IHK: Lockdown traf regionale Industrie – Umsatz fiel um 2,7 Prozent im ersten Halbjahr
„Der Lockdown der Wirtschaft im Frühjahr hat auch unsere regionalen Industrieunternehmen getroffen, allerdings nicht so stark wie in Niedersachsen”, kommentiert Dr. Thomas Hildebrandt, Hauptgeschäftsführer der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK), die Umsatzentwicklung im ersten Halbjahr 2020 auf Grundlage der Zahlen des Landesamtes für Statistik Niedersachsen. So nahm der Umsatz der Industrieunternehmen ab 50 Beschäftigte im Oldenburger Land im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,7 Prozent auf 11,6 Milliarden Euro ab. Zum Vergleich: Niedersachsenweit fielen die Industrieerlöse um 19,7 Prozent.
Grund für das bessere Abschneiden unserer Region sei die hiesige Wirtschaftsstruktur mit ihrem starken Ernährungsgewerbe, das von den Auswirkungen der Corona-Pandemie weniger stark betroffen war als andere Branchen, so Hildebrandt.
Der Exportumsatz ging um 3,2 Prozent auf drei Milliarden Euro zurück. Die Exportquote, also der Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz, blieb mit 26,5 Prozent nahezu konstant gegenüber dem 1. Halbjahr 2019 (26,6 Prozent). Die Industriebeschäftigung nahm im Halbjahresdurschnitt sogar leicht zu auf über 72.100 Personen (+0,4 Prozent).
„Die Umsätze sind im April und Mai wegen des Lockdowns in fast allen Städten und Landkreisen des Oldenburger Landes eingebrochen, im Juni gab es jedoch schon vielfach wieder ein positives Umsatzergebnis“, erläutert der IHK-Hauptgeschäftsführer. Es sei aber noch zu früh, von einer Trendwende zu sprechen. Vieles hänge von der weiteren Pandemie-Entwicklung ab, auch international. Die Exportwirtschaft könne noch lange nicht durchatmen. Und hierzulande behinderten zu geringe Investitionen den Neustart. „Der Weg zur wirtschaftlichen Erholung wird lang und zäh“, so der IHK-Hauptgeschäftsführer.