Der Dresdner Christstollen ist ein echter Export-Erfolg

Der Dresdner Christstollen ist ein echter Export-Erfolg

Der Dresdner Christstollen ist ein echter Export-Erfolg

In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach dem originalen Christstollen aus Dresden sehr schnell gewachsen. Im Jahr 2000 wurden circa eine Million der leckeren Backwaren verkauft, im letzten Jahr waren es dagegen bereits 3,8 Millionen Stollen.

Geschätzt wird, dass in diesem Jahr rund vier Millionen des Original Dresdner Christstollen verkauft werden. Der Schutzverband des Dresdner Stollens feiert aktuell sein 25. Jubiläum. Der Verband umfasst 125 Mitgliedsbetriebe, darunter sind sowohl kleine Familienunternehmen wie auch einige Großbetriebe. Hier herrscht natürlich große Freude über die gewachsene Nachfrage, allerdings wird betont, dass immer noch die Qualität und nicht die Menge entscheidend sind. Das Handwerk steht nach wie vor im Fokus.

 

Dresdner Christstollen: Nur wenige Betriebe haben die Lizenz

Das traditionelle Weihnachtsgebäck erfreut sich besonders in der Bundesrepublik einer großen Beliebtheit, jedoch wird der Striezel auch im Ausland immer stärker nachgefragt. Rund 25 Prozent der Dresdner Christstollen werden ins Ausland exportiert. Die wichtigsten Absatzmärkte bilden dabei die USA, Europa und Japan.

Der Schutzverband des Dresdner Stollens überwacht seit mehr als 25 Jahren den Schutz der eingetragenen Marke. Als Dresdner Stollen dürfen nur die Backwerke bezeichnet werden, welche die strengen Vorgaben des Schutzverbandes erfüllen. Ist dies gegeben, darf der Stollen als solcher vermarktet werden, inklusive eines speziellen Siegels.

Die Lizenz, den originalen Dresdner Christstollen zu backen, erhalten lediglich Konditoreien und Bäcker, die aus Dresden oder der näheren Umgebung stammen. Durch eine detaillierte Satzung wird außerdem geregelt, welche grundlegenden Zutaten zu welchen Anteilen verwendet werden. Dazu zählen in jedem Fall Butter, Zitronat, Orangeat, Mandeln und Sultaninen. Die Entscheidung, welche Zutaten und Gewürze darüber hinaus verwendet werden, kann jeder Bäcker für sich entscheiden. Schließlich sollen sich die Geschmäcker der unterschiedlichen Christstollen ein wenig voneinander unterscheiden. Dennoch müssen die Mindeststandards, die von dem Schutzverband des Dresdner Stollens kontrolliert werden, dabei immer eingehalten werden.

 

Jährliche Überprüfung der Qualität

Eine Jury prüft jedes Jahr das Gebäck der Stollenbäcker aus Dresden. Außerdem wird circa ein Viertel der Betriebe hinsichtlich ihrer verwendeten Zutaten überprüft. Die Bäcker wissen im Vorfeld nicht, auf wen die Kontrolle in diesem Jahr zukommt. 20 Prozent der Mitgliedsbetriebe werden darüber hinaus jährlich durch eine unabhängige Prüfgesellschaft unter die Lupe genommen.

Der Schutzverband verfolgt außerdem Verstöße gegen das Markenrecht. Die meisten der Delikte ereignen sich dabei in Deutschland selbst. Wird dies festgestellt, muss der Schutzverband dagegen vorgehen, um den Schutz der Traditionsmarke zu gewährleisten. In einigen Fällen machen Kunden den Verein auf die Vorfälle aufmerksam, in anderen können die Verstöße in Online-Shops beobachtet werden. Dennoch reagiert der Verband darauf nicht im ersten Schritt mit der vollen Härte des Gesetzes, sondern versucht, das Problem in einem Gespräch zu klären.

 

Ein Backwerk mit langer Tradition

Der Tradition nach finden sich die ersten Stollen nach dem Reformationstag in den Regalen des Handels. Besonders die größeren Betriebe beginnen in der Regel schon in den Sommermonaten damit, die Stollen zu backen – schließlich ist es kaum möglich, die beachtlichen Mengen in nur wenigen Wochen herzustellen.

Der Dresdner Christstollen, der auch als Striezel bezeichnet wird, hat seine Ursprünge bereits im 14.Jahrhundert. In dieser Zeit handelte es sich bei dem Stollen noch um ein Fastengebäck, welches lediglich aus Wasser, Öl, Hefe und Mehl bestand. Milch, Butter und die weiteren Zutaten kamen erst später dazu.