Michael Kammleiter ist Deutschlands bester Orgelbauer.

Michael Kammleiter ist Deutschlands bester Orgelbauer.

Michael Kammleiter ist Deutschlands bester Orgelbauer

Die duale Ausbildung genießt nicht nur innerhalb Deutschlands, sondern auch international einen guten Ruf. Und der reicht sogar bis nach Ostafrika – genauer gesagt bis nach Tansania. Denn das ist die Heimat von Michael Kammleiter aus Leer. Der gebürtige Afrikaner mit deutschen Wurzeln zog im Sommer 2019 nach Deutschland – die Heimat seiner Eltern – um eine Ausbildung zum Orgelbauer zu starten. Und diese hat der 23-Jährige nach dreieinhalb Jahren Lehrzeit Anfang 2023 nicht nur erfolgreich abgeschlossen, sondern sich anschließend auch noch den Bundessieg und damit die Goldmedaille bei der „Deutschen Meisterschaft im Handwerk – German Craft Skills“ gesichert. Geschafft hat er das, in dem er sich gegen seine Konkurrenz erst auf Kammer-, dann auf Landes- und schließlich auf Bundesebene durchsetzte. Ausgebildet wurde Michael Kammleiter im Betrieb Jürgen Ahrend Orgelbau in Leer, für den er auch heute noch tätig ist. Albert Lienemann, Präsident der Handwerkskammer für Ostfriesland, besuchte ihn jetzt an seinem Arbeitsplatz, um ihm sowie seinem Ausbilder Hendrik Ahrend noch einmal zu diesem besonderen Erfolg zu gratulieren.

„Sie haben gezeigt, dass Sie den Willen haben, mehr zu leisten als andere. Und dass Sie das Können haben, um zu gewinnen. Diese herausragende Leistung ist ein Beweis dafür, dass die Zukunft des deutschen Handwerks in den besten Händen liegt“, so Lienemann während seines Besuches. Den lobenden Worten schloss sich auch Ausbilder Hendrik Ahrend an. „Im Orgelbau kommt es sehr darauf an, einen Blick für Qualität zu haben und zu wissen, an welcher Stelle ich vielleicht noch etwas mehr Arbeit reinstecken muss. Und Michael hat dafür genau das richtige Gespür“, betont Ahrend. Er sei sehr froh, den jungen Handwerker 2021 eingestellt zu haben. Der hatte seine Ausbildung nämlich zunächst in einem Betrieb in Süddeutschland begonnen. „Der geriet aber in finanzielle Schieflage und war außerdem sehr industriell ausgelegt. Deshalb habe ich mich dann irgendwann um einen anderen Ausbildungsbetrieb bemüht“, erklärt Kammleiter.

Die Leidenschaft für sein Handwerk hat er buchstäblich in die Wiege gelegt bekommen, denn sein Vater ist ein gelernter Orgelbaumeister. „Dadurch bin ich natürlich schon sehr früh mit meinem Handwerk in Berührung gekommen.“ Beim finalen Wettkampf der German Craft Skills hätten ihm aber ein paar andere Faktoren in die Karten gespielt. „Ein Teil der Aufgabe bestand darin, eine Metallpfeife nach bestimmten Maßvorgaben zu löten. Mein großer Vorteil war, dass ich das im Betrieb schon öfter machen musste und dementsprechend geübt war.“ Deshalb habe er dafür vermutlich nicht ganz so viel Zeit benötigt, wie seine Gegnerinnen und Gegner. Außerdem sei ihm der Sieg auch nicht so wichtig gewesen. „Mein Antrieb war vielmehr, mein Bestes zu geben. Vielleicht war ich deshalb insgesamt etwas ruhiger und konnte mich voll auf meine Arbeit konzentrieren“, erzählt er.

Für die Zukunft hat der fleißige Orgelbauer auch schon Pläne: Zunächst möchte er noch ein wenig praktische Erfahrung sammeln und dann in etwa zwei Jahren seinen Meister obenauf satteln. Ob er danach in Deutschland bleiben wird, das hat er noch nicht entschieden. „Ich fühle mich hier sehr wohl, aber ich kann mir auch vorstellen, wieder zurück in meine Heimat zu gehen.“

Pressemeldung von  Handwerkskammer für Ostfriesland