Meyer: „Brauchen heimische Wärmepumpen-Produktion, um Klimaziele im Wärmesektor zu erreichen“
Klimaschutz braucht noch mehr Wärmepumpen – im Idealfall betrieben durch klimaneutralen Strom „made in Niedersachsen„. Das hat Niedersachsens Energie- und Klimaschutzminister Christian Meyer in Gesprächen mit Auszubildenden und der Geschäftsführung des Wärmepumpenherstellers Stiebel Eltron in Holzminden betont. „Und das ist keine Zukunftsvision mehr“, so der Minister, „vergangenes Jahr hat Niedersachsens erstmals seinen kompletten Strombedarf aus Erneuerbaren Energien gedeckt. Schon jetzt sind strombetriebene Wärmepumpen klimaneutral.“
Aber das Land wolle noch mehr tun und die Nutzung von Wärmepumpen in Gebäuden weiter ausbauen, „um auch im Wärmesektor die Klimaziele zu erreichen. Dafür bin ich Stiebel Eltron für seine Investitionen in Niedersachsen sehr dankbar“, so der Minister. „Die Energie- und Wärmewende schafft nicht nur klimaschonendes Heizen sondern auch gute Ausbildung und Arbeitsplätze. Die Landesregierung wird daher die verstärkte Nutzung von klimaschonenden Erneuerbaren Energien weiter unterstützen. Wir können dazu den Strom aus Erneuerbaren Energien, den wir heimisch erzeugen, auch zum Heizen mit umweltfreundlichen Wärmepumpen nutzen, um wegzukommen von immer teureren, fossilen Öl- und Gasheizungen.“ Meyer: „Die Wärmepumpe ist dafür der Schlüssel. Ich bin froh, dass nach langer Hängepartie endlich klar ist: Durch das Gebäudeenergiegesetz und die verpflichtende Wärmeplanung haben die Bürgerinnen und Bürger jetzt Planungssicherheit. Und der Bund fördert die Wärmepumpe mit bis zu 70 Prozent. Das Land unterstützt die Kommunen bei der Kommunalen Wärmeplanung und fördert die kostenlose Wärmepumpenberatung durch Handwerk und Energieberatung. Und wir wollen als Land den Mittelstand und das Handwerk noch mehr unterstützen und setzen uns für ein weiteres Senken der Strompreise durch Ausbau der Erneuerbaren Energien, Netzausbau und Reduzierung der Stromsteuer ein.“
Bei seinem Besuch im Rahmen der „Woche der beruflichen Bildung“ sagte der Minister dem Holzmindener Unternehmen auch zu, sich für bessere Rahmenbedingungen einzusetzen. „Durch das Bundesverfassungsgerichtsurteil zum Bundeshaushalt sind wichtige Fördertöpfe zunächst eingefroren worden. Das hat natürlich zu großer Unsicherheit geführt, auch bei den Kunden von Stiebel Eltron. Viele Menschen warteten mit dem Kauf einer Wärmepumpe, bis die Förderung steht.“ Aber: Die Delle sollte jetzt vorbei sein, das Know How des führenden niedersächsischen Wärmepumpenherstellers werde gebraucht. „Darum war es mir auch wichtig, heute mit den Auszubildenden zu sprechen, warum sie sich für einen Beruf im Bereich Energietechnik und Klimaschutz entschieden haben – aber auch von der Geschäftsführung zu erfahren, wie das Land die heimische Produktion unterstützen kann. Denn wir brauchen sie, um die Klimaziele im Wärmesektor zu erreichen. Wir werden aber auch unseren Blick auf die Nachwuchskräfte fokussieren“, so Meyer, „denn wir müssen noch mehr junge Menschen für Klimaschutzberufe begeistern.“
Stiebel Eltron ist eine international ausgerichtete Unternehmensgruppe mit Sitz in Holzminden und feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Das Unternehmen hat erheblich in die Wärmepumpenproduktion investiert und allein in den letzten drei Jahren etwa 1.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. „Die Auftragseingänge für Wärmepumpen sind ab Herbst 2023 spürbar zurückgegangen“, so Dr. Kai Schiefelbein, Vorsitzender der Geschäftsführung. „Das Wachstum des Unternehmens wird dadurch im Moment verzögert. Deswegen müssen wir leider derzeit mit einem Teil der Belegschaft in die Kurzarbeit gehen. Wir halten diese temporäre Maßnahme für eine sinnvolle und faire Lösung, mit der die in den vergangenen Monaten und Jahren geschaffenen Arbeitsplätze nicht nur kurzfristig erhalten, sondern dauerhaft gesichert werden können.“ Mittelfristig werde der Bedarf an Wärmepumpen, speziell an Luft-Wasser-Wärmepumpen, Branchenprognosen zufolge auf etwa 500.000 bis 700.000 pro Jahr in Deutschland ansteigen. „Deswegen ist es weiterhin richtig und wichtig, in den Produktionskapazitätsaufbau zu investieren – die dafür vorgesehenen und teilweise schon begonnen Maßnahmen werden daher weiter umgesetzt.“ Das Versprechen des Umweltministers, sich für eine Senkung des Strompreises stark zu machen, begrüßt Schiefelbein ausdrücklich: „Wir wollen zwar das Wärmesystem auf Erneuerbare Energien mit Strom als Antriebsenergie umstellen, leisten uns aber den Luxus, den Strom verhältnismäßig teuer zu machen. Dabei ist völlig klar: Wer die Wärmewende möchte, muss Strom günstiger machen.“
Pressemeldung von Nds. Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz