Geschäftslage stabil – Skepsis nimmt ab

IHK-Umfrage: Geschäftslage stabil – Skepsis nimmt ab

Unternehmen wollen mehr investieren

Oldenburg. Die Stimmung der Wirtschaft im Oldenburger Land hat sich im vierten Quartal 2019 gegenüber dem Vorquartal leicht verbessert. Die Unternehmen blicken nicht mehr so skeptisch in die Zukunft wie noch vor einigen Monaten. Das ist das Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK) unter rund 430 Unternehmen. Der IHK-Konjunkturklimaindex, der die Stimmung der regionalen Wirtschaft wiedergibt, steigt um drei Zähler auf 106,2 Punkte.

Die Geschäftslage ist stabil. Ein Drittel der befragten Betriebe bewertet die aktuelle Lage als gut, nur elf Prozent beurteilen sie als schlecht. Baugewerbe, Dienstleistungen, Verkehrs- und Logistikgewerbe sowie Einzelhandel tragen die derzeitige Konjunktur. In diesen Branchen sind die Umsätze zum Teil deutlich gestiegen. Industrieunternehmen sowie der Im- und Exportportgroßhandel sind hingegen merklich zurückhaltender.

„Der Blick in die Zukunft bleibt zwar getrübt, die Unternehmen sind jedoch nicht mehr so skeptisch wie in den Monaten zuvor“, so Thomas Hildebrandt, Hauptgeschäftsführer der IHK. Dazu beigetragen habe die Teileinigung zwischen den USA und China, die deren Handelskonflikt etwas entschärfen dürfte. Und immerhin herrsche jetzt Klarheit beim Brexit. Die Industrieunternehmen rechneten mit einem leicht ansteigenden Exportgeschäft. „Für eine Entwarnung ist es aber zu früh“, meint Hildebrandt. Die Wirtschaft bleibe für politische Unwägbarkeiten anfällig. Zudem beklagten die Betriebe eine nicht enden wollende Regulierungswut.

Die Beschäftigtenzahl dürfte sich laut den Planungen in den kommenden Monaten kaum verändern. Anders ist es bei den Investitionen, die merklich zulegen dürften. Jedes dritte Unternehmen (Vorquartal: 27 Prozent) plant, die Investitionsausgaben zu erhöhen, 16 Prozent (Vorquartal: 13 Prozent) planen zu reduzieren. Mehr investieren wollen Firmen aus den Bereichen Elektroindustrie, Maschinenbau, Ernährungsgewerbe, Dienstleistungen und Einzelhandel.

 

Die Branchen im Einzelnen:

Die Auftragslage in der Industrie hat sich verbessert, so drehten die Auftragseingänge aus dem Ausland ins Plus. Der Auftragseingang insgesamt bleibt aber per Saldo leicht negativ. Der Auftragsbestand ist für jeden dritten Betrieb zu klein.

Saisonbedingt sind die Aufträge in der Bauindustrie im Vergleich zum Vorquartal zurückgegangen. Vergleicht man sie mit dem vierten Quartal 2018, so sind sie aber deutlich gestiegen. Fast 60 Prozent der Befragten geben eine Auftragsreichweite von vier und mehr Monaten an.

Zum Jahresende hin hat sich die Stimmung im Einzelhandel – auch durch das Weihnachtsgeschäft – verbessert. Risiken bleiben der Fachkräftemangel sowie Bürokratie- und Arbeitskosten. Der Einstieg in den Onlinehandel wird zunehmend als Chance gesehen.

Im Großhandelssektor kühlt sich die aktuelle Geschäftslage weiter ab. Auch die zukünftige Geschäftsentwicklung beurteilen die Großhändler verhalten: Fast jedes vierte Unternehmen rechnet wegen der internationalen Entwicklung und Bürokratie-Hemmnissen mit einer ungünstigen Konjunkturentwicklung.

Im vierten Quartal hat sich die Geschäftslage im Verkehrs- und Logistikgewerbe zufriedenstellend entwickelt. Sowohl Erträge als auch Beförderungsvolumen werden positiv bewertet. Für das Jahr 2020 erwartet die Branche jedoch eine schwächere Inlandsnachfrage und höhere Arbeitskosten als im Vorjahr.

Mehr als die Hälfte der Unternehmen aus dem Dienstleistungsbereich berichtet von einer guten Geschäftslage. Auch der Blick in die Zukunft ist positiv: Jeder fünfte Dienstleister rechnet mit einer guten Konjunktur. Die Branche erwartet vor allem durch die Digitalisierung gute Geschäftschancen.

 

Quelle: Pressemeldung Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer