
Start-up-Zentrum im Emsland böte neue Chancen
IHK-Regionalausschuss tagte in Meppen
Das Land Niedersachsen fördert seit 2018 acht und ab 2020 neun Start-up-Zentren, eines davon – das Seedhouse in Osnabrück – liegt im IHK-Bezirk. Es wird von Unternehmen mitgetragen und bietet jungen Unternehmen vielfältigen Austausch und Unterstützung.
Jetzt diskutierte der Regionalausschuss Landkreis Emsland in seiner aktuellen Sitzung die Chancen eines Start-up-Zentrums im Emsland. „Ein Start-up-Zentrum – vom Land gefördert oder nicht – könnte ich mir gut im Emsland vorstellen, zumal am Standort Lingen. Unser Hochschulstandort bietet ein ideales Umfeld für junge Gründer.“ Dies erklärte Matthias Hopster, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Landkreis Emsland, zum Auftakt der Sitzung in Meppen.
Prof. Dr. Ingmar Ickerott, seit März 2019 Vizepräsident der Hochschule Osnabrück, stellte seine Idee eines Accelerators für Unternehmertum in Lingen vor. Das Emsland biete für Gründer zahlreiche Standortvorteile, habe in machen Bereiche aber auch noch Aufholpotenzial.
„Gründer profitieren bei uns von einer guten Vernetzung der Unternehmen und einer soliden Wirtschaft mit hoher Investitionsbereitschaft. Auf der anderen Seite gibt es hier noch keine ausgeprägte Start-up-Szene, die Vorbilder für Gründer bietet“, so Ickerott.
Auch Personen mit Accelerator-Know-how oder formalisiertes Wagniskapital gebe es hier kaum. Er schlug daher vor, am Campus Lingen im Umfeld des Neubaus an der Kaiserstraße einen gut vernetzten Accelerator zu etablieren. Dazu sollten etwa Labore für die Ideengewinnung eingerichtet werden.
Andreas Bernaczek und Jens Menke, Geschäftsführer der Cornexion GmbH, stellten einen weiteren Ansatz zur Förderung der Start-up-Kultur, insbesondere in bestehenden mittelständischen Unternehmen, vor.
So habe die von ihnen gegründete neue Gesellschaft Cornexion gemeinsam mit der Friedrich-Naumann-Stiftung, der Wachstumsregion Ems-Achse e. V. und der Emsland GmbH das 1. Start-up und Unternehmensforum in Meppen veranstaltet. Ziel war, eine neue Plattform zu schaffen, um den Mittelstand besser mit Start-ups zu vernetzen und dadurch Innovationen auszulösen. Das Format, das fortgesetzt werden soll, stieß auf breites Interesse.
Weiteres Thema war die Attraktivität des Emslandes für neue Fachkräfte – ein Thema, das auch in den neu beschlossenen Regionalpolitischen Positionen der IHK als wichtiges Handlungsfeld benannt haben. Dazu stellte Christian Weßling, Projektleiter Wirtschaftspolitik der IHK, das Audit „Ausgezeichneter Wohnort für Fachkräfte“ vor.
Dieses Audit werde bundesweit von mehreren IHKs genutzt, beispielsweise in der Rhein-Main-Region. Insgesamt seien schon 52 Kommunen ausgezeichnet worden. Das Audit könnte auch im Emsland einen Beitrag zu einer höheren Attraktivität für Fachkräfte leisten, so Weßling.
Der aus ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern bestehende Regionalausschuss tagte bei der Menke Werbe GmbH in Meppen. Das im Jahr 1994 gegründete Unternehmen beschäftigt derzeit 14 Mitarbeiter.
Quelle: Pressemeldung Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim