Krise in der Luft- und Raumfahrtindustrie – wohin geht die Reise?

Krise in der Luft- und Raumfahrtindustrie – wohin geht die Reise?

Krise in der Luft- und Raumfahrtindustrie – wohin geht die Reise?

Die Pandemie hat die Luft- und Raumfahrtindustrie in eine tiefe Krise geführt. Die globale Wertschöpfungskette ist stark beeinträchtigt, die Produktion eingebrochen und selbst, wenn es bis jetzt keine Auftragslücken gibt und die Auftragsbücher über Jahre gefüllt sind, die mittel- und langfristigen Auswirkungen sind nur schwer einzuschätzen.

Hinzukommt, Airbus steht vor einem strukturellen Wandel: Digitalisierung und Klimawandel stellen den Konzern vor große Herausforderungen und auf die Frage, welche Rolle die Luftfahrt in einem Mobilitätskonzept der Zukunft spielt, gibt es noch keine Antworten.

Vor diesen Hintergründen richtet Airbus seine industrielle Strategie neu aus. Bei Airbus Operations ist die Rede von einem massiven Stellenabbau in Europa und einer möglichen Verlagerung von Produktion, z.B. nach China. Betriebsbedingte Kündigungen schließt der Konzern nicht aus.

Auch die Premium Aerotec soll neu ausgerichtet werden. In dem hier vorliegenden Restrukturierungsprogramm ist von bundesweit 1.400 Arbeitsplätzen die Rede – ein Umfang, der die heutige Rolle der PAG als wesentlicher konzerneigener Zulieferer von Strukturkomponenten in Frage stellt.

Der gleiche Tenor auch bei Airbus Defence + Space. Schon vor der Corona-Pandemie wurde das „Future-Planning“ Programm angekündigt mit über 830 Stellen, die in Deutschland gestrichen werden sollen.

Die IG Metall betrachtet diese Entwicklung mit großer Sorge. Diese Pläne hätten direkte Auswirkungen auf die Airbus-Standorte und auf die Zulieferindustrie. „Ohne eine strategische Weiterentwicklung von Airbus und der nationalen Zulieferindustrie – in technischer wie auch in wirtschaftlicher Hinsicht – sind unsere Standorte und Arbeitsplätze gefährdet. Das gilt auch für den Bremer Standort“, so Ute Buggeln, Geschäftsführerin der IG Metall Bremen.

Die IG Metall setzt mit ihren Betriebsräten und Vertrauensleuten daher in der laufenden Aktionswoche ein klares Zeichen: Statt Stellenstreichungen, den Abbau sozialer und tariflicher Standards und der Verlagerung von Arbeit braucht es ein klares Bekenntnis zu den deutschen Airbus-Standorten durch strategische Investitionen in zukunftsfähiges Know-how und Produktionstechnologie.

Zur Überwindung der Krise ist eine Verlängerung von Kurzarbeit auf 24 Monate notwendig; Auslastungslücken sind mit tariflichen Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung auszugleichen (z.B. kollektiver Arbeitszeitabsenkung), nicht mit Kündigungen. Die Konjunkturprogramme müssen nun genutzt werden, um an den Standorten innovative Projekte nach vorne zu treiben und die Standorte für die Zukunft gut aufzustellen.

Am Mittwoch, den 24.06.2020 kommt der Konzernbetriebsratsvorsitzende Holger Junge nach Bremen zum Austausch mit der IG Metall und den Betriebsratsspitzen aller Airbusbetriebe am Standort.

Es geht um die Bewertung des aktuellen Stands der Gespräche mit Airbus und der Absprache weiterer Aktivitäten. Im Anschluss findet vor dem Hauptgebäude (Airbus Allee 1) die Aktion „Wand der Zukunft“ statt, die von einer Kundgebung um 12.00 Uhr begleitet wird. Angekündigt hat sich zu dieser Zeit auch die Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt.

 

Übersicht zur Aktion

Wann Was Interviewpartner: Wo:
Mittwoch

24.06.2020

12:00 bis 13:30 Uhr

 

ACHTUNG ÄNDERUNG: Vorverlegung für Presse auf 12.00 Uhr

 

Luft- und Raumfahrt

 

Kundgebung vor Hauptgebäude mit einer „Wand der Zukunft“

Holger Junge

(Konzernbetriebsratsvorsitzender)

Kristina Vogt

Wirtschaftssenatorin

Alle Vertrauensleute und Betriebsräte des Standorts

 

Ansprechpartnerin:
Ute Buggeln (IG Metall Bremen)

Tel.: 0170 33 33 749

Airbus

(Hauptgebäude)

Airbus Allee 1

Quelle: Pressemeldung IG Metall Bremen