Regionale Exporte leiden unter Coronakrise

Regionale Exporte leiden unter Coronakrise

Regionale Exporte leiden unter Coronakrise

Das Auslandsgeschäft der Unternehmen in der Wirtschaftsregion Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim ist von der Corona-Krise stark betroffen. „Bis November 2020 haben die regionalen Betriebe Waren im Wert 7,9 Milliarden Euro exportiert. Dies ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Rückgang von über einer Milliarde Euro“, erklärt Frank Hesse, IHK-Geschäftsbereichsleiter International. Mit einem Minus von 12 % seien die auslandsaktiven Unternehmen im Vergleich zum Inlandsgeschäft sogar stärker betroffen, hier sei ein Rückgang von 10 % zu verzeichnen gewesen. In Niedersachsen sanken die Exporte im gleichen Zeitraum um 15 % und im Bund um knapp 12 %.

Die von der IHK im vergangenen Jahr ausgestellten Ursprungszeugnisse und Außenhandelsdokumente bewegen sich hingegen auf einem gleichbleibend hohen Niveau. Mit knapp 25.000 ausgestellten Dokumenten im Jahr 2020 wurde nahezu die gleiche Anzahl von Dokumenten wie im Vorjahr bearbeitet. Diese Entwicklung ergibt sich vor allem aus einem hohen Aufkommen im ersten Quartal und einem Anziehen der Exporte im vierten Quartal. Ursprungszeugnisse werden für Exporte in so genannte Drittstaaten außerhalb der Europäischen Union benötigt.

In der jüngsten Konjunkturumfrage der IHK zeigen sich die Exporterwartungen der regionalen Unternehmen auch wieder freundlicher als zuletzt. Auch wenn der Saldo der Exporterwartungen mit -2,9 noch im negativen Bereich liegt, zeigt sich im Vergleich zum Dezember 2019 mit einem Saldo von -17,8 eine deutliche Verbesserung. In Folge der schnellen Erholung der chinesischen Wirtschaft nach Corona haben die Exporte dorthin im vergangenen Jahr wieder angezogen. Positiv ist auch, dass die Auftragseingänge aus dem Ausland wieder zulegen konnten.

Auf die Stimmung drücken auf der anderen Seite die noch immer ungelösten Handelskonflikte zwischen den USA und China, oder den USA und der EU. Auch der inzwischen vollzogene endgültige Austritt des Vereinigten Königreichs aus dem EU-Binnenmarkt beschäftigt nach wie vor die Unternehmen. Daran ändert auch das kurz vor Jahresende nach intensiven Verhandlungen zustande gekommene Handels- und Kooperationsabkommen nichts. Das Abkommen stellt zwar sicher, dass der Warenverkehr zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich für Ursprungswaren der beiden Vertragspartner nicht zusätzlich durch Zölle belastet wird. Dennoch kommen auf Unternehmen im Handel mit dem Vereinigten Königreich erhebliche administrative Belastungen zu, allein schon durch die erforderlichen Zolldokumente.

Quelle Pressemeldung von  Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim