für kleine und mittelgroße Firmen, die unsicher sind, ob und welche Investitionen überhaupt sinnvoll und möglich wären. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert unter bestimmten Voraussetzungen nämlich Energieaudits und ähnliche Beratungsleistungen im Zusammenhang mit Nichtwohngebäuden. Firmen aus der Region haben zusätzlich die Möglichkeit, die vom Land Niedersachsen finanzierte Transformationsberatung in Anspruch zu nehmen. Die Landesförderung übernimmt dabei alle anfallenden Kosten. Bei konkreten Finanzierungsanliegen können Unternehmen auf Angebote wie die Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW) oder Darlehen der KfW zurückgreifen.
Energieeffizienz als Teil der Marketingstrategie
Für das Branding und Image eines Unternehmens ist die Unternehmenskultur heutzutage von zentraler Bedeutung. Ein immer größer werdender Teil der Kundschaft legt bei der Auswahl ihrer Produkte Wert darauf, dass diese möglichst umweltschonend und sozial verträglich hergestellt wurden. Eine energieeffiziente Transformation hat deshalb immer auch eine Marketingdimension. Der Erfolg von nachhaltigen Unternehmen hängt deshalb zu einem erheblichen Teil von der richtigen Kommunikation mit der Zielgruppe ab, denn umweltbewusstes Engagement kann nur belohnt werden, wenn es wahrgenommen wird. Vorreitern in Sachen Nachhaltigkeit fällt es deshalb besonders leicht, sich gut am Markt zu positionieren, da ein Fokus auf Energieeffizienz als wichtiges Erkennungsmerkmal und Unterscheidungskriterium eingesetzt werden kann. Unternehmensberater und Marketingexperten betonen hierbei allerdings oft, dass dies nicht ohne Transparenz und eine ehrliche Außendarstellung geht. Andernfalls erwecken Firmen den Verdacht, Greenwashing zu betreiben, was Verbraucher radikal abstrafen.