Tourismus: Die Corona-Krise , Folgen , Machtkämpfe und alternative Reiseziele
Die Reisewarnung für 31 europäische Länder lief am 15. Juni aus und wird von der Bundesregierung nicht verlängert. Im Gegensatz dazu werden die Reisewarnungen für mehr als 160 Länder außerhalb der EU bis zum 31. August verlängert. Dieser Beschluss wurde am 10. Juni vom Kabinett verfasst. Darüber hinaus rät die Regierung explizit von Kreuzfahrten ab. Sollte es auf diesen zu einer Infektion kommen, sei es schwer einen Anlaufhafen zu finden.
Reisewarnungen werde dann ausgesprochen, wenn in dem entsprechenden Land eine konkrete Gefährdung für den Touristen gibt. Dies war bisher ausschließlich für Krisengebiete der Fall. Mit Corona wurde die Warnung erstmalig im Rahmen einer Pandemie ausgesprochen.
Durch sie war es möglich kostenlos und kurzfristig zu stornieren. Zukünftig wird das auswärtige Amt nur noch in seinen Reisehinweisen davon abraten aufgrund der Pandemie ein Land zu bereisen und keine entsprechende Warnung rausgeben. Damit buchen Sie auf eigenes Risiko, ohne ein Recht auf eine kostenlose Stornierung.
Die Auswirkungen von Corona auf die Reisebranche
Seit dem ersten Ausbruch von Covid19 hat sich im Bereich des Tourismus viel getan. Auch wenn die Deutschen nach wie vor gerne reisen, steht das Ausland nicht mehr so hoch im Kurs wie noch im letzten Jahr. Favorisiert wird stattdessen Urlaub in Deutschland zum Beispiel an der Nordsee.
Diese Veränderung trifft besonders die großen Anbieter der Reisebranche wie TUI und Thomas Cook. Denn auch mit der Aufhebung der Reisewarnungen für Europa, tun sich die meisten dennoch schwer damit eine Urlaubsreise zu buchen. Denn je nach Land gibt es unterschiedliche Quarantänebestimmungen. Teilweise müssen Touristen einige Tage in Quarantäne bevor sie das Land frei erkunden dürfen. In anderen Gegenden soll in den Hotels eine Maskenpflicht erforderlich sein. Ob die Kunden eine Reise buchen werden, in der sie mit dererlei Einschränkungen rechnen müssen ist fraglich.
Das Desinteresse ins Ausland zu reisen könnte einen Aufschwung der kleineren Unternehmen bedeuten. Wie Wiwo berichtet versuchen nun die im Tourismus Bereich nicht führenden Unternehmen wie Rewe Touristik, Öger Touris oder FTI Frosch Touristik einen Vorteil aus der Krise zu schlagen. Für die Reisebranche ist aber in jedem Fall ein Umdenken erforderlich. TUI würde immer noch gerne die stornierten Reisen nicht finanziell rückerstatten, sondern mit Gutscheinen. Dies ist jedoch laut EU-Recht nicht möglich und auch für viele Kunden nicht adäquat. Ein weiterer Schritt die Tourismus Branche zu retten, wäre es neue alte Märkte zu erschließen.
Die Last Minute Buchungen nach den Lockerungen werden sicherlich wie auf Weg24.de zunehmen, allerdings ist hier die Frage, wie viele Last Minute Angebote genau buchbar sind. In vielen Urlaubsgebieten werden dieses Jahr nicht alle Hotels öffnen. Zu Bedenken sind auch die neuen Abläufe vor Ort. Wie viele Fluggäste können nach den neuen Abläufen wirklich abgefertigt werden und wie groß ist die Flugkapazität.
Die Inlandsreisen werden entsprechend beliebter. Der Trend geht Richtung Ostsee oder ins Weser Ems Gebiet an die Nordsee. Hier könnte die Reisebranche neue Angebote kreieren und somit die angeschlagene Wirtschaft und viele Arbeitsstellen retten.
Der Blick richtet sich nach Deutschland
Der Großteil der Deutschen wird seinen Urlaub dieses Jahr vermutlich innerhalb von Deutschland buchen. Es ist an der Zeit, dass sich die Wirtschaft und auch die Reisebranche auf diesen Fakt einstellen. Trotz gelockerten Reisewarnungen sind den meisten die Auslandsreisen schlicht zu unsicher. Die Gefahr am Ende Geld zu bezahlen und dennoch nicht reisen zu können ist vielen zu hoch.
Deshalb wird es vor allem Tourismus innerhalb von Deutschland geben. Beliebt beim Buchen ist in erster Linie die Nordsee. Die deutschen Strände reichen vielleicht nicht an die Karibik heran, aber nach so langen Zeiten der Ausgangssperre sind sie doch eine schöne Alternative, um dennoch einen tollen Urlaub verbringen zu können.