Sanierungsanreize: Im Weser-Ems-Gebiet stehen noch mehr Fördertöpfe zur Verfügung
Wer seine Immobilie energetisch sanieren möchte, kann auf zahlreiche KfW-Förderprogramme durch den Bund oder das Land Niedersachsen zurückgreifen. Für Bewohner der Region Damme-Ost gibt es jetzt noch bessere Nachrichten: Sie profitieren von gleich zwei zusätzlichen Fördermöglichkeiten und erhalten bis zu 150.000 Euro Zuschuss.
Programm Dorfentwicklung Damme-Ost: Bis zu 30 Prozent der Gesamtkosten förderfähig
Bewohner aus Rüschendorf, Kemphausen, Ihlendorf, Dümmerlohausen, Osterfeine, Langenteilen, Oldorf und Klünenberg dürfen sich freuen. Sie erhalten im Rahmen des Programms „Dorfentwicklung Damme-Ost“ bis zu 30 Prozent Rückerstattung auf ihre Sanierungsgesamtkosten. Ab 2023 soll sich das laut Planungsamtsleiterin Kerstin Biestmann jedoch ändern, denn fortan gibt es sogar 40 Prozent. Einen Haken hat die Erhöhung: Die Übernahmequote wird nur auf die Nettokosten angerechnet.
Eine Obergrenze gibt es für die Fördermöglichkeiten jedoch. Sie ist auf 150.000 Euro für Privatmaßnahmen festgesetzt. Bereitgestellt wird die finanzielle Unterstützung ab 2.500 Euro. Vorhaben mit weniger Sanierungsbedarf werden nicht unterstützt.
Mit diesem zusätzlichen regionalen Programm tritt das Niedersachsen aus dem bisherigen Förderschatten im Vergleich zu vielen anderen Bundesländer. Wer beispielsweise einen (teilweise) Abriss in Berlin mit anschließender Sanierung vornimmt, kann beispielsweise durch „Effiziente GebäudePLUS” eine Maximalforderung bis 500.000 Euro für sein Vorhaben erhalten.
Bei der Sportstättensanierung zeigt sich Niedersachsen deutlich spendabler. So wurden 100 Millionen Euro bereitgestellt, um zwischen 2019 und 2022 unzählige Sportstätten instand zu setzen. Im direkten Wettstreit der Bundesländer hat Berlin im Vergleich zu Niedersachsen abermals die Nase vorn. Der Senat belegte für das Jahr 2020 150 Millionen Euro Förderung zur Sanierung. Für den Haushalt 2022-2024 sind sogar insgesamt 380 Millionen Euro eingeplant.
„Klimaquartier“ entlastet Sanierungswillige noch einmal mit bis zu 100 Prozent
Wer sein Privatgebäude in Dümmerlohausen, Klünenberg, Rüschendorf, Langenteilen oder Osterfeine sanieren möchte, profitiert sogar vom Zusatzprogramm „Klimaquartiere Damme-Ost“. Bei erfolgreicher Bewilligung durch das Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems (ArL) können maximal 90 Prozent der Sanierungsinvestitionen steuerlich geltend gemacht werden. Bei gewerblich genutzten Immobilien sind es sogar 100 Prozent.
Tipp für Bürger vom ArL: Transparenz bei Belegen wahren
Roman Fehler vom ArL empfiehlt Antragstellern, sich rechtzeitig über die Chance auf Bewilligung zu informieren. Während der Sanierung sollten darüber hinaus sämtliche Belege für die damit einhergehenden Sanierungsaufwendungen aufbewahrt werden, um sie später gesammelt zur Abrechnung einzureichen.
Weitere Fördermöglichkeiten für energetische Sanierung im Weser Ems Gebiet
Neben den regionalen Fördermöglichkeiten gibt es auch weitere Unterstützung bei Sanierungsmaßnahmen. Ein Fenstertausch, eine neue Dämmung oder Komplettsanierung werden beispielsweise durch BEG-Zuschüsse unterstützt. Maximal werden 40.000 Euro/Wohnprojekt bzw. 20 Prozent der Aufwendungen über drei Jahre verteilt bereitgestellt.
Entscheiden sich Immobilienbesitzer zum Einbau einer Photovoltaikanlage und/oder eines Batteriespeichers, gibt es eine Forderung durch das KfW-Programm 270. Die Bank unterstützt das Darlehen mit einem günstigen Effektivzins von unter 4 Prozent und übernimmt bis zu 100 Prozent der Investitionskosten.
Die Umrüstung der alten Heizung auf erneuerbare Energien, Wärmepumpe oder eine andere Heizungsoptimierung wird ebenfalls durch BEG-Zuschüsse unterstützt. Auch hier dürfen sich Immobilienbesitzer auf maximal 20 Prozent Kostenübernahme bzw. maximal 40.000 Euro für das Projekt freuen. Für die Optimierung der Heizungsanlage gibt es durch „Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen“ Zuschüsse durch das BAFA. Maximal werden 15 Prozent aller förderfähigen Ausgaben erstattet. Die Mindestinvestitionssumme musste jedoch 300 Euro betragen.
Für die Installation eines Brennstoffzellensystems gibt es durch die KfW (Programm 433) einen Zuschuss von 40 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten. Der maximale Betrag setzt sich aus einem Fixbetrag (6.800 Euro) sowie der Leistungsklasse (550 Euro/angefangene 100 W) zusammen.
Wer im Weser-Ems-Gebiet neu baut, bekommt monetäre Unterstützung
Effiziente Neubauten werden durch das KfW-Programm 261 auch für Bewohner des Weser-Ems-Gebietes gefördert. Das Darlehen steht besonders zinsgünstig mit einem möglichen Tilgungszuschuss zur Verfügung. Der Bau eines Einfamilienhauses bringt beispielsweise 10.000 Euro Darlehen mit 50 Prozent Tilgungszuschuss 5.000 Euro. Um diese Förderung zu erhalten, muss die Immobilie den Nachweis der Effizienzhaus-Stufe 40 haben.